Aesop Rock - "Black Hole Superette"

Der Gemischtwarenladen auf dem Cover könnte einen Hinweis liefern: Aesop Rock verzichtet für "Black Hole Superette" wieder einmal darauf, sich einem Konzept unterzuordnen. Statt dessen lässt er die weißen Kaninchen, die er wie immer dutzendweise aus den Ärmeln schüttelt, frei in alle Richtungen in die Gänge seines ausufernden Gedankenlabyrinths davonhoppeln. Beim Späti vom Artwork muss es sich mindestens um eine TARDIS handeln: Wäre der Laden nicht innen größer als außen, er könnte die Bibliothek von alexandrinischen Ausmaßen gar nicht fassen, aus der dieser Typ seine Ideen bezieht.
Nur Anfänger*innen (und absolut unbelehrbare Langzeit-Fans) versuchen nach Jahrzehnten immer noch, die assoziativ-kryptischen Texte zu entschlüsseln. Vernünftige Menschen nehmen längst einfach hin, dass, wenn überhaupt jemand, allerhöchstens Aesop Rock selbst weiß, was genau Aesop Rock meint. Folgerichtig kann auch niemand passendere Instrumentals zu seinen Lyrics ersinnen als er selbst. So geschehen hier: Von akustischer Schlangengrube über Industrial-mäßiges Gescheppere und cartooneske SciFi-Sounds zu chaotischer Percussion und Klavier passt auch das Beat-Angebot wieder ins übergeordnete Bild vom Gemischtwarenladen.
In all dem Tohuwabohu steht Aesop Rocks Delivery wie der Fels in der Brandung: stoisch, immer gleich und dabei absolut unique.
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