Salò - "Subjektiv Betrachtet"
"Subjektiv Betrachtet" gibt es Salò eigentlich gar nicht. Das behauptet der Wiener auf seinem Debütalbum zumindest, die Flucht in die Anonymnität scheint nach so einem Werk nur leider vergeblich. Jede Zeile, jede Sekunde auf "Subjektiv Betrachtet" klingt so wahnsinnig frisch und beiläufig, es ist eine reine Freude. Voller Spielfreude und Wortwitz erforscht Andreas Binder, so Salòs bürgerlicher Namen, die seltsamsten Ecken der Neuen Deutschen Welle, weder vor Extrabreit noch DAF hat er dabei Angst.
Dabei entflieht er immer wieder dem Schicksal des Hofnarren, indem er seine Musik mit echten Emotionen auflädt. Das sperrig-groovige "Ich Glaube Nicht An Dinosaurier" kippt von der bitterbös-zynischen Satire auf Verschwörungstehoretiker*innen irgendwann in eine wunderbar sanfte Abhandlung über die menschliche Einsamkeit.
An anderer Stelle ist das kratzige "Schwiegersohn" nicht weniger als ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Liebe, voller Wut ob der eigenen Unerfülltheit. Liebestrunken geht dann "Ams (Heiter Bis Wolkig)" auf die Suche nach ebendiesen Dingen und singt die schönste Hymne auf das Lotterleben des Jahres 2023: "Vom Küssen, da kommen die Kinder, vom Arbeitsamt, da kommt das Geld."
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