Roger Waters: "Ich bin viel wichtiger als Drake"
Noch immer warten Pink Floyd-Fans auf seine angekündigten Memoiren, die noch mehr Licht in die von Hassliebe geprägte Ex-Beziehung zwischen Roger Waters und David Gilmour bringen dürfte. Ob die Welt darauf wirklich wartet, sei angesichts von den vielen Sticheleien, die Waters auch ohne eigene Biografie gegen seinen früheren Band-Kollegen ablässt, dahingestellt. Wer nun musikalisch für die Entstehung zahlreicher Pink Floyd-Klassiker wichtiger war, darüber hat sich wohl jeder Fan längst eine Meinung gebildet. Ob allerdings Roger Waters wichtiger ist als zeitgenössische Stars wie Drake, darüber denken vermutlich weniger Menschen nach. Deshalb hilft ihnen Waters nun auf die Sprünge und er hat auch eine klare Meinung dazu.
Im Zoom-Interview mit der kanadischen Zeitung The Globe And Mail bekundete Waters dem Journalisten sein Missfallen, dass sich keine Zeitung der Stadt Toronto für eine Konzertreview seiner Show der "This Is Not A Drill"-Tour akkreditiert habe, stattdessen für The Weeknd, "den ich nicht kenne, weil ich wenig Musik höre". Immerhin holte er noch die Information ein, dass das The Weeknd-Konzert dann ausgefallen ist und daher doch noch größeres Interesse an seinem Konzert hätte herrschen müssen. Als der Journalist ihm erklärt, dass Konzertkritiken in seiner Zeitung nicht mehr regelmäßig erscheinen würden und seine persönliche Interview-Anfrage im Vorfeld der Konzerte von Waters' Management abgewiesen wurde, antwortet der 78-Jährige: "Ich möchte hier niemanden persönlich angreifen. Aber es erschien mir doch seltsam. Denn bei allem Respekt für The Weeknd, Drake oder wem auch immer, ich bin viel, viel, viel wichtiger als sie jemals sein werden, völlig egal, wie viele Milliarden Streams sie haben. Hier geschehen Dinge, die für all unsere Leben fundamental wichtig sind."
Danach leitet er über zu seiner Unterstützung für einen propalästinensischen Professor der Uni Toronto, dessen Stimme versiegen soll. Er sei an solche Dinge gewöhnt. Vorwürfe des Antisemitismus wies Waters erneut von sich. Menschenrechte, das sei sein Thema. Der Musiker gilt seit Jahren als prominentester Vertreter des Boycott, Divestments and Sanctions-Netzwerks (BDS), dessen Ziel es ist, den kulturellen Dialog mit Israel zu verhindern. Das komplette Interview könnt ihr hier lesen.
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