Egal, jedenfalls schlief ich gegen meine Gewohnheit mal nicht vor dem TV ein und zappte im Überschwang der Gefühle danach zu Lanz. Dort stand Karl Lagerfeld, dem ich prinzipiell immer zuhöre, weil er philosophische Sätze von sich gibt wie: "Man muss das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster rauswerfen, dann kommt es zur Tür wieder rein." Weil es Lanz nervös macht, wenn Menschen auf seine sorgfältig notierten drei Nebensatz-Fragen mit einem kurzen Hauptsatz antworten, kam er mit Karl nicht so gut zurecht, wurde haspelig und stellte irgendwann selbst nur noch aus dem Stand artikulierte Hauptsatzfragen. Das ging dann ungefähr so:
Lanz: "Was hören Sie im Moment für Musik?"
Karl: "Django Django."
Lanz: "Ah, Django Django, soso, also nicht mehr Florence And The Machine?"
Karl: "Doch."
Lanz: "Ah, verstehe, aber auch Django Django?"
Karl: "Ja, die haben einen wundervollen Song, Default."
Lanz: "Defect"?
Karl: Nein, "Default".
Lanz: "Ah ja, verstehe."
Es war einer dieser Momente, in denen ich mich schämte, zuvor bei Schmidt über die Gottschalk-Gags gelacht zu haben.
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