laut.de-Biographie
Ought
Gitarrist und Folk-Fan Tim Beeler aus New Hampshire, Matt May (Keys) aus New Jersey und der Australier Tim Keen am Schlagzeug und Geige (!) haben eines gemeinsam: Sie haben keinen Bock auf Studiengebühren. Außerdem teilen sie die Vorliebe für die kanadischen Winterträume, die Quebec zu bieten hat.
Anno 2012 treffen sich die Freigeister an der McGill University in Montreal, Quebec. Eine neue Reform zog seinerzeit eine Erhöhung der Gebühren für Studierende um satte 75 Prozent in der Provinz nach sich, was Heerscharen an Studenten auf die Straße treibt.
Geeler und Co. machen Bekanntschaft mit den für ihren ausgeprägten Drang nach Unabhängigkeit berüchtigten Quebecern: Mit Trommelwirbel und Krawall marschieren sie durch die Straßen. Das Thema bewegt auch die Gemüter der Postrock-Urväter Godspeed You Black Emperor!, die ebenfalls aus Quebec stammen: Ein Audioausschnitt der tobenden Protestbewegung klingt etwa am Ende des Songs "Mladic" an.
Die drei Kumpels teilen sich fortan eine Studenten-WG und bekommen in ihrer Kommune, die gleichzeitig als Proberaum herhält, Gesellschaft von Bed Stidworthy am Bass. Auf ein paar Quadratmeterchen des größten Schlafzimmerchens tritt das Viergespann dann auch erstmals auf und spielt dazu im Sommer 2012 die erste EP ein.
Das rege kulturelle Leben Quebecs liefert den idealistischen Jungs genügend Gelegenheit, um sich auch im nördlichen Mile End-Distrikt herumzutreiben und in politisch engagierte Künstler-Foren einzubringen. Dort stößt die Band schließlich erstmals aufs Label Constellation, bei dem die Jungs später unterschreiben werden.
Die Ought-Mitglieder haben ihre Finger nebenher noch bei zahlreichen anderen Musikprojekten im Spiel und arbeiten unter anderem mit lokalen Institutionen wie dem CKUT Radio und der Howl! Arts Collective zusammen. Im Frühjahr 2014 konzentriert sich der Vierer wieder komplett auf die Band und nimmt zunächst EP Nummer zwei in Angriff.
Die Einladung von Constellation und Produzent Radwan Moumneh lässt nicht lange auf sich warten: Im Hotel2Tango spielen Ought die acht Nummern ihres Debüts "More Than Any Other Day" ein, das im April 2014 erscheint.
Aus dem darauf zu hörenden Art-Postpunk, der sich immer wieder in Slowcore-Gefilde begibt, schreit auch eine unterdrückte Stimme gegen ein kapitalistisches Wirtschaftswesen an, das einer Krake gleich um sich greift. Der Gitarrensound lässt Größen der Postpunk-Ära wie Joy Division oder Sonic Youth durchscheinen, reißt aber auch garstige Schwertonner wie Fugazi an.
Mit den Songs im Gepäck touren Ought unermüdlich bis sie schließlich im Frühling 2014 mit neuen Ideen zu alten Tracks zurückkehren: Vier davon finden ihren Weg auf die EP "Once More With Feeling...", die im Oktober 2014 erscheint.
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