Sir Marla Glen – Comeback als Mann
Marla Glen wünscht als "er" angesprochen zu werden. Das macht es vielleicht einfacher, hielten doch viele den/die lesbische Künstler*in früher ohnehin für einen Mann. Der Hut fliegt im Video zum Saxophon-Song "Steppin' Up", quer, auf und ab. Dabei ist nur eine Richtung klar: Marla möchte aufwärts, "up".
Mit vielen Tiefschlägen im Nacken gelang das vielseitige Album "Unexpected". Es hat ein 32 Seiten-Digibooklet, bunt und schön. Konzerte wurden bereits nur wenige am 29.05. in Köln, am 13.06. in der Schweizer Mühle Hunziken, im August bei den Afrika-Tagen in Wien und im Oktober in Bonn bestätigt. Marla live ist etwas Besonderes, weil sie all ihr Leid auf der Bühne durchlebt. "Ich bin durch die Hölle gegangen", sagte sie (also er) schon 1999 in einem Interview mit 3sat. Danach folgten zahlreiche Rechtsstreite, Ärger mit der Polizei, die private Insolvenz, die (gleichgeschlechtliche) Heirat und Scheidung, Konflikte in der Musikbranche, menschliche Enttäuschungen. Doch Gott habe ihm (damals ihr) geholfen, meint Marla, bekannt geworden als "Believer". Aus dem wenigen Live-Material sieht man hier aus ihrer großen Zeit "Ain't That A Shame" – Marla gehört einfach auf die Bühne.
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