Foo Fighters: So klingt "Medicine At Midnight"
Das neue Foo Fighters-Album "Medicine At Midnight" kommt am Freitag, und Eindrücke der drei bekannten Vorabsingles bestätigen sich nur zum Teil: Dave Grohl und Co. suchen nämlich immer noch nach der perfekten Rock-Hymne, zeigen sich allerdings - man höre "Shame Shame" - nach neun Alben schon auch für Experimente offen. Wobei ich nicht damit gerechnet hätte, dass sie ihre schwer erträgliche Meat-Loaf-Phase von "Concrete And Gold" tatsächlich hinter sich lassen würden. Der Wille zur Veränderung prägt "Medicine At Midnight", das Soundbild ist stellenweise entschlackter und wer Bock auf melodischen und nicht völlig plumpen Stadionrock hat, kann die Scheibe wirklich gut nebenbei laufen lassen. Obwohl die geschleckten, weiblichen Backgroundchöre im Opener "Making A Fire" das Schlimmste befürchten lassen, erst recht wenn man von Grohls kuriosem Querverweis zu Sly And The Family Stone weiß. Aber er sprach im Vorfeld ja auch von dem "Let's Dance" ihrer Diskographie, worüber uns eventuell Gitarrist Shiflett in Kürze im Gespräch mit Kollege Gasteiger mehr erzählen kann. (Edit, 2. Februar: Tut er, bitte hier entlang!)
"Holding Poison" ist allerdings die beste Rocknummer der Foos seit Ewigkeiten, schnörkelloses Riffing, coole Breaks, Cowbell - an keiner Stelle nach der großen Arena schielend, dafür Kopfnick- und Bierbock-Alarm. Ragt jedenfalls mit dem wüsten "No Son Of Mine" aus der ansonsten gefälligen Classic Rock-Palette heraus, bevor Dave ganz am Ende in "Love Dies Young" seinen Manic Street Preachers-Moment auslebt. Ein "Learn To Fly" rutscht Grohl in diesem Leben nicht mehr aus dem Ärmel, aber "Medicine At Midnight" macht doch wieder einiges an Boden gut. Vielleicht kann man Stadionrock 2021 auch gar nicht doof finden, wenn man selbst nirgends lieber wäre als in irgendeinem Dezibelorkan zwischen wildfremden Menschen, die komisch riechen.
2 Kommentare mit 3 Antworten
In anderen Worten: Dieselbe Scheiße wie immer.
Jup.
Text nicht gelesen? Der bisherige Output von mam unterscheidet sich dann doch gehörig vom bleischweren Concrete&Gold. Insofern kann von "dieselbe Scheiße wie immer" schon allein mit Blick aufs letzte Album keine Rede sein.
Trolle & Hater können nicht lesen, sie entleeren lediglich ihren geistigen Dünnschiss mit halb ausgezogenen Hosen in die virtuellen Sphären.
Spiegel-Online, Rooibos Tee, die neue Foo-Fighters CD
Ich steh auf Mittelmaß