Lary - "Stereo Noir"
Wie die meisten Künstler*innen, hat es auch Lary nicht so mit Genrezuschreibungen. Mit dem Etikett "Chanson", das wir ihrem Album "Stereo Noir" aufgeklebt haben, konnte sie sich trotzdem ganz gut arrangieren: "Für mich bedeutet 'Chanson' einfach 'Liedkunst'. Geschichten vortragen und erzählen, mit dem Herzen", kommentierte sie. "Wenn man sich eine Marlene Dietrich anschaut, eine Hildegard Knef oder auch eine frühe Marianne Rosenberg: Das ist ja alles Chanson." Große Namen, lässt sie da nonchalant fallen, und sie alle haben Spuren hinterlassen, im dunklen, in Melancholie marinierten Sound, den Lary, Zweitname: Understatement, selbst schlicht "Popmusik" nennt.
Über weite Strecken birgt "Stereo Noir" Momentaufnahmen zwischenmenschlicher Beziehungen, wobei deren Anfangs- und Endstadien besondere Aufmerksamkeit genießen. Wie die Liebe keimt und wie sie welkt und vergeht, das erscheint ja auch um Welten interessanter als der reibungslose Normalbetrieb dazwischen. Was Lary allerdings keineswegs davon abhält, mit einer im deutschen Sprachraum raren Unverkrampftheit ganz unverblümt über Sex zu singen, einen leichtfüßigen, eskapistischen Lovesong wie "Planet" einzustreuen, eine französischsprachige Version des hitverdächtigen Tracks "Stella" oder ein Hochzeitswalzer-taugliches "Für Immer Dein Jetzt".
In all dem Gefühlswirrwarr behält seine Urheberin die Fäden stets sicher in der Hand, sie bleibt allzeit Herrin der Lage und wirkt dabei genau wie ihr Album: faszinierend, edel und endlos cool.
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