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Newport Folk Festival 1965

Das Newport Folk Festival wurde bereits 1959 zum ersten Mal veranstaltet. Unter anderem leisteten der spätere Bob Dylan-Manager Albert Grossman sowie der legendäre Pete Seeger Starthilfe. Das Festival diente einigen Künstlern als Sprungbrett, die später große Stars wurden, neben Joan Baez unter anderem Donovan, Arlo Guthrie und Leonard Cohen.

Bis 1970 war das Newport eine Institution in Sachen Folk, aber mit dem abnehmenden Interesse ging auch der Zuschauerzuspruch verloren. Von 1971 bis 1984 pausierte das Festival, ehe es ein Revival gab. Bis heute ist das Event zentraler Bestandteil der der US-Folkszene.

Berühmtheit erlangte zum einen der erste Auftritt Bob Dylans 1963, der ihn auf einen Schlag zum Big Player des stromlosen Folks der damaligen Zeit machte. Bei seiner Rückkehr 1965 kam es zum Eklat. Dylan wagte es tatsächlich, mit einer elektrifizierten Backing-Band auf die Bühne zu kommen. Hier trat zum ersten Mal deutlich zutage, dass ihm Konventionen schon immer wurst waren. Die Reaktion des Publikums fiel zwiegespalten aus. Leute mit offenen Ohren bejubelten seinen Auftritt, die Puristen waren entsetzt und buhten Dylan aus. Wie konnte er es auch wagen, die Instrumente einzustöpseln?

Man mag es aus heutiger Sicht kaum nachvollziehen, warum um diese Sache so ein Bohei gemacht wurde, 1965 war es DAS Thema im Musikbusiness. Als 'Electric Dylan controversy' zog sein Auftritt weite Kreise in der öffentlichen Wahrnehmung. Die New York Times schrieb hierzu: "Dylan hat die eine Hälfte seines Publikums elektrisiert und die andere mit Stromschlägen hingerichtet." Heute ist das alles nur noch eine launige Randnotiz der Musikgeschichte.

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