Label stoppt Grönemeyer- und Lindenberg-Anzeigen auf Breitbart
Deutsche! Werbt nicht bei Rechten! #keingeldfuerrechts https://t.co/40SloXS8KJ
— huegelkind (@huegelkind_de) 5. Dezember 2016
Arm dran sind wir Deutschen auch, sollte sich bewahrheiten, dass das rechte US-Hetzportal Breitbart News wirklich eine deutschsprachige Seite einrichtet, wie diverse Medien berichten. Vom Label Universal wurde das Leitmedium der konservativen Alt-Right-Bewegung heute im übertragenen Sinne schon mal in seine Grenzen gewiesen, nachdem dort am Wochenende Anzeigen für die Alben von Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg aufgetaucht sind. Unter dem Hashtag
#keingeldfuerrechts rollte umgehend eine Social Media-Kampagne los, die sämtliche auf breitbart.com vorgefundenen Konzerne mit der unliebsamen Werbe-Platzierung konfrontierte und einige zum sofortigen Handeln aufrief (u.a. auch O2).
Es darf angenommen werden, dass weder die Unternehmen noch in diesem Fall Lindenberg oder Grönemeyer ein Interesse haben, auf der Seite von Steve Bannon stattzufinden, dem Chefberater des kommenden US-Präsidenten Donald Trump. Breitbart ist aber scheinbar - aus welchen Gründen auch immer - Teil einer Adserving-Kette, die auf vordefinierten Zielgruppen basiert und beispielsweise einer bestimmten Altersgruppe oder Nutzern mit bestimmten Interessen online zugespielt wird. Ein Konzern wie Universal bucht dann lediglich Bannerplätze, die von einer Software automatisiert an etliche Internetseiten verteilt werden. Daher ist es schön zu sehen, wie schnell man derartige Missstände mittels Social Media-Kampagnen aufdecken kann. Unter dem obigen Hashtag kann man die Reaktionen der anderen Firmen weiterverfolgen.
Erst kürzlich reagierte Breitbart empfindlich auf die öffentliche Weigerung des Lebensmittelkonzerns Kellog Company, weiterhin Anzeigen auf dem Portal zu schalten. Die Entscheidung sei "ökonomische Zensur" und "unamerikanisch". Eine Kellog-Sprecherin hatte zuvor erklärt, man wolle keine Werbebanner auf Internetseiten vorfinden, deren Werte konträr zu den eigenen stünden. Im Zuge der Berichterstattung verkündeten auch ein US-Pharmakonzern, ein Brillenunternehmen und der Onlinewerbevermarkter App Nexus einen Werbestopp auf dem Portal.
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