laut.de-Kritik

Rock'n'Roll-Zirkus, wörtlich genommen.

Review von

Alt sieht er aus, der Dave, im Video zu "Waiting On A War". Die Pausbäckchen hängen, das vereinzelte graue Haar schimmert in seiner sonst immer noch wallenden Mähne. Im ersten Song "Making A Fire" erklingen Zeilen wie "If this is our last time / make up your mind". Dazu ist nach neun Songs und 37 Minuten Schluss auf dem zehnten Foo Fighters-Studioalbum "Medicine At Midnight", dem kürzesten Album in der 25-jährigen Bandgeschichte. Anzeichen für ein baldiges Einlaufen des Rock-Kreuzfahrtschiffs Foo Fighters in den Hafen des frühen Ruhestands?

Mitnichten. Nicht erst jetzt vom Alter und den Familienverhältnissen her im Dad Rock angekommen, liefern Dave und seine fünf Ritter des Rocks eine durchaus respektable Platte ab. Biss man sich am Vorgänger "Concrete And Gold" in seinem ausufernden Bombast in Sound und Songwriting leicht die Zähne aus, nimmt "Medicine At Midnight" einen beschwingt mit durch neun für Foo-Verhältnisse kompakte Songs, was dem Album sehr entgegen kommt.

So können auch die angekündigten Sound-Erweiterungen mit größerer Konsequenz durchgezogen werden, als es in der Vergangenheit der Fall war. Natürlich sind wir immer noch bei den Foo Fighters, es gibt keinen stilistischen Spurwechsel wie etwa bei Taylor Swift. Große Hooks, die eine oder andere staubige Grunge-Gitarrenspur, viele Singalongs und ein motiviert predigender Dave Grohl in der Mitte des Ganzen. Soweit, so bekannt.

Trotzdem vermischt die Band diese Zutaten etwas treffender als auf den letzten Alben. Wieder haben sie sich High Tech-Produktion aus dem Hause Greg Kurstin (Adele, Beck, Halsey, Liam Gallagher) geleistet, diesmal jedoch, um den Sound etwas zu entschlacken und den einzelnen Versatzstücken mehr Luft zu geben. Das beginnt oft bei den omnipräsenten, saftigen Drums von Taylor Hawkins, denen kleine Percussion-Loops zur Seite gestellt werden. ("Shame Shame")

Gegroovt wird generell viel auf "Medicine At Midnight". Vollmundig als ihr "Let's Dance" angekündigt, betreten Dave & Co. tatsächlich einige bislang unberührte Wege im Grohl'schen Universum, die allesamt auf die Tanzfläche führen.

"Cloudspotter" gönnt sich ganz unironisch eine Cowbell und "Lowrider"-Hommage und näht die Discofransen an schwarze Bikerboots, die im Chorus ordentlich aufstampfen. Der gekühlte Titeltrack "Medicine At Midnight" ergibt sich vollends der funky Bassline von Nate Mendel und schwoft leichtfüßig übers Parkett. Man sieht förmlich das hellblaue Rüschenhemd zum weißen Anzug mit Glockenhosen vor sich.

"Holding Poison" mit seinen kantigen, kopfnickenden Strophen und sägenden Gitarren hätte gut auf "One By One" stehen können, bis ein harter Indie-Offbeat die Party im Refrain auf eine Ebene höher hievt und der Song damit nach einigen Durchläufen zum heimlichen Helden der Platte avanciert. Eigentlich denkt man nach dem zweiten Refrain, bei der Nummer ist alles gesagt, aber dann greift die weitere neue Zutat: Der Background-Chor. Anderswo der letzte Sargnagel für den Poptod sterbende Rockbands, bei den bekennenden Queen-Fans Grohl & Hawkins allerdings eine nicht unpassende Addition, wenn sie richtig eingesetzt ist.

Noch mehr Rampenlicht erkämpft sich der Chor nur sonnigen Stolper-Opener "Making A Fire", wo neben einem entfesselnd groovenden Hawkins vor allem die "Shalala"-Chöre sich im Hirn festsetzen. Trotzdem spendierte Grohl der Nummer einen der lupenreinsten Stadionrefrains der Platte, und gleich ein A-Capella Break für den Chor.

Apropos große Hooks. "Waiting On A War" greift als großer Bruder von "But, Honestly" und Cousin der Uraltnummer "New Way Home" vom 97er Meisterwerk "The Colour And The Shape" die Idee einer Leise/Laut-Explosion wieder auf und drückt bis zur vorhersehbaren, aber großartigen Explosion immer schneller auf das Gaspedal.

Einfach nur laut können sie ebenfalls noch. "No Son Of Mine" stürmt als Geisterstunden-Uptempo Punk davon, uncharakteristisch klar wetternd gegen Krieg, Dominanz und Religion. Und mit "Love Dies Young" wird erneut zum Offbeat gegriffen, während ein giftiger Singalong darüber wäscht. Auch hier grüßen die großen Bühnen schon von weitem.

Natürlich schreibt Dave Grohl Lieder für das, was er am besten kann. Und das ist auf der Bühne stehen und mit ansteckender Liebe zur Musik Zigtausende von Menschen zu begeistern. Mit "Medicine At Midnight" gingen nach einer Dekade auch die Studio-Experimente endlich wieder auf.

Trackliste

  1. 1. Making A Fire
  2. 2. Shame Shame
  3. 3. Cloudspotter
  4. 4. Waiting On A War
  5. 5. Medicine At Midnight
  6. 6. No Son Of Mine
  7. 7. Holding Poison
  8. 8. Chasing Birds
  9. 9. Love Dies Young

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LAUT.DE-PORTRÄT Foo Fighters

Am 5. April 1994 endet mit dem tragischen Selbstmord von Kurt Cobain das Kapitel Nirvana und somit auch Dave Grohls Karriere als Schlagzeuger der Band.

15 Kommentare mit 72 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    1/5. Musik für in den 90ern hängengebliebene Anfangsvierziger ("Hach, damals zu The Colour and The Shape im Jugendclub das erste Mal mit Steffi rumgemacht..."), die mit ihrer Idolisierung von Dave Grohl lediglich verdrängen, dass sich die Musikwelt längst weiter gedreht hat.

    • Vor 3 Jahren

      "Aber immerhin haben die Bands ja damals Musik handgemacht und konnten echte Instrumente spielen!. Heute drücken die "Musiker" ja einfach nur auf einen Knopf!"

      Nostalgie wird als positives Gefühl verklärt, ist aber gerade im kulturellen Bereich zutiefst destruktiv. Dadurch, dass man sich immer auf das Vergangene, die Jugend bezieht, verneint man die eigene Kraft auch Ü30 durchaus zu neuen kulturellen Leistungen fähig ist. Warum trotzdem der allgemeine Hang zur Verklärung? Bequemlichkeit? Oder einfach ein Abwehrmechanismus aus Trauer über die Erkenntnis, dass man unabhängig seines Alters noch nie interessant war?

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      @Kas Calwein
      Die Ironie scheint dir völlig verborgen zu bleiben, dass derlei Kommentare irgendwie auch schon seit ~10 Jahren nicht mehr fresh sind. Das war vielleicht irgendwann Ende der 00er Jahre noch total cool, alternativ und so richtig aufrührerisch, aber heutzutage gähnt man dann doch bei solchen Äußerungen. So klingen Leute, die selbst in der Kommentar- und Forenkultur der 00er Jahre hängen geblieben sind und nicht checken, dass sich AUCH DIESES Rad längst weitergedreht hat.
      Bin übrigens kein Foo Fighters-Fan.

    • Vor 3 Jahren

      @Liam
      Als einer der fleißigstne Kommentierer hier entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass DU übers Hängengebliebensein in 00er Forenkultur herziehst...

    • Vor 3 Jahren

      Kas, dieses betont zynische und so gerne überlegene Herziehen über Musiker X mit dem Hinweis, dass die Welt sich weiter gedreht hat, ist aber nunmal, Liam hat da völlig recht, zutiefst lächerlich und so richtiger studentischer 00er Jahre Sermon. Also mit anderen Worten: halt einfach deine Fresse.

    • Vor 3 Jahren

      @Kas: Ist der Lokus bei euch kaputt oder warum kommst du immer hier her, um dich auszuscheißen?

    • Vor 3 Jahren

      "verdrängen, dass sich die Musikwelt längst weiter gedreht hat."

      :lol: :lol: :lol:

      Der war gut. Da fällt mir ausnahmsweise gar nichts zu ein.

    • Vor 3 Jahren

      Pluspunkte für "Steffi". Der Name war damals ÜBERALL.

    • Vor 3 Jahren

      Kas spricht wahr. Aber Grohl soll ja menschlich sympathisch sein. daher ist seine Existenz nicht komplett unberechtigt.

    • Vor 3 Jahren

      @Kas
      Überlass die Arroganz doch ruhig Ragism. Bei ihm ist es zwar nicht weniger peinlich, wirkt aber wenigstens echt und nicht so gewollt und nicht gekonnt bzw. stumpfsinnig kopiert wie bei Dir.

    • Vor 3 Jahren

      Witzig, „The Color and The Shape“ gestern gerade noch im Homeoffice gehört - aus Nostalgie!
      Aber warum sollten nicht gerade Bands wie die Foo Fighters einfach bei ihren Stärken bleiben. Finde das vollkommen legitim.
      Wenn sie mal soundtechnisch was anderes probieren um sich „weiterzuentwickeln“, ist die Kritik meistens noch viel heftiger.

    • Vor 3 Jahren

      Interveniere bei den Pluspunkten für Steffi. Gerade durch die damalige Steffi-Omnipräsenz war der Gag eher Nummer sicher und nicht sonderlich kreativ. „Bine“ oder Jessi hätten mir besser gefallen.

    • Vor 3 Jahren

      Neben seiner Arbeit als Drummer ist Grohl's Magnum Opus sicherlich noch immer das hier:

      https://www.youtube.com/watch?v=fhdCslFcKFU

    • Vor 3 Jahren

      In meiner Klasse gab es wirklich eine "Bine". Oh Gott.

    • Vor 3 Jahren

      Bitte nicht so sehr gegen Ragizzle wettern. Ich mag ihn sehr. Er setzt wichtige Impulse. Ich kann ihn sogar oft verstehen. Ich wünschte sogar, ElMassivo wäre erstens kein ironischer Account und zweitens meiner.

    • Vor 3 Jahren

      Ansonsten bin ich bei Cetor.

    • Vor 3 Jahren

      Getroffene Hunde bellen.

    • Vor 3 Jahren

      @Kas
      Tu mir bitte den Gefallen und vergleiche mal unsere beiden Profile auf die Häufigkeit unserer Posts. Spoiler, du kommentierst häufiger... ^^

    • Vor 3 Jahren

      ich oute mich hier...
      und lege meine seele offen...

      ich liebe compact discs!
      ich liebe cd booklets!
      ich liebe den sound von anfang der 90-iger bis ca. mitte der 90-iger über alles!
      ich mag keine komprimierte musik!
      ich mag loredana nicht!
      ich mag überproduzierte musik nicht!
      somit mag ich ganz viel sound der 00-er jahre bis und mit heute nicht!

      verdammt, was ist nur schief gelaufen in den letzten 20-ig bis 25-ig jahren?

      HILFE!!!

      danke das ich diese geile zeit und deren soundtrack eins zu eins miterleben durfte!

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      hallo hallo, hier spricht ein in den 90ern hängengebliebener Anfangsvierziger ! Lieber Kas Calwein. Weißt du warum mich dein Kommentar nicht verletzten kann? Weil das auch bei dir zack zack gehen wird. So schnell kannst Du dich gar nicht umschauen, dann bist auch du ein in den 10ern oder 20ern hängengebliebener Anfangvierziger, den Leute in deinem heutigen Alter für abartig uncool halten. Und alles was du in deiner Jugend unglaublich innovativ und "state of the art" fandest, werden diese Jugendlichen spießig und altbacken finden. Auch die neuen Platten deiner alten Helden, in die du immernoch reinhören wirst. Aber vielleicht tröstet es dich, dass dir das dann scheissegal sein wird. Schließlich liebst du ja diese Musik bist froh, dass du diese großartige Zeit miterleben durftest.
      Grüße hier an ataxia 78, ja die 90er waren toll !! Und ja, ich bin dankbar dabei gewesen zu sein :))))).

      Ich finde die Gegenwart aber auch super ;). Also mal abgesehen von dieser einen Sache, die uns alle seit einem Jahr von Live-Shows abhält.

      Achso: Foo Fighters habe ich in den 90ern nicht gehört. Für mich war Dave Grohl damals der Nirvana - Drummer. So ganz hab ich das immernoch nicht verdaut, was der da mit den Foo Fighters treibt...:)...aber n paar gute Nummern haben die schon...

    • Vor 3 Jahren

      "ich mag keine komprimierte musik!"

      Komprimiert heißt nicht automatisch verlustbehaftet komprimiert.

    • Vor 3 Jahren

      "Noch so'n Spruch und ich komprimiere dich gleich mal verlustbehaftet!"

    • Vor 3 Jahren

      und DerWeiseHype hat schon in den 90ern trap gehört. ^^

    • Vor 3 Jahren

      ja definitiv bin ich ein hängengebliebener mitte 40-iger...

      eine so dichte masse an geiler mucke wie anfangs der 90-iger gabs seither meiner meinung nach nicht mehr! egal ob rock, metall, soul, indie, electro, oder hiphop usw...
      vorher aber definitiv schon...
      ende 60-iger anfangs 70-iger...

      wahre worte, denn auch meine helden der jugend produzieren heutzutage nicht unbedingt meisterwerke am laufmeter...
      wenn sie denn noch am leben sind!!!

      und ja, dave ist/war mir als drummer auch lieber!

      waren das noch zeiten als man seine mix-tapes selbst von cd‘s auf tape kopiert hat...
      oder im radio mitgeschnitten hat und der moderator mit sicherheit in den letzten sekunden noch reinquatschen musste...

      ein hoch auf MTV‘s 3from1...

    • Vor 3 Jahren

      Vierzigiger aus den neunzigiger Jahren, mag auch die Musik aus den Sechzigiger und Siebzigiger Jahren :lol:

    • Vor 3 Jahren

      Kas Calwein ist vermutlich ein unglücklicher Mittzwanziger, der es nicht ertragen kann, dass der heiße Scheiss in den 20ern im Vergleich dazu nur ne ziemlich kalte, halbweiche Wurst ist.

    • Vor 3 Jahren

      Wie sagte Mickey Rourke noch in „The Wrestler“, der dem 80’s Rock hinterhertrauert: „Die 90er waren Schrott.“ Das ist natürlich auch totaler Bullshit. Jede:r feiert halt die Musik seiner/ ihrer Jugend. Bei mir waren‘s definitiv auch die 90er. Ob man die Foo Fighters heute noch gut finden muss, weil‘s damals so schön war, ist eine andere Frage.

    • Vor 3 Jahren

      Trotz aller Kritik von Leuten, die behaupten "Rock ist tot" geht die Platte direkt auf Platz 1. Nun gut in diesen Regionen sind auch "die Amigos" die lebenden Toten. An alle Jungspunde unter 33, willkommen im demographischen Wandel...

    • Vor 3 Jahren

      Mhh, es ist alles eine Frage der Perspektive. Vielleicht - man munkelt - ist ja die These "Rock ist tot" eigentlich die Schlussfolgerung und die FooFighters tragen mit ihrem sensationellem Charteinstieg eher als Ursachenbestandteil dazu bei … man weiß es nicht...

    • Vor 3 Jahren

      Tja kann sein, aber die Liste lässt über die letzten 10 Jahre wahllos weiter führen, die Leute lechzen nach "Retro-Rock/Metal/Indie" also Günther Oettinger würde sagen: "those who are said to be dead live longer". Selbst in einer mittelstädtischen Bibliothek werden noch haufenweise CD´s!!! ausgeliehen

  • Vor 3 Jahren

    2/5. Bisher ihr schwächstes Album. Zwei gute Songs, der Rest Filler. Fließband-Alt.Rock ohne Innovation. Better luck next time.

  • Vor 3 Jahren

    Wohlwollende 3/5 - die 4/5 sind meiner Meinung nach ein wenig zu hoch gegriffen.

    Insgesamt ist das Album hörbarer als die letzten beiden, jedoch kommt es nicht an "Wasting Light" heran. Mit anderen Worten: Fürs eventuell nächste Album sollte Dave Grohl vielleicht wieder mit seinen Homies in seine Garage Platz nehmen und dort ein Album einspielen :)

    Einige gute Songs sind schon versteckt (u.a. "Waiting on a War", "No Son of mine" (ich musste hier erstmal mehrfach reinhören), "Love Dies Young") aber ein Teil fühlt sich irgendwie total belanglos an - nicht wirklich schlecht, aber auch nicht on point.

    Wenigstens geht die Formkurve ein wenig nach oben :)

  • Vor 3 Jahren

    Die Foo Fighters sind ihrem Sound und ihrem Spirit hundertfach treuer geblieben als Kollegen a lá QOTSA. Die Bowie-Anleihen scheinen stark durch und das war nicht bloss PR-Gelaber (siehe Titeltrack - richtig gut - wenn man die Let's Dance kennt). Von Track 2 - 7 gibts absolut nichts zu meckern. Schnelle Sachen, No Son of mine macht richtig Spaß! Warum hat eine Band wie die Foo Fighters nicht schon längst das Recht, sich von ihren eigenen Glanztaten freizuspielen? Warum braucht ihr noch ein Everlong, wenns schon eins gibt? Wenn die heute so klingen würden wie in den 90ern, würdet ihr sie auch nicht ernst nehmen :D Und langweilig wäre das auch...

    • Vor 3 Jahren

      "Die Foo Fighters sind ihrem Sound und ihrem Spirit hundertfach treuer geblieben als Kollegen a lá QOTSA."

      "Wenn die heute so klingen würden wie in den 90ern, würdet ihr sie auch nicht ernst nehmen :D Und langweilig wäre das auch..."

      :???:

    • Vor 3 Jahren

      Sie haben natürlich das Recht, sich von ihren "Glanztaten freizuspielen". Das tun sie schon ja auch seit 10 Jahren.

      Nur wenn dann dann keine neuen Glanztaten kommen, ist es halt eine belanglose Band. Sie haben aber natürlich auch das Recht, belanglos zu sein.

    • Vor 3 Jahren

      Ist doch ganz einfach: Wenn ihr die Foo Fighters von anno 1997 hören wollt, macht das doch einfach. Sie waren damals schon da und haben Platten gemacht, die man sich kaufen und anhören kann. Warum müssen sie immer wieder die gleiche Platte machen? Das hat doch niemand in der Band nötig. Ich fand Sonic Highways und die Concrete auch mega grottig. Aber die aktuelle Platte bockt.

      Ich glaube, es würde euch allen helfen, mal damit aufzuhören, so zu tun, als hättet ihr noch wirklich Zeit in euren Leben, so viel Musik zu hören wie vor 15 Jahren, als ihr 15 Jahre jünger wart und Musik damals noch ein WIRKLICH wichtiger Bestandteil eurer Identitätsbildung war. Ansonsten sehe ich hier nur lauter angepisste Dads, die sich nicht eingestehen wollen, dass sich ihre Leben nicht mehr um Mädels, Joints und die große Pause drehen. Und dass ihre Lieblingsband von damals sie irgendwie auch nicht mehr an diesen Ort zurück bringen kann.

      @Gleep
      Ja man kann sich treu bleiben OHNE sich zu wiederholen.

    • Vor 3 Jahren

      @m4nic86: Dein Fanboy-Geschwafel in allen Ehren, aber lesen musst Du schon richtig.

      Nochmal in wenigen Worten, damit Du es auch kapierst: Weiterentwicklung ja, nur die Richtung sollte stimmen. Und die stimmt mit C&G und Sonic Hwys nicht und mit der neuen Platte auch nur bedingt - gemessen natürlich an den alten Werken, woran denn sonst?

      Ansonsten bleibt es Dir natürlich freigestellt, jeden, der Deine Lieblingsband kritisiert, als in den 90ern hängengeblieben angepissten Dad abzustempeln, um Dich nicht mit deren Argumenten beschäftigen zu müssen. Musst Du wissen.

    • Vor 3 Jahren

      Ich kapiere auch null, in welcher Hinsicht QOTSA sich nicht treu geblieben sein sollen. Weil da auch Synthesizer auf der letzten Platte waren? Weil die Songs ein-zwei Minuten länger dauerten? Ist doch albern.

    • Vor 3 Jahren

      Also mein "Geschwafel" ist eigentlich das genaue Gegenteil von Fanboyismus. Ich habe keine großen Erwartungen mehr an die Band. Die haben ihre Hits geschrieben. Alles, wofür man sich später an die Band erinnern wird, ist bereits erschienen. Und das waren sehr große Hits, große Geschenke an uns Fans. Alles was jetzt (spätestens seit Wasting Light) noch kommt, ist Bonus. Ich kann nicht verstehen, wie man anno 2021 noch derart hohe Erwartungen an einen Foo Fighters-Release haben kann. Die Jungs sind alle jenseits der 50.

      "Weiterentwicklung ja, nur die Richtung sollte stimmen."
      - und das legst du fest, was die richtige Richtung ist? Kannst du pauschal sagen, wenn eine Foo Fighters Platte nicht wie das Debut klingt, ist die Band per se irrelevant?

      Mal ehrlich: Welche Band macht 25 oder 30 (oder noch mehr) Jahre am Stück Musik und bleibt mit jedem Album progressiv und innovativ? Sind die allerwenigsten.

      Und was QOTSA betrifft: Was war auf "Villains" drauf, von dem du behaupten kannst, dass es "relevante" Rockmusik war? Oder noch irgendwas mit "Mexicola" oder "How to handle a Rope" zu tun hat? So sehr in Schlafmusik driften die Foo Fighters hier eben nicht ab.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Ich weiß ja nicht, wo Du zu der Zeit warst, aber "relevant" waren die QOTSA, glaube ich, nie. Die haben keine neue Ära der Rockmusik eingeleitet, nichts Innovatives oder Zeitgemäßes gemacht, und die meisten Hörer waren leider zum Großteil flaumbärtige Festivalfutzis, wie heute. Natürlich hat ihre Coolness sie auch in etwas interessantere Nischen und zu Genrefremden hervordringen lassen. Aber "relevant" waren sie nie, da Rockmusik damals schon im Sterben lag.

      Kennst Du heute relevanten Rock? Ich auch nicht. Wenn ich heute eine Liste mit den geilsten QOTSA-Tracks zusammenstellen müßte, wäre aber mMn. jedes Album ziemlich gleichermaßen vertreten.

      Daß Du bei den Foo Fighters genau das anführst, was für Hommes Truppe plötzlich nicht mehr gelten soll, bleibt natürlich bestehen.

    • Vor 3 Jahren

      Doch, die waren relevant. Weil Anfang der 00er Jahre Rockmusik definiert wurde von einigen wenigen: Jack White, Josh Homme, Dave Grohl, John Frusciante und vielleicht noch die Strokes. Diese Leute haben die (Rock) Musik gemacht, die bis heute aus dieser Zeit übrig geblieben ist. Wenn du an Rockmusik vor 15-20 Jahren denkst, denkst du sicher nicht Maximo Park. Und ich glaube, dass deswegen auch so eine wahnsinnige Affektiertheit herrscht, wenn einem dann die Helden von früher vor Augen führen, dass sich alles weiter dreht. Vor allem man selbst.

      Ich würde sagen die "One by One" von den Foo Fighters war mindestens genauso formativ für die Rockmusik der 00er-Jahre wie die "Rated R" der Queens.

    • Vor 3 Jahren

      Heute ist Rock toter als tot. Umso mehr Respekt bekommen die Foo's für diese dahingehend doch sehr konsequente Platte. Dave Grohl wird sich nie in die Trap begeben. Gottseidank

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Dann definierst Du hier Relevanz also nur für den damals schon schwindenden Teil der Rockhörer. Okay, kann man machen. Ich garantiere aber, daß die 500 Leute, die heute noch hauptsächlich Rock hören, mit den aktuellen Foo Fighters nicht mehr viel anzufangen wissen werden.

      Und: Du widersprichst Dir noch immer selbst, solange Du nicht erklärst, warum die eine Entwicklung weg vom Rock (Foo Fighters) für mehr Relevanz für Rockhörer gesorgt habe, die andere, viel dezentere Entwicklung (QOTSA) aber für weniger.

      Ich habe auch noch gar nicht davon angefangen, für was für einen Meilenstein die "...Like Clockwork" szeneübergreifend gehalten wird, während seit "One By One" praktisch niemand mehr über die Fighters redet. Außerhalb der Fanblase wird vermutlich niemandem auch nur der Titel einer Platte bekannt sein.

      Bin definitiv kein Hasser der Band. Aber würde nicht der Ex-Drummer von Nirvana in dieser Band singen, wäre sie vermutlich nur noch als One Hit Wonder der 90er bekannt.

    • Vor 3 Jahren

      Ja hey, klar gehts hier vor allem um Dave Grohl. Die beste Platte der Foo Fighters ist die, die er ganz alleine eingespielt hat. Und auch klar: ohne ihn gäbs diese Band hier gar nicht. (Ich glaube übrigens daran, dass Nirvana auch ohne das Ableben von Cobain früher oder später in andere Projekte "zerfasert" wäre.)

      Glaube kaum, dass bloß 500 Leute Rockmusik hören. Leute bleiben nämlich für gewöhnlich auf ihrem Zeug hängen. Anders gesagt: irgendwann spielt Musik nicht mehr eine so große, definierende Rolle im Leben, weil du keine Zeit mehr dafür hast. Es bestimmt nicht mehr so sehr deine Kleidung, wo und wie und mit wem du feierst. Und zum aktiven Musikhören kommst du auch immer seltener. So gehts den meisten. In Erinnerung bleibt dann die Musik, die du in "deiner" Zeit gehört hast, weil du viel gutes damit verbindest. Deswegen legen ältere Männer in geselliger Runde gerne mal AC/DC oder die Stones auf, weil "das war noch Musik..." Währenddessen entwickeln wir uns ja alle weiter und manchmal hast du so Bands, die gehen mit dir gemeinsam diesen Weg (in meinem Fall zb Radiohead) und manchmal hast du andere, die verlierst du irgendwann. QOTSA ist mir persönlich sehr wichtig, hat sich aber ab 2007 von mir weg entwickelt (übrigens genau das, was die Mehrheit der Leute äquivalent oben im Bezug auf die Foo Fighters gemeint hat). Das letzte, was mir die Jungs wirklich gegeben haben (auf nem Album) ist, dass sie auf der Era Vulgaris "Make it witchu" neu aufgenommen haben. Wenn es also möglich ist, dass man, wie oben, eine Band für ad acta gelegt erklärt, weil sie sich auf ne bestimmte Art entwickelt hat, finde ich es durchaus legitim, das gleiche von einer anderen, vergleichbaren Band zu sagen. Im direkten Vergleich sind die Queens heute einfach (auf Album) viel weiter weg von dem, was sie "früher" in Sachen Songwriting und Sound repräsentiert haben, als die Foo Fighters. (ABER: Das hätte ich nach Concrete&Gold niemals gesagt! Das betrifft wirklich erst den jetzigen release)

      Ich war 2018 Live bei den Queens und es war bombastisch. Mir ist es egal, was die auf Album machen. Die haben so viele fantastische Songs, die können gar kein schlechtes Set spielen. Und solang neues Album auch neue Tour bedeutet, ist mir mittlerweile bei keiner Band mehr wichtig, wie die jeweils neue Platte klingt, solange ich sie wieder Live sehen kann. Betrifft auch Tool, Radiohead, Red Hot Chili Peppers - mir vollkommen egal. Und mal ehrlich: Egal, ob die Neue Foo Fighters nun richtig geil ist oder eher mäßig, aufs Konzert gehe ich wegen Everlong, Learn To Fly, All my Life, Low, etc.

      Und ich glaube, so gehts den meisten hier.

    • Vor 3 Jahren

      QOTSA sind auf einem ganz anderem Level was das Songwriting und die gesamte Qualität der Alben betrifft...Daher habe ich auch immer viel höhere Erwartungen an ein neues QOTSA Werk. Bei Dave und den FF überrascht mich kaum noch was, weil die einfach konstant Mittelmaß abliefern.

    • Vor 3 Jahren

      "QOTSA sind auf einem ganz anderem Level was das Songwriting und die gesamte Qualität der Alben betrifft."

      Ich würds weniger böse formulieren. Und was Dave betrifft: Für viele (mich auch) ist er der beste Drummer, den QOTSA je hatte. Auch Konstanz ist eine wichtige Stärke. Seit Nirvana würde ich ihn als eine der wichtigsten Figuren der Rockmusik unserer Zeit bezeichnen.

    • Vor 3 Jahren

      Aber du hast Recht, was die Unterschiedlichkeit in Qualität und Songwriting und damit auch die Unterschiedlichen Erwartungen betrifft.

    • Vor 3 Jahren

      Dave ist ein extrem guter Drummer. Taylor Hawkins allerdings auch...Bei QOTSA fand ich auch Joey Castillo exzellent

    • Vor 3 Jahren

      Ja klar, ich find zum Beispiel auch John Theodore, den jetzigen QOTSA Drummer richtig geil (schon bei TMV damals), aber Dave Grohl ist DER Drummer seiner Generation...

    • Vor 3 Jahren

      Jepp, Theodore war auch bei Mars Volta geil. Einige TMV-Jünger werden mich wahrscheinlich schlagen, aber ich finde jeden einzelnen ihrer Drummer absolut weltklasse.

      Finde auch, daß die Queens auf nem sehr anderen Level sind. Während sie FF vor allem abliefern, was im Poprockbereich (mit Fokus auf Pop) möglich ist, haben Homme & Co. immer ihre Dreckigkeit behalten. Selbst wenn mal eine Ballade oder ein Synthie dazukamen, klangen sie stets wie die oft angeführten Wüstenköter. Und im Gegensatz zu den ersteren gibt es nach wie vor kaum Bands, die ähnlich wie sie klingen.

      Auch wenn ich Dale Crover für nen geileren Drummer halte, ist Grohl natürlich ein ganz Großer, der jede Platte veredelt, auf der er Spielzeug schlägt.

    • Vor 3 Jahren

      "Dave Grohl ist DER Drummer seiner Generation"

      Über welche Variable? Popularität? Ganz gewiss. Aber zu der Zeit fand ich tatsächlich die Eskapaden eines Puffy Bordin bei FNM oder den neulich erst wieder an anderer Stelle gelobten John Stanier bei helmet durchaus hörbarer und interessanter als Grohls Kram bei Nirvana.

    • Vor 3 Jahren

      Fand ja Grohl auf "songs for the deaf" ziemlich (!) gut.

      Aber ich habe auch keine Ahnung was mit welchem Instrument wie anspruchsvoll ist.

    • Vor 3 Jahren

      Hab Mars Volta auch schon live erleben dürfen und für deren Impro Set benötigten die auch immer nen besonders guten Drummer ^^

      Dale Crover ist auch ein großartiger Drummer...von dem hat sich Dave auch nen bissl was abgeschaut. lRichtig gut finde ich auch Gavin Harrison, Phil Selway und Brann Dailor...

    • Vor 3 Jahren

      Was sagen die Fachleute hier denn eigentlich zu Dave Lombardo? Ich als Laie hörte früher immer wieder mal, dass er einer der Besten wäre, ist da was dran? Und ist tightes Doublebass spielen anspruchsvoll?

    • Vor 3 Jahren

      Ja ich meine das vor allem im Sinne von "Der Musik ein Gesicht geben" - aber nicht negativ. Grohl ist technisch schon sehr derbe aber es gibt sicher welche, die noch viel krasser sind und 2, 3 Schlagzeuge gleichzeitig bedienen und noch Keyboard spielen und dabei singen^^ Ich find zb auch Danny Carey überragend. Für mich geht grundsätzlich NICHTS über John Frusciante, auch wenn ich weiß, dass es Leute gibt, die ihn technisch tausendfach in die Tasche stecken würden.

      @Big
      wann hast du TMV live gesehen? Als ich sie gesehen hab, hatten sie grad Thomas Pridgen frisch dabei. Deine genannten Beispiele kann ich alle unterschreiben...

      Mit Slayer kenn ich mich nicht aus

    • Vor 3 Jahren

      "Was sagen die Fachleute hier denn eigentlich zu Dave Lombardo? Ich als Laie hörte früher immer wieder mal, dass er einer der Besten wäre, ist da was dran?"

      Nein.

      "Und ist tightes Doublebass spielen anspruchsvoll?"

      Ja.

    • Vor 3 Jahren

      Also ich spiel selber Schlagzeug. Und als ich Dave Grohl 2003 live mit den QOTSA gesehen habe, dachte ich darüber nach, für immer damit aufzuhören :).
      Der ist schon saugut. Foo Fighters haben mich allerdings nie wirklich interessiert. Einzelne Lieder gefallen mir. „Everlong“ z.B.mochte ich damals. Irgendwie coole Song-Dramaturgie

    • Vor 3 Jahren

      @m4nic86: habe TMV 2008 & 2009 in Berlin gesehen...Cedric und Omar sind einfach außergewöhnlich gute Musiker!

    • Vor 3 Jahren

      Im Huxleys? Ich glaube, wir waren schon auf vielen Konzerten gemeinsam, ohne es zu wissen^^

    • Vor 3 Jahren

      Ganz genau, das Huxleys...bin exzessiv Livesüchtig...zu tausende Prozent sind wir uns schon in Berlin im Moshpit begegnet;)

  • Vor 3 Jahren

    Auf jeden Fall besser als der Vorgänger.

  • Vor 3 Jahren

    ach Foo....warum so uninspiriert in 37 Minuten rausgerotzter Dancefloor? Das ihr es weitaus besser könnt steht doch außer Frage. Als Fan von mir mit eingelöstem Bonusbon 3 von 5.