Rolling Stones: Politischer Appell zum Tourabschluss
Mick Jagger hat beim gestrigen Auftritt der Rolling Stones in Warschau der Bitte seines Freundes Lech Walesa stattgegeben und sich mit politischen Worten an sein Publikum gewandt. Der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger ist lautstarker Meinungsführer im Kampf um das Erbe der demokratischen Revolution in seinem Land. Polens rechte Regierung um den konservativen Staatschef Andrzej Duda hatte jüngst ein Drittel der höchsten Richter des Landes zwangspensioniert. Ein Höhepunkt im seit Jahren zu beobachtenden Bestreben, das polnische Gerichtswesen brutal umzukrempeln.
In einem Video sieht man Jagger bei einer frei gehaltenen Rede auf polnisch, die der Spiegel folgendermaßen übersetzte: "Ich bin zu alt, um ein Richter zu sein, aber ich bin jung genug, um zu singen". Danach wechselte er ins Englische: "Wie ihr wisst sind wir schon vor langer Zeit nach Polen gekommen, 1967. Es war fantastisch. Ich hoffe, ihr haltet an all den Dingen fest, die ihr seitdem gelernt habt." Lech Walesa bedankte sich für die unmissverständlichen Worte auf Twitter.
I would like to thank Sir Mick Jagger @MickJagger and the band of The Rolling Stones @RollingStones for he reminded himself for Poland, for our rule of law.
True Solidarity will always win.
Lech Wałęsa.— Lech Wałęsa (@PresidentWalesa) 9. Juli 2018
Das Konzert in Warschau war das letzte ihrer elf "No Filter"-Stadionshows in Europa. Das letzte Bad in der Menge nahm die Band bereits am Nachmittag, als sie am Hotel geduldig Autogramme gaben.
Im Vergleich zum Stones-Auftritt in Warschau vor 51 Jahren ging es jedoch absolut gesittet zu.
1 Kommentar
verlass aufs urgestein während die kinder ihre revolution fressen.