"I am the voice inside your head / and I control you."
"The Downward Spiral" beginnt mit einem Sample aus George Lucas' Erstlingswerk "THX 1138", einer beklemmenden Science-Fiction-Studie über den Identitätsverlust des Einzelnen. 32 Schläge, die auf den hilflosen Körper eines Gefangenen einschlagen …
Für nen Musikinteressierten wie dich streng genommen ebenfalls ein wenig zu nah an: "OK Computer? Nie gehört." um unbehelligt diese Kanone auf andere abfeuern zu dürfen.
Ich kann hier latürnich erkennen, warum Sven, der Anwalt, ganz laut.de sowie der internationalen Musikkritik ihre Mudda immer wieder die "Downard Spiral" als DEN NIN-Meilenstein definieren, aber ich mag "The Fragile" trotzdem lieber, deutlich mehr noch gewinnt dort der Kopffick im ständigen Gerangel mit der puren Wut im Bauch die Oberhand, ohne an eindrücklich transportiertem individuellen Abfuck des Erschaffers einzubüßen. Vor allem aber eines der wenigen (Doppel!-)Alben dieses Genres und sämtlicher seiner z.T überlappenden Anrainer, in denen die Verwendung eines musikalischen Leitmotivs so ausnehmend gut geglückt ist, dass es im ersten Absatz einer jeden stilvollen Besprechung zu dieser Platte hervorgehoben werden sollte.
"Ich kann hier latürnich erkennen, warum Sven, der Anwalt, ganz laut.de sowie der internationalen Musikkritik ihre Mudda immer wieder die "Downard Spiral" als DEN NIN-Meilenstein definieren, aber ich mag "The Fragile" trotzdem lieber ..."
Geht mir auch so. Bin auch immer wieder erstaunt wenn ein Song davon bei mir durch die Playlist rauscht, wie das Album für mich zumindest wirklich null gealtert ist und immernoch taufrisch klingt. Was halt auch nicht auf alle Klassiker zutrifft.
"ohne an eindrücklich transportiertem individuellen Abfuck des Erschaffers einzubüßen"
Wobei sich das Album in Sachen emotionaler Rezeption schon für mich gewandelt hat. Manche Songs gehen noch immer emotional ziemlich nahe, andererseits ist aber auch vieles dabei, was bei nüchterner Betrachtung schon mindestens ein bisschen cringe und edgelordig ist. Was dem Album da aber zugute kommt, ist einerseits, dass natürlich trotzdem ziemlich deutlich ist, dass der gute Trent das alles in dem Moment auch so und stark gefühlt hat und andererseits, dass The Fragile halt auch eine mMn vollkommen unterschätze etwas schrägere, over-the-toppigere Schlagseite, die halt auch einfach genuin slapp... äh Spaß macht und die NIN-typische Düsternis mitunter ziemlich hart bricht. "Where is Everybody?" z.B ist schon ziemlich dämlich im besten Sinne und wenn man sich auf diese Teilfacette des Albums einlässt, dann kann man sich auch von Songs wie z.B. "No, You Don't" ziemlich gut mitreißen lassen, selbst wenn man die dahintersteckebde Wut aus der eigenen emotionalen Perspektive als ein bisschen aufgesetzt empfindet.
Andere NIN-Alben machen es da eibem teilweise etwas schwieriger, weil sich vieles da halt nur auf der düster/ernsten Ebene rezipieren lässt. Wobei Reznor natürlich schon von Stunde null auch schon immer einen Hang zum poppigeren hatte.
Sounddesign (aber aus heutiger Sicht definitiv nicht mehr die Klangqualität diverser Digi-Synthmodule), insbesondere aber Verschmelzung der Synths und organischen Instrumente bzw. das anscheinend immer wieder übergangslose stärkere Akzentuieren eine der beiden musikalischen Ausgangssituationen "Electro vs. Bandkram" innerhalb der Songs war und bleibt in Teilen bis heute ne Benchmark für meinen eigenen Solo-Kram und den vieler anderer Menschen, deren Kram ich häufiger höre.
Ansonsten vollste Zustimmung @gleepi. Ja, auch zur Edgelord-Cringe-Passage, obwohl da die nostalgisch-emotionale Besetzung der Platte meine Schotten zumeist wasserdicht hält.
Für meinen eigenen inneren Edgelord muss "No, you don't" wohl sogar als ständig begleitendes Theme Tune gelten, keine andere Zeile eines anderen Songs ist mir insbesondere in der Weiterbildung und den ersten Jahren danach so oft bei Aussagen innerhalb der Eigenanamnese diverser Patient*innen unerwarteter und intrusiver in den Kopf geschossen wie diese.
Starker Platz 2 sicher: "IT didn't turn out the way you wanted it to. It didn't turn out the way you wanted it, did it?", kuschelig nah an der lyrischen Creme de la Cringe auf "The Fragile".
Uuuuuh... Ich muss "The Fragile" an der Stelle auch sehr hypen... Da stimmt einfach alles. Vor allem finde ich es trotz einer viel sanfteren, vielfältigeren Arrangementkulisse noch viel, viel, viiiiel düsterer als "The Downward Spiral". Die hilflose Wut hatte sich in eine viel ehrlichere, tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit verwandelt. Sie trifft so tief ins Herz, daß ich mich innerlich vorbereiten muss, um sie anzuwerfen - es ist gar nicht mal so sehr der große Umfang.
Vieles nach TDS war auch sehr groß - ein so in sich stimmiges, packendes Komplettwerk brachte Trent danach leider nicht mehr heraus. ♥
"Die hilflose Wut hatte sich in eine viel ehrlichere, tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit verwandelt."
In dem Bezug möchte ich hier noch einmal "Still" und davon insbesondere "And All That Could Have Been" und "Leaving Hope" einwerfen. Die Platte gehört für mich als gelungener Schlusstupfer noch mit zum "The Downward Spiral"-"The Fragile Arc"
Ja, schicke Folge-Releases, die immer etwas unter dem Radar liefen...
Und ja, "Pretty Hate Machine" hatte so einen wunderbar düsteren Funk, den ich in ähnlicher Form seltenst gehört habe. Ist auch schon ein ziemliches Unikat gewesen, und hätte gerne mehr Einfluss auf die Gruftiszene haben dürfen, die traditionell eher weniger afroamerikanische Einflüsse zulässt.
"I am the voice inside your head / and I control you."
"The Downward Spiral" beginnt mit einem Sample aus George Lucas' Erstlingswerk "THX 1138", einer beklemmenden Science-Fiction-Studie über den Identitätsverlust des Einzelnen. 32 Schläge, die auf den hilflosen Körper eines Gefangenen einschlagen …
@dein_boeser_Anwalt (« hier ne andere rezi zu pushen, ist ein wenig als brächte man sein eigenes bier zur weinprobe mit.... »):
Made my Day
@dein_boeser_Anwalt (« hier ne andere rezi zu pushen, ist ein wenig als brächte man sein eigenes bier zur weinprobe mit.... »):
Aber, ich push hier doch nix, ich geb nur wohlgemeinte Anregungen. Und Laut muss sich doch nicht vor der Konkurrenz verstecken, oder?
Hab den Hurt Song bei Rick & Morty gehört. Richtig gut.
Sorry, aber Original von Hurt kommt nicht an das Cover des Man in Black heran.
Neulich erstmals.
Gefällt mir.
Bitte WAS???
... direkt ma Zauselhausaufgaben machen, ma sagen!
DAAAYUUUM.
Für nen Musikinteressierten wie dich streng genommen ebenfalls ein wenig zu nah an: "OK Computer? Nie gehört." um unbehelligt diese Kanone auf andere abfeuern zu dürfen.
Ich kann hier latürnich erkennen, warum Sven, der Anwalt, ganz laut.de sowie der internationalen Musikkritik ihre Mudda immer wieder die "Downard Spiral" als DEN NIN-Meilenstein definieren, aber ich mag "The Fragile" trotzdem lieber, deutlich mehr noch gewinnt dort der Kopffick im ständigen Gerangel mit der puren Wut im Bauch die Oberhand, ohne an eindrücklich transportiertem individuellen Abfuck des Erschaffers einzubüßen. Vor allem aber eines der wenigen (Doppel!-)Alben dieses Genres und sämtlicher seiner z.T überlappenden Anrainer, in denen die Verwendung eines musikalischen Leitmotivs so ausnehmend gut geglückt ist, dass es im ersten Absatz einer jeden stilvollen Besprechung zu dieser Platte hervorgehoben werden sollte.
Unabdinglicher STISO-Befehl!
"Ich kann hier latürnich erkennen, warum Sven, der Anwalt, ganz laut.de sowie der internationalen Musikkritik ihre Mudda immer wieder die "Downard Spiral" als DEN NIN-Meilenstein definieren, aber ich mag "The Fragile" trotzdem lieber ..."
²
"aber ich mag "The Fragile" trotzdem lieber"
Geht mir auch so. Bin auch immer wieder erstaunt wenn ein Song davon bei mir durch die Playlist rauscht, wie das Album für mich zumindest wirklich null gealtert ist und immernoch taufrisch klingt. Was halt auch nicht auf alle Klassiker zutrifft.
"ohne an eindrücklich transportiertem individuellen Abfuck des Erschaffers einzubüßen"
Wobei sich das Album in Sachen emotionaler Rezeption schon für mich gewandelt hat. Manche Songs gehen noch immer emotional ziemlich nahe, andererseits ist aber auch vieles dabei, was bei nüchterner Betrachtung schon mindestens ein bisschen cringe und edgelordig ist. Was dem Album da aber zugute kommt, ist einerseits, dass natürlich trotzdem ziemlich deutlich ist, dass der gute Trent das alles in dem Moment auch so und stark gefühlt hat und andererseits, dass The Fragile halt auch eine mMn vollkommen unterschätze etwas schrägere, over-the-toppigere Schlagseite, die halt auch einfach genuin slapp... äh Spaß macht und die NIN-typische Düsternis mitunter ziemlich hart bricht.
"Where is Everybody?" z.B ist schon ziemlich dämlich im besten Sinne und wenn man sich auf diese Teilfacette des Albums einlässt, dann kann man sich auch von Songs wie z.B. "No, You Don't" ziemlich gut mitreißen lassen, selbst wenn man die dahintersteckebde Wut aus der eigenen emotionalen Perspektive als ein bisschen aufgesetzt empfindet.
Andere NIN-Alben machen es da eibem teilweise etwas schwieriger, weil sich vieles da halt nur auf der düster/ernsten Ebene rezipieren lässt. Wobei Reznor natürlich schon von Stunde null auch schon immer einen Hang zum poppigeren hatte.
Sounddesign (aber aus heutiger Sicht definitiv nicht mehr die Klangqualität diverser Digi-Synthmodule), insbesondere aber Verschmelzung der Synths und organischen Instrumente bzw. das anscheinend immer wieder übergangslose stärkere Akzentuieren eine der beiden musikalischen Ausgangssituationen "Electro vs. Bandkram" innerhalb der Songs war und bleibt in Teilen bis heute ne Benchmark für meinen eigenen Solo-Kram und den vieler anderer Menschen, deren Kram ich häufiger höre.
Ansonsten vollste Zustimmung @gleepi. Ja, auch zur Edgelord-Cringe-Passage, obwohl da die nostalgisch-emotionale Besetzung der Platte meine Schotten zumeist wasserdicht hält.
Für meinen eigenen inneren Edgelord muss "No, you don't" wohl sogar als ständig begleitendes Theme Tune gelten, keine andere Zeile eines anderen Songs ist mir insbesondere in der Weiterbildung und den ersten Jahren danach so oft bei Aussagen innerhalb der Eigenanamnese diverser Patient*innen unerwarteter und intrusiver in den Kopf geschossen wie diese.
Starker Platz 2 sicher: "IT didn't turn out the way you wanted it to. It didn't turn out the way you wanted it, did it?", kuschelig nah an der lyrischen Creme de la Cringe auf "The Fragile".
The Fragile war in der Tat das zweite Albung von NIN, was ich gehört habe. Finde beide sehr stark.
Uuuuuh... Ich muss "The Fragile" an der Stelle auch sehr hypen... Da stimmt einfach alles. Vor allem finde ich es trotz einer viel sanfteren, vielfältigeren Arrangementkulisse noch viel, viel, viiiiel düsterer als "The Downward Spiral". Die hilflose Wut hatte sich in eine viel ehrlichere, tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit verwandelt. Sie trifft so tief ins Herz, daß ich mich innerlich vorbereiten muss, um sie anzuwerfen - es ist gar nicht mal so sehr der große Umfang.
Vieles nach TDS war auch sehr groß - ein so in sich stimmiges, packendes Komplettwerk brachte Trent danach leider nicht mehr heraus. ♥
Mag aus Gründen die "Pretty Hate Machine" am liebsten, obwohl das obv nicht Reznors größter Wurf ist.
"Die hilflose Wut hatte sich in eine viel ehrlichere, tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit verwandelt."
In dem Bezug möchte ich hier noch einmal "Still" und davon insbesondere "And All That Could Have Been" und "Leaving Hope" einwerfen. Die Platte gehört für mich als gelungener Schlusstupfer noch mit zum "The Downward Spiral"-"The Fragile Arc"
https://music.youtube.com/playlist?list=OL…
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Ja, schicke Folge-Releases, die immer etwas unter dem Radar liefen...
Und ja, "Pretty Hate Machine" hatte so einen wunderbar düsteren Funk, den ich in ähnlicher Form seltenst gehört habe. Ist auch schon ein ziemliches Unikat gewesen, und hätte gerne mehr Einfluss auf die Gruftiszene haben dürfen, die traditionell eher weniger afroamerikanische Einflüsse zulässt.
Ich hol mal weiter aus, wenn ich hier mit meinen Aufgaben fertig bin.