Sleaford Mods - "UK Grim"
"This is UK Grim, put it in the bin." Diese Hass-Liebe verbindet die Sleaford Mods mit Großbritannien. Auf der einen Seite kommen sie nach monatelangen Konzerttouren immer wieder gerne nach Hause, zur Familie, zu den Freunden. Auf der anderen Seite würden sie am liebsten die Koffer gepackt lassen und einfach nur wegbleiben. Aber zum Glück kehren Jason Williamson und Andrew Fearn trotzdem immer wieder in ihr Studio zurück und motzen brillant über das verkackte Shithole. So erneut auf ihrem aktuellen Album "UK Grim".
Jason schmettert die gerotzten Worte an die Wand. Die Welt ist am Arsch, und das spürt man nicht nur in den eigenen vier Wänden. Der rechte Druck, die Inflation, die Ängste führen zu Spaltungen in der Gesellschaft. Andrew setzt darauf die passenden Beats und laufenden Bässe ein. Die Musik ist nicht nur tanzbar, sondern wird auch immer melodischer. Harmonische Vocal-Battles absolviert Mr. Williamson zwischen Dry Cleaning-Frontfrau Florence Shaw ("Force 10 From Navarone") und Perry Farrell von Jane's Addiction in "So Trendy".
Die Nachrichten bleiben schrecklich und belastend. Um so wichtiger sind Sleaford Mods und ihre Songs. Tanz die Scheiße raus!
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1 Kommentar mit 12 Antworten
Typen in ihren Mitt-40ern lassen anderen Sprechgesang vollkommen unwichtig, irrelevant wirken. Der beschäftigt sich meistens mit ersponnenen Szenepornos und null unterhaltsamem Geprahle, persönlichen Befindlichkeiten (idR. ebenso fake), oder aber zu Unkonkretem, wenn es denn mal um Soziopolitisches geht. Faul wie sonstwas.
Die Mods sind größtes Tennis, und eines Tages wird es vielleicht auch mal im Land des Lauchs erkannt werden ♥
Niemals!
Hab neulich mit meiner Bandkollegin aus UK über die Mods geredet, und sie hat mir dahingehend zugestimmt, dass die scheiße sind.
Banausen. Beste Unterschichtenvertretung und quasi einzige relevante Torie-Disser der Insel. Wobei sie uncool zu finden, um geschmackstechnisch hervorzustechen, auch wieder für sie spricht
Sleaford Mods sind für mich unhörbar, denke immer direkt an das hier:
https://youtu.be/m3ESV9M8yTg
@Ragi:
Dann lieber Retrogott. Der ist dabei nicht durchgängig offbeat und teils wirklich großes Tennis. "Inflation" wäre hier mein Anspieltipp.
Um Offbeat oder Onbeat gehts hier gar nicht. Bei SM soll keiner Schönheitspreise gewinnen. Es soll auf die Fresse geben. Melange aus Gossenpunk, Elektro, Beatnik und Hip-Hop.
Retrogott, Huss&Hodn etc. sind ganz cool und chillig. Inhaltlich auch super stabil. Ist aber schwierig gleichzusetzen. Politischer Sprechgesang der SM soll wirklich weh tun, Klartext sprechen, während bei politischem Hip-Hop meist der CDU-Kreisvorstandspapa noch nett mit dem Kopf wippen kann, wenn er aus Sohnemanns Kinderzimmer schallt.
"Politischer Sprechgesang der SM soll wirklich weh tun"
Das gelingt ihnen tatsächlich ganz gut.
Nicht wahr?
Für ein zwei Songs ganz nett, dann wird es anstrengend und nervig.
Unterschreib ich, aber bei mir sind es Zeilen. Ich spüre da im Vortrag "Hurz" Vibes, auch wenn ich verstehe, was Ragi meint. Abgesehen davon würde ich die eher unter Poetry Punk oder Ähnlichem labeln als unter Rap. Dann wird es vllt auch erträglicher. Andere Parameter.
Ja, korrekt. Ganz andere Parameter. Sprechgesang =/= Hip-Hop. Komplett andere Beats/Instrumentals, viel mehr energischer, bissiger Vortrag als Rap. Würde nicht auf den Gedanken kommen, das in ne Hip-Hop-Playlist zu stecken.
"politischem Hip-Hop meist der CDU-Kreisvorstandspapa noch nett mit dem Kopf wippen kann, wenn er aus Sohnemanns Kinderzimmer schallt."
Yo, die gehen alle voll sb zu PMC, WtG und PTK.