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Nicht so viel "peace" im Peacefrog

John Beltran ist einer dieser Namen, die jedem Elektro-Kundigen was sagen, bei denen kein DJ ein schlechtes Gewissen hätte, einen Track einfach mal reinzumischen, die aber stets gefühlte zwei Meter unter dem Radar segeln. Für solche Leute gibt es Ummz Ummz, und es gibt sogar einen aktuellen Anlass:


Beltrans Meisterwerk "Ten Days Of Blue" wird neu aufgelegt, da freuen sich alle - außer Beltran, der hat sich nämlich aufs Blut zerstritten mit Peacefrog, dem eigentlich recht respektablen Indie-Label aus dem Vereinigten Königreich. Der Streit selbst ist gar nicht so interessant, aber ein guter Vorwand, um in diesen Meilenstein des Ambient hineinzuhören, der zumindest stellenweise erahnen lässt, warum Beltran auch hin und wieder Detroit Techno zugeordnet wurde. Schon der Opener "Flex" lässt mir die Nackenhaare aufstehen, ein tolles Album, das Ambientflächen eher als Stilmittel benutzt, als damit Ambient zu machen.

Von Beltrans neueren Sachen sticht sein Ambient-Irgendwas-Tropikalia-Album "Serendipia" heraus, ein ganz eigenes Ding. Der beste Track dort hört sich wiederum anders an als der Rest, nämlich das geile "Aşk Anları".

Beltran ist längst nicht mehr so erfolgreich, aber immer noch als DJ und Produzent tätig. Am 26.9. kommt seine neue LP "Il Ritorno" auf den Markt, haltet die Ohren offen. Von "Aşk Anları" erschien erst vor kurzem ein ordentlicher Remix, ich präferiere aber die Ursprungsversion.

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