Depeche Mode: Neues Album am Freitag
Am Donnerstag startet die Depeche Mode-Welttournee zum einen Tag später erscheinenden Album "Memento Mori". Die Premiere der ersten Show ohne Andy Fletcher geht in Sacramento über die Bühne und damit an jenem Ort, an dem Deftones-Sänger Chino Moreno die Band ziemlich genau vor 35 Jahren als Teenager sah und seine spätere Berufung erahnte, wie er der New York Times jüngst erzählte: "Ich hatte Probleme mit Klaustrophobie in meiner Jugend, aber ich nahm meinen Mut zusammen und kämpfte mich in die erste Reihe vor. Als sie rauskamen, war ich total fasziniert, vor allem von Daves Bühnenpräsenz. Ich kann klar sagen, dass mein Wunsch, Sänger zu werden und in einer Band zu spielen, an diesem Abend seinen Ursprung nahm."
In erster Linie geht es in dem Feature aber natürlich um Gahan und Gore und ihre Probleme mit dem vom Schicksal aufgenötigten Band-Neustart als Duo. Darüber, dass es sich beide über die Jahre relativ bequem gemacht haben, mit Andy Fletcher eine Art Puffer in der internen Kommunikation zu haben, ist zuletzt oft die Rede gewesen. Weniger darüber, dass selbst der Mediator bei den Aufnahmen zu "Spirit" (2017) an seine Grenzen stieß, weil Gore seine Probleme mit Gahans Songs hatte, für die der Sänger aber unnachgiebig kämpfte. Produzent James Ford, der auch "Memento Mori" produzierte, soll schließlich verfügt haben, dass Fletcher das Studio verlässt, um Gore und Gahan zu einer Aussprache zu zwingen.
"My Cosmos Is Mine", der zweite neue Song nach "Ghosts Again", belegte vor kurzem erfreulicherweise eine Rückkehr zu düsteren Synth-Klangcollagen. Dennoch wäre es wünschenswert, dass auf "Memento Mori" neben der Soundauswahl auch noch Wert auf Songwriting gelegt wird.
Noch keine Kommentare