laut.de-Biographie
Kodak Black
Die Welt amüsiert sich in den 2010ern zwar mächtig über den Tanzstil von Kanadas Premiumrapper Drake, seinem Riecher vertraut sie aber trotzdem jederzeit. Kodak Blacks zweites Mixtape begeistert Drake dermaßen, dass er allen voran nicht nur den Ausnahme-Track "SKRT" 2015 im Web teilt, sondern ihn fortan auch in seiner eigenen Radioshow OVO Sound rotieren lässt. Millionen Klicks sind die Folge.
Was mindestens genauso aufhorchen lässt: Black, der eigentlich Dieuson Octave heißt, ist zu jenem Zeitpunkt gerade einmal 17. Nichtsdestotrotz trägt der Junge aus Pompano Beach, Florida überaus düstere Zeilen zwischen Rap, Trap und Master P vor - und demonstriert auch noch Geschichtsbewusstsein: Der Sound, den Black seit 2013 auf diversen Mixtapes und in Singles mit u.a. French Montana und Rae Sremmurd abliefert, ist schwer vom Dirty South der späten 1990er beeinflusst.
Somit findet Black in der Southern Rap-Größe Lil' Boosie, in Chief Keef und natürlich in Lil Wayne Nachbarn. Das Debüt-Mixtape "Project Baby" wie auch die nachfolgenden frühen Veröffentlichungen nimmt der MC im Hinterzimmer eines Drogenhauses auf. Dort scheint er auch mitunter aktiv mitzumischen. Jedenfalls landet Black als Teenager mehrfach im Jugendarrest.
Diese Erfahrungen zwischen Straße und Gefängnis, so schlimm sie gewesen sein mögen, prägen folglich auch Kodak Blacks künstlerischen Output. Die Lyrics handeln von Gewalt und den Problemen US-amerikanischer Innenstädte. Eben von den Dingen, die ein junger Mensch in den dortigen Sozialbausiedlungen - nimmt man die nicht abbrechende Veröffentlichungswelle im Gangsta Rap zum Maßstab - wohl nicht selten mitansehen muss.
Die Entdeckung durch Drake, der übrigens im Video zu "SKRT" tanzt, verschafft Black erst einen Plattenvertrag mit Atlantic Records, dann in 2016 auch einen Platz unter den zehn spannendsten Hip Hop-Newcomern des XXL Magazins. Der rasant einsetzende Fame hält ihn indes nicht von weiteren Gesetzesbrüchen ab. 2015 bzw. 2016 verbringt der Rapper zunehmend hinter Gittern, weil er auf Bewährung mal mit Drogen und Waffen erwischt wird, sich mal Raubüberfall, Entführung und Flucht vor den Strafverfolgungsbehörden zu Schulden kommen lässt.
In musikalischer Hinsicht ist mittlerweile viel von einem anderen Kodak Black-Track die Rede: Das bereits 2014 aufgenommene "No Flockin Freestyle" ist zwar etwas matschig gemischt und ein wenig billig produziert, bringt aber einen griffigen Flow mit. Diesen Flow greift sich Cardi B und samplet die Kadenz ihres Vorbilds, um sie zu einem ganz neuen Track zu verarbeiten. Ihr Song "Bodak Yellow" wiederum löst ein ganz neue Welle weiterer Remixe aus.
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