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Linda Thompson - "John Grant"

Linda Thompson kann nicht mehr singen. Daher lässt sie das in ihren neuen Songs auf "Proxy Music" andere erledigen. Wer eignet sich wohl am besten für einen Track, den sie aus Bewunderung für die Arbeit des ehemaligen The Czars-Sängers John Grant schrieb und auch nach diesem benannte? Richtig, John Grant höchstselbst und persönlich. So findet sich dieser plötzlich hinter dem Mikro wieder, die Zeile "John Grant took my heart away to Reykjavik / I hope he takes care of it" singend. Malkovich, Malkovich.

Dank des Einsatzes eines Roland Juno-60 bekommt der 1970er Folk-Song einen deutlichen "Moon Safari"-Einschlag, den eine Pedal Steel-Gitarre erfolglos zu unterbinden versucht. Gemeinsam trinken Thompson und Grant Tee und naschen Kuchen: "A moment on the lips / A lifetime on the hips."

So einfach kommt das Lied dann aber doch nicht weg: Bevor Grant zurück zu den Fjorden seiner heutigen Heimat fährt, nutzt er es, um die Trauer um seine verstorbene Mutter zu verarbeiten: "He was absent on the night his mother died / ... / But I do know he was there, really / And she knew it." Einer der schönsten Songs des Jahres - und der bizarre Höhepunkt auf "Proxy Music".

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