16. Rod Wave
Herkunft: Florida
Monatliche Hörer: 4.740.000
Dieser Florida-MC steht mal so überhaupt nicht in der Tradition des üblichen Sounds des Bundesstaat. Nach einer Generation, die Kodak Black, Lil Pump, XXXTentacion und Denzel Curry geprägt haben, ist Rod Wave ein klassischer Sing-Rapper, der mit nüchterner und distanzierter Brille über die schweren Zeiten des Lebens referiert. Aber was für einer: Wer seit der fünften Klasse in der Kirche singt und die übleren Ecken von Florida mitbekommen hat, der hat wohl Einiges zu berichten. Und Rod hat die Stimme, den Gusto und die Ausstrahlung, um das zu transportieren.
Da wäre es eigentlich ein No-Go, die erste EP "Ghetto Gospel" zu nennen, doch die cheesy Tupac-Referenz fühlt sich hier gar nicht so unverdient an. Das erst vor kurzem über Alemo Records erschienene Projekt baut das Momentum von Rod Wave nach seinem Viralhit "Heart On Ice" aus. Die Single erschien zuerst auf seinem Independent-Mixtape "PTSD", machte aber schnell die Runde und schaffte es bis in die Top 40 der Charts. Dass er das Talent und die Vocals für eine längere Karriere hat, steht außer Frage, auch, weil die Kevin Gates-Kollabo "Cuban Links" ihm bereits den zweiten Hit einspielte. Fragt sich bei ihm nur, ob und inwiefern er sich langfristig seine eigene Sparte im wilden Florida-Rap erarbeiten kann. Es erscheint möglich, aber nicht einfach.
XXL-Faktor: 3,75/5
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