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Arcade Fire verteidigen Wahl des Spider-Man-Darstellers Andrew Garfield

Im Video besucht Andrew Garfield in Frauenklamotten und mit Perücke eine Bar und wird dort verprügelt, bevor er in einer Art Traumsequenz zu Arcade Fires Liveshow beim Coachella Festival auf die Bühne kommt. Von der Band hieß es zunächst, der Clip sei "die Geschichte des Kampfes eines jungen Mannes mit seiner Geschlechtsidentität". "We Exist"-Videoregisseur David Wilson behauptet nun, zunächst ebenfalls an einen Transgender-Darsteller gedacht zu haben, doch Garfields Leidenschaft habe ihn letztlich überzeugt: "Es ist außergewöhnlich, dass ein Star seines Kalibers sich so für ein Musikvideo einsetzt. Es ergab einfach Sinn."

Nach Graces Kritik legte auch Win Butler nach: "Dank des Internets kann ein Thema auf sehr starke Art und Weise Eingang in das Leben von Menschen finden. Wenn ein schwuler Teenager in Jamaica den Spider-Man-Darsteller in dieser Rolle sieht, ist das ein sehr starkes Bild, zumindest meiner Meinung nach." Vom Zeitpunkt der Albumveröffentlichung des "Reflektor"-Albums kursiert zudem ein Zitat Butlers, indem er erklärt, dass es in "We Exist" um einen schwulen Jugendlichen gehe, der mit seinem Vater spricht. Das New Yorker Kultur-Magazin Flavorwire stellte daraufhin die nachvollziehbare Frage: "Wenn der Song von einem schwulen Teenager handelt, warum ist der Darsteller im Video dann Transgender? Arcade Fire glauben sicher nicht, dass das dasselbe ist." (Artikel: "Arcade Fire Have Nothing to Say About the Transgender Experience").

Auch in unserem Interview vor zwei Monaten wies Laura Jane Grace, die seit der Anpassung ihres Geschlechts vor zwei Jahren und dem aktuellen Against Me!-Album "Transgender Dysphoria Blues" zu einem Sprachrohr der Transgender-Bewegung geworden ist, auf die Vielgestaltigkeit der Thematik hin: "Wenn man über Transition und Transgender spricht, dann geht es nicht darum zu sagen: Ich war zuvor in Box A und jetzt gehe ich rüber in Box B. Zwischen beiden befindet sich ein weites Spektrum von abweichenden Geschlechterrollen und es gibt verschiedene Arten, sein Geschlecht auszudrücken. Das ist etwas, was die Gesellschaft akzeptieren muss."

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