PeterLicht ist und bleibt für das Gros der Indiepop-Connaisseure dieses Landes auf dem Sonnendeck. Die entspannte elektroakustische Sommerflirrerei seiner Debütsingle hallt sehr lange nach und hat längst Chartsretrospektivshows hiesiger Privatsender erreicht. "Ich mag dieses Lied bis heute gern singen", …

Zurück zum Artistportal
  • Vor einem Jahr

    Hallo Peter,
    ich habe dein Interview im BR zu den 80er Jahren gehört, der ein gewisses Echo bei mir ausgelöst hat.

    Auch mir ging es so, dass ich den kalten Krieg als den normalen Zustand der Welt wahrgenommen habe. 67 geboren und im "Fulda Gap" aufgewachsen, war es in Kinder- und Jugendtagen normal, dass jedes Jahr mehrfach Manöver stattfanden, Heerlager aufgeschlagen wurden, Jets über die Häuser schossen (genau wie du es beschrieben hast als lautlose Pfeile) und Panzer über die Dorfstraße in den Wald fuhren; einmal über 120, was ich als Kind begeistert zählte - schon seltsam diese Begeisterung der Kinder über das Kriegsgerät.

    Später ist mir dann klargeworden, dass es nicht nur ein Vorteil für die später geborenen ist, diese Teilung der Welt (geographisch, politisch, weltanschaulich) nicht von klein auf erleben zu müssen. Ich sage mal "bei uns" war von klein auf eine Frage im Kopf, natürlich auch eine Angst, aber auch die Frage nach dem grundsätzlichen politischen System, denn man erlebte täglich den Wettstreit dieser Systeme. Das führte auch dazu, dass man hinterfragte und nicht einfach akzeptierte. Für die Jüngeren war die politische Frage schon immer "entschieden" - eher noch nie in ihrem Leben existent und wurden zum Beispiel ökonomische Fragen, oder die nach dem persönlichen Stil, zu den entscheidenden im Leben. Und so bin ich heute immer noch, auch wenn die Faszination für Panzer und Co. schon lange dem Pazifismus gewichen ist, irgendwie auch froh darüber, in dieser Zeit aufgewachsen zu sein.

    Ach ja: Und The Cure! Inbetween Days habe ich natürlich laut aufgedreht. Wie immer eine Zeitreise – auch wenn ich heute noch auf ihre Konzerte gehe, aber das sind dann ja auch Zeitreisen – die ich sehr genossen habe.
    Liebe Grüße
    Udo

  • Vor einem Jahr

    Hallo Peter,
    ich habe dein Interview im BR zu den 80er Jahren gehört, der ein gewisses Echo bei mir ausgelöst hat.

    Auch mir ging es so, dass ich den kalten Krieg als den normalen Zustand der Welt wahrgenommen habe. 67 geboren und im "Fulda Gap" aufgewachsen, war es in Kinder- und Jugendtagen normal, dass jedes Jahr mehrfach Manöver stattfanden, Heerlager aufgeschlagen wurden, Jets über die Häuser schossen (genau wie du es beschrieben hast als lautlose Pfeile) und Panzer über die Dorfstraße in den Wald fuhren; einmal über 120, was ich als Kind begeistert zählte - schon seltsam diese Begeisterung der Kinder über das Kriegsgerät.

    Später ist mir dann klargeworden, dass es nicht nur ein Vorteil für die später geborenen ist, diese Teilung der Welt (geographisch, politisch, weltanschaulich) nicht von klein auf erleben zu müssen. Ich sage mal "bei uns" war von klein auf eine Frage im Kopf, natürlich auch eine Angst, aber auch die Frage nach dem grundsätzlichen politischen System, denn man erlebte täglich den Wettstreit dieser Systeme. Das führte auch dazu, dass man hinterfragte und nicht einfach akzeptierte. Für die Jüngeren war die politische Frage schon immer "entschieden" - eher noch nie in ihrem Leben existent und wurden zum Beispiel ökonomische Fragen, oder die nach dem persönlichen Stil, zu den entscheidenden im Leben. Und so bin ich heute immer noch, auch wenn die Faszination für Panzer und Co. schon lange dem Pazifismus gewichen ist, irgendwie auch froh darüber, in dieser Zeit aufgewachsen zu sein.

    Ach ja: Und The Cure! Inbetween Days habe ich natürlich laut aufgedreht. Wie immer eine Zeitreise – auch wenn ich heute noch auf ihre Konzerte gehe, aber das sind dann ja auch Zeitreisen – die ich sehr genossen habe.

    Liebe Grüße
    Udo