Platz 14: Genetikk - "Achter Tag" (2015)
Bei "Achter Tag" zeigte die Formkurve des Saarbrückener Zweiergespanns Genetikk schon merklich nach unten. Es klang schon nicht mehr ganz so fresh wie zuvor, und der Umstand, dass sich insbesondere Karuzo bei jeder Gelegenheit einen auf seinen "Über-über-Style" runterholen musste, machte die Sache auch nicht wirklich sympathischer. Klar, es passte alles zusammen. Die Masken, das ganze Auftreten, das Artwork, die Optik der Videos, die Soundästhetik: allesamt stylish as fuck. Trotzdem: Wenn sich dann einer hinstellt und blasiert wie kein Zweiter verkündet: "Alles, was ich anfass', so unendlich premium" - ey, das schreit doch direkt nach Widerspruch. Den größten liefert der Rapper ohnehin selbst: Seinen seltsamen Spagat zwischen Konsum- und Kapitalismuskritik, die jederzeit unvermittelt in größenwahnsinnige Selbstabfeierei kippen kann, hab' ich ja noch nie wirklich verstanden.
Sechs Jahre später stell' ich fest: Ich habe Recht behalten. "'Achter Tag' als Ganzes dürfte eher keine allzu lange Halbwertszeit beschieden sein", unkte ich damals. "Schade, eigentlich. Das Ding sieht von außen betrachtet nämlich durchaus wie ein Gesamtkunstwerk aus, und besonders auf Produzentenseite steckt ganz schön viel Talent unter der Maske. Vielleicht hätte man ein bisschen weniger Energie in die Beschwörung, und dafür einen Hauch mehr in die Kontrolle des Monsters investieren sollen." Hätte, wäre, wenn!
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2 Kommentare
Die Produktionen sind fast ausnahmslos top, aber hier geht Karuzo schon hörbar die Puste aus. Das ganze Genetikk-Ding war unter Selfmade auch viel zu sehr Reißbrett. Rückblickend betrachtet war es eindeutig die falsche Entscheidung der beiden, bei Elvir zu signen.
Es war soooo langweilig