Platz 37: Favorite - "Alternative Für Deutschland" (2017)
Ach, Favorite ... vielleicht das traurigste Kapitel Selfmade-Geschichte, wenngleich er im Label-Kontext immer noch vergleichsweise gut funktioniert hat. Sein richtiger Absturz (der öffentlich genug vonstatten ging, so dass man diesem Trauerspiel quasi live beiwohnen konnte) vollzog sich ja erst nach seinem ... Ausstieg 2018. Der sehr wahrscheinlich eher ein Rauswurf war, als es halt gar nicht mehr ging.
"Alternative für Deutschland" jedenfalls war das letzte Album, das Favorite noch in der Obhut des Labels veröffentlichte, das lange Jahre eine schützende Hand über ihn und seine Eskapaden gehalten hatte, und es entpuppte sich - wenig überaschend - als genau so taugliche Alternative für Deutschland oder sonst irgendwen wie die Partei, die für den Titel Pate stand: verbuchen unter Totalausfall.
Furzen, Koks, Crack, Waffen, Bitches: Mit diesen Themenkreisen war bei Favorite zwar zu rechnen. Was einst noch irgendwie pubertär süß, anarchisch-provokant klang, nach Scheiß-auf-alles halt, wirkt mit jedem Jahr ohne irgendeine inhaltliche Entwicklung ins Land immer mehr hängengeblieben, immer schwerer entschuldbar und obendrein jedes Mal noch verzweifelter. Dass niemand geschafft hat, Favorite auf mindestens der Hälfte der Tracks vom Singen abzuhalten, setzt nur das Kackhäufchen auf einen ganz großen Misthaufen. Extratraurig, weil einen sogar hier noch aus jeder Zeile anspringt, was für ein begnadeter Rapper das eigentlich ist.
Zur Playlist? Hier entlang.
Favorite - "Alternative Für Deutschland"*
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