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Nick Caves grandiose Product-Placement-Comedy

In einem dreiteiligen Post auf seiner Fan-Conversations-Seite Red Hand Files hat sich Nick Cave letzte Woche endgültig unsterblich gemacht. Im Nachgang seines Auftritts im Londoner Alexandra Palace (hier unsere Konzertkritik), verneinte er zunächst die Frage eines Fans, ob das Klavier der Marke Fazioli aus seinem Besitz stamme. Er spiele nach wie vor ein chinesisches Gerät. Da er sich aber derart in den Klang des Fazioli verliebt habe, ließ er seinen Manager im Vorfeld des Auftritts wissen, dass er nun im Alter von 63 Jahren eventuell eine Ausnahme hinsichtlich seiner lebenslangen Abneigung gegenüber Produkt-Sponsoring machen könnte - um als Gegenleistung für seine Gratiswerbung dieses geliebte Musikinstrument zu erhalten. Caves Manager tat, wie ihm gehießen und er rief bei Fazioli in Italien an. Das Telefonat liest sich so:

Italienische Frau: L'acttore?

Mein Manager: Was?

Sie: Der Schauspieler?

Mein Manager: Nein, Cave, Cave.

Sie: Nick wer?

Mein Manager: Nick Cave.

Sie: Nick Cave? Who issa Nick Cave?

Mein Manager: Nun, er ist womöglich der größte Songwriter unserer Zeit. Ein Grundpfeiler moderner Musik. Nationales Kulturgut. Angebetet von Millionen. Italien liebt ihn.

Sie: Wer sind Sie? Was wollen Sie?

Mein Manager: Nun, ein Fazioli-Gratis-Exemplar.

Sie legt auf.

Allein die Art und Weise, wie selbstironisch Cave diese Story erzählt, ist großartig. Etwa, als sein Manager ihm von dem unrühmlichen Telefonat erzählt und er rockstarmäßig antwortet: "Dude, are you my fucking manager or what? I just love that Fazioli!" Einen Tag später meldete er sich erneut zum Thema: Entsetzte Cave-Fans hatten es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht, diesen Klavierbauern per Mail mal näher zu erklären, mit welcher Songwriting-Größe sie es zu tun hätten und dass dieser sehr wohl ein 200.000 Pfund teures Klavier für seine Kunst verdiene. Cave bat darum, die Mails an Fazioli einzustellen, da der niedergeschriebene Dialog bewusst zugespitzt formuliert gewesen sei. Daraufhin starteten die Fans offenbar Crowd-Kampagnen für den Australier. Der bedankte sich artig und fügte an: "As Mike from Birmingham says, 'Why don't you just buy your own fucking piano, you cheap c**t.' Mike is right, God bless him, I really should just buy my own piano." Leider wurde bisher noch nicht offiziell mitgeteilt, wie viele Zuschauer sich seinen Auftritt angesehen haben, für den man hierzulande 18 Euro bezahlen musste.

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