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Oktober: Coldplay touren klimaneutral

Sämtliche Gags zum Thema Coldplay-Album mit Emoji-Songtiteln und einer BTS-Kollabo wurden schon gemacht. Interessanter klang dieser zum neuen Album veröffentlichte Plan: Coldplay wollen 2022 eine klimaneutrale Welttournee auf die Beine stellen. Zwei Jahre lang zapften sie sämtliche Think Tanks aus diversen Klima-, Umwelt und Nachhaltigkeitsboards an und präsentierten die Ergebnisse dann den Big Playern der Industrie, ohne deren Sponsoring solch ein Mammutprojekt niemals möglich wäre. Heraus kam ein 12-Punkte-Plan, der es in sich hat: So sollen die CO2-Emissionen gegenüber der letzten Tour um 50 Prozent gesenkt werden und jedes Konzert mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie Chris Martin der BBC erklärte. Mehr als 40 wiederverwertbare Autobatterien sollen den nötigen Strom liefern. Außerdem setze die Band auf Ventilatorantrieb, Fahrradantrieb, Solarenergie und recyceltes Speiseöl aus lokalen Restaurants. Jedem Auftrittsort stellt die Band einen Nachhaltigkeits-Rider zur Verfügung, der die besten Umweltpraktiken fordert. Fans sollen über eine spezielle Tour-App kohlenstoffarme Transportmittel nutzen, was mit einem Rabatt an den Veranstaltungsorten belohnt wird. Fans sollen kostenloses Trinkwasser erhalten, der Verkauf von Plastikflaschen möglichst vermieden werden. Für jedes verkaufte Ticket wird ein Baum gepflanzt. Um die Dimension zu verdeutlichen: 2016/17 verkauften Coldplay 5,4 Millionen Eintrittskarten.

Außerdem würde bei den Konzerten ein kinetischer Boden installiert, der Strom erzeugt, sobald Menschen beginnen zu tanzen oder zu hüpfen. Chris Martin zeigte sich gegenüber der BBC begeistert: "Kennen Sie das, wenn der Frontmann sagt: 'Wir wollen, dass Ihr auf und ab springt?' Wenn ich das sage, muss man es wirklich machen, denn andernfalls gehen die Lichter aus." Natürlich stoße man bei der Planung einer Welttour auch an Grenzen, so der Sänger. Etwa in der Frage nach nachhaltigem Flugbenzin. Mit Kritik an der Durchführung einer Tournee könne er umgehen, so Martin, dessen Band nach wie vor einen Privatjet nutzt. "Ich fürchte keinerlei Gegenwind. Wir versuchen unser Bestes und sind noch nicht am Ziel angekommen. Wir haben immer Gegenwind. Wer uns fürs Fliegen kritisiert hat ja recht. Dem können wir nichts entgegnen."

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