Swans - "The Beggar"
Noch immer hinterlässt Corona unübersehbare Spuren in der Musiklandschaft. Bei Michael Gira zum Beispiel: Er bezeichnet die Pandemie als eine "bodenlose Grube des Wartens", in der ihm offenbar seiner eigenen Endlichkeit gewahr wurde. Seine, wie er es nennt, "seltsame Orientierungslosigkeit" hat er zum Glück überwunden, um der Welt ein weiteres Swans-Album zu bescheren. Dafür schrieb er Songs, "in dem Bewusstsein, es könnten seine letzten sein". Na, das klingt ja lebensfroh!
Dieser Ausgangs-Morbidität zum Trotz entpuppt sich "The Beggar" als das optimistischste Album einer Diskografie, in der es allein schon seiner hellen Covergestaltung wegen aus der Reihe tanzt. Die Erkenntnis, dass es jederzeit vorbei sein kann, mag manch andere niederdrücken oder in Panik versetzen. Gira beschert sie bisher ungekannte Gelassenheit. Auch wenn die Abgründe natürlich trotzdem überall gähnen, tänzeln die Tracks beinahe schon poppig oder mit Country-Flair an ihren Rändern entlang und entwickeln hypnotischen Sog mit Momenten von betörender Schönheit.
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