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Tate McRae - "Sports Car"

Man sucht ja oft händeringend nach Worten, die passend beschreiben, wieso denn ein Pop-Song jetzt genau so zündet wie er es eben tut. Wieso man eine Hook einmal hört und sie wochenlang nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Oft lässt sich das auf Schlagworte wie Authentizität, Edge oder Charisma herunterbrechen, und es stimmt, dass viele der aktuell stärksten Pop-Stars brillieren, gerade weil man hinter ihrer Musik eine waschechte Person vermutet. Aber es ist eben nicht immer so einfach.

Tate McRaes Musik transportiert nahezu nichts davon. Sie ist die Definition eines Label-Lückenfüllers, ein Sprachrohr für die Songwriter-Kohorte. Aber dennoch gehört "Sports Car" zu den großartigsten Pop-Songs des Jahres. Trotz etwas stärkerem Industrie-Muff erinnert das in seiner Glattheit und Effektivität ein wenig an Dua Lipas "Future Nostalgia": Songs eben, die so unglaublich catchy und wasserdicht geschrieben sind, dass die Performerin nahezu zweitrangig erscheint.

Keine Frage, die gesäuselte Hook und der Tongue-in-cheek-Inhalt des Songs holen aus McRae ihre bis dato vielleicht charismatischste Performance heraus. Aber im Kern dominieren hier ein unglaublich catchy Beat und eine Melodie nach der nächsten, vor denen man sich am liebsten verbeugen möchte. Für McRae mag "Sports Car" den bisher einzigen richtigen Volltreffer ihrer Karriere markieren. Der sitzt dafür aber auch gleich so gut, dass man erst einmal glückselig eine Weile auf der Matte liegen bleibt.

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