Platz 13: Favorite - "Harlekin" (2007)
"Wir ham eine Shotgun dabei. Keine Sau interessierts, wenn du tot bist. Wir schießen dich Opfer voll Blei, glaub' mir, Homie, du stirbst, wenn du Schrot frisst." Meine Fresse, das hatte ich schon ganz vergessen: die vielleicht dämlichste Singsang-Hook der Labelgeschichte, in einem Track, der Kollegah in technischer Hochform zeigt - und Favorite kann locker mithalten.
"Was würden andere Rapper tun für diesen Rizbo-Beat?", heißt es an anderer Stelle - in krasser Verkennung des Hauptproblems von "Harlekin": 2007 war die Schwachstelle eines Favorite-Albums noch nicht Favorite. Die Schwachstelle damals waren die zwar pompösen, trotzdem immer irgendwie zweidimensionalen Produktionen. Fav selbst hätte die beiden Gastauftritte von Kollegah hier wirklich nicht gebraucht, um zu glänzen (den von Labelboss Slick One sowieso nicht). Er teilt munter in alle Richtungen aus, schlägt zwischendurch auch ernstere Töne an, bringt zu alledem eine Riesenportion Selbstironie mit: Was war das für ein Talent-Bündel, was für eine Verheißung. Schade, wie wenig rückblickend draus geworden ist.
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1 Kommentar
Shotgun natürlich einer der Selfmade Classis schlechthin, die genau das verkörpern, was auch immer so gemocht habe am Label: Viel Talent, ne ordentliche Portion B-Movie-Flair und ganz viel Biss. Harlekin hat regelmäßig rotiert bei mir, Anarcho alles in allem aber stimmiger, trotz der Länge.