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Geschmacklos, manieriert oder Avantgarde?

Makaya McCraven ist ein sympathischer, äußerst engagierter Drummer aus einem der Orte für klassische Soul-Vibes: Chicago. Des großen Meisters Gil Scott-Heron zu gedenken darf man getrost als Challenge Extreme Level des Soul und Jazz einstufen.

Das letzte Album vor Scott-Herons zu frühem Tod, 2011, hielt für eine Neubearbeitung her. Dabei hatte das der raunende Bürgerrechts-Poet noch selbst vortrefflichst und traumhaft kreativ erledigt, mit Jamie XX. Heraus kam in McCravens Neuauflage ein rasch ausgelutschtes blutleeres Lounge-Geratter mit immerwährendem Schlagzeug-Gleichklang.

Damit holt McCraven die Musik zwar in sein Metier hinein, eine Art Trance-Afro-Jazz. Doch der revolutionäre Ansatz des quasi ersten Rappers der Erde wird von der Percussion weich- und weggespült. Erfrischend mag es sein, mal einen Track zu hören. Wirkliche Tiefe, Vibes und Soul bietet die Produktion leider nicht. Gil Scott-Heron - "We're New Again. A Reimagining by Makaya McCraven" (XL/Beggars Group/Indigo) ranken manche als Meisterwerk. Man kann es auch gekünstelt finden. Wertung 2/5. Besonders zur Ehre gereicht ein im Original so düsterer, markerschütternder Song wie "New York Is Killing Me" hier nicht gerade.

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