Sun Diego - "Yellow Bar Mitzvah"
"Yellow Bar Mitzwah" ist nach allen objektiven Standards ein wunderliches Album. Es dockt fast nirgends an die restliche Szene an, versucht sich aber an beinahe jedem Sound. Die Songs scheinen mal von 2022, mal von 2015, mal von 2008 zu stammen und besitzen auch keinen wirklichen inneren Zusammenhang. Wie kann eine Platte, auf der so viel passiert, so langweilig sein?
Dieses Album vereint, was deutschen Rap je belastend gemacht hat: absurde Image-Gimmicks, ein völliges Überschätzen davon, wie wichtig Reimtechnik ist, dreistes Biten von amerikanischen Sounds, unangenehme Verflechtung mit organisierter Kriminalität, ein völliges Fehlen von musikalischem Feingefühl oder einem Ohr für Atmosphäre. The gang is all here! Und wenn man nicht schon viel zu tief in seinem Kosmos drinsteckt, gibt Sun Diegos Album auch nicht die leiseste Chance, noch einen Zugang zu finden. "Yellow Bar Mitzvah" ist wie die zwölfte Staffel einer Show, die lange abgesetzt gehört.
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Sun Diego - "Yellow Bar Mitzvah"*
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