SchoolBoy Q - "Blue Lips"
Es sieht im Moment so aus, als würde das ehrwürdige Label Top Dawg Entertainment mit SZA und Doechii noch einmal die Kurve zurück in die Relevanz kriegen, und auch die alten Herren raffen sich: Schoolboy Q hat die Knarre gegen den Golfschläger und den Buckethat gegen die Cap getauscht, sein kommerzieller Höhepunkt liegt zehn Jahre zurück, er sieht im Vergleich zu damals ziemlich gesund aus, "Blue Lips" ist sein bestes Album seit "Oxymoron".
Lyrisch wie gewohnt lakonisch-präzise ("hella hoes like Prince") schlendert, tanzt, wütet er über eine düster schillernde Beatlandschaft. Jazz, Trap, Oldschool, Psychedelik wechseln sich im selben Song ab oder purzeln wild übereinander. Raptechnisch ist es so geschmeidig wie dynamisch, der Mann hat seinen Stil und wird in diesem nur besser.
Ob er davon spricht, dass er mit seinen Kindern Wettrennen im Garten der Villa macht oder Cops erschießt, stets stecken da eine Dringlichkeit im Vortrag und ein Anliegen im Text, ein Konzept im Song sowie ein Hunger und eine Frische, die nicht viele in dieser Form haben, wenn sie ins Game starten, und nur die wenigsten in ihren späten Dreißigern. In 20 Jahren, wenn 90 Prozent vom aktuell heißen Scheiß vergessen sind, wird das immer noch hervorragende Musik sein.
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1 Kommentar
„ Ob er davon spricht, dass er mit seinen Kindern Wettrennen im Garten der Villa macht oder Cops erschießt, stets stecken da eine Dringlichkeit im Vortrag und ein Anliegen im Text, …“
Selten so einen Schwachsinn gelesen. Wander aus und geh‘ Tellerspülen.