Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin. Wow, hat der einen Bart! Einen Bart hat Rihannas drittes Album "Good Girl Gone Bad" nicht, aber ungefähr so viel Neues wie der Eingangsspruch zu bieten. Die gängigen Klischees werden alle schön der Reihe nach abgearbeitet und sind Up-To-Date …

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  • Vor 17 Jahren

    Weil ich dumm bin, überprüfe ich von Zeit zu Zeit meine Urteile.
    Zwar kann mein Urteil von heute auch auf Dummheit beruhen, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass ich im Laufe der Zeit eher weniger dumm bin - Altersstarrheit und Demenz ausgeklammert.

    Und so habe ich mir grade noch mal das "Umbrella"-Video von Rhianna angesehen.
    Nicht live, sondern den Clip.

    Da ich davor von Aaliyah das "Try again"-Video gesehen hatte (übrigens, es gibt ein geiles Cover von Knorkator),
    fiel mir natürlich gleich das allgegenwärtige "riggidiggi" des Timbaland-Sounds auf, zu "bewundern" unter anderem aktuell bei Nelly Furtado.

    Das finde ich scheisse.
    Sorry.
    Gefällt mir nicht so gut.
    Weder original, die Kopie ist noch billiger.
    Was soll das denn darstellen?

    Positiv fällt mir gleich zu Beginn der natürliche Sound des Schlagzeugs auf.
    Aha - Proberaum-Feeling.
    Ähnlich Silbermond in "Meer sein".

    Nachdem das "riggidiggi" und der darübergerappte Part vorbei ist, setzt die Stimme von Rhianna und die Restinstrumentation ein.
    Und das Ganze entwickelt sich so halb rockig, halb poppig, etc..

    Ab dem Einsatz von Rhianna ist das Lied erst wirklich gut.

    Irgendwie stellt sie sogar den alten Jay Z in den Schatten, den der macht seine Sache (jedenfalls in der Studio-Version) eher lustlos und langweilig.

    Die Live-Darbietung inkl. Jay Z bei den MTV-Movie-Awards ist allerdings schon sehenswert, und hörenswert.

    Tja.
    Tsja.

    Da wird nicht nur mal was hingehuscht und Kohle damit gemacht, à la Bohlen, sondern es wird dem Zuschauer etwas geboten.
    Live - mit kleinen Schwächen - noch besser als Studio.

    Allerdings ist "Umberella" natürlich auch kein Weltwunder - wieso schreib ich eigentlich so viel dazu?

    Hm.
    Rhianna ist sicher ganz knusprig,
    aber die Art zu singen finde ich schon erwähnens- und erhaltenswert.
    Was sonst noch?
    Hm.
    Naja - hier in Deutschland fehlt es uns irgendwie an Lockerheit.
    Da wird so viel Energie darauf verschwendet,
    jemanden wie Rihanna schlecht zu machen.
    Sei es die Stimme, die angeblich zu dünn ist, dann das Aussehen, dann die CD, die angeblich eher schlecht ist, dann die Produzenten, dann dieses und jenes ...

    Das ist vielleicht der Grund, wieso ich zur Zeit so viel auf laut.de meinen Senf zu verschiedenen Themen abgebe.
    Wieso sind die Deutschen so verkrampft, dass sie nicht einfach ein gelungenes Lied wie "Umbrella" normal geniessen können, die Sängerin okay finden und nicht gleich ein Drama aus allem machen?
    Wobei mich die Antwort, sprich: der Grund, eher nicht so richtig interessiert - ich versuche dagegen zu halten.

    Mannohmann!

    Es läuft in Deutschland tagtäglich noch der dunkelste Schlager über den Äther (oder kriecht er?).
    Es gibt Harald Schmidt, die Helden, Extrabreit, Tote Hosen, Raab, Gottschalk, Mike Krueger, Otto.

    Was sagt Helge dazu?

    Würde von der Lippe Westernhagen den Mund verbieten?

    Und über dem ganzen Geschehen thront Rio Reiser auf dem Mond mit einer Schellackplatte der Einstürzenden Neubauten.

    Und Atari Teenage Riot zertrümmern die Grossraumbüros in Berlin.

    Warum kann Deutschland nicht eine süsse Sängerin wie Rihanna akzeptieren, die ihre Sache nicht schlecht macht?

    Die Antwort darauf interessiert mich nicht so wirklich, wie schon erwähnt.

    Wichtiger wäre mir, dass die Energie eher in Kreativität münden würde.

    Denn hier in Deutschland fehlt es uns noch an guten Interpreten, die in Muttersprache singen.

    Es gibt ein paar, aber nur wenige.
    Und die versuchen manchmal genauso verkrampft zu sein wie das deutsche Publikum oder Teile davon.
    Sektierer.
    Massenbediener.

    Das geht mir gegen den Strich.

    Dagegen anzugehen ist meine Mission.

    Heute habe ich es euch verraten.
    Morgen bin ich wieder ganz im Dienste meines Auftrags.

    Vergesst mein Geschwätz ;-)

  • Vor 17 Jahren

    hab gerade ihren live earth auftritt gesehen. da hatte der song ja auch irgendwie ne unfreiwillige komik. :rayed:

  • Vor 17 Jahren

    Und heute habe ich mal in ein paar Songs ihres Albums reinhören können.

    Eigentlich ganz okay.
    Alles ganz gut gemacht.

    Und die letzte CD von Gwen Stefani kommt mir durchwachsener und weniger gelungen vor - wenn da auch geniale Momente zu finden sind.

    Teilweise erinnert mich Rihannas Art zu Singen stark an Beyoncee.

    Nach der Kritik und den Kommentaren hier hätte ich echt Schlimmeres erwartet.

    Aber vielleicht mag ich einfach die schwarzen Mädels, die einen leichten Ragga-Einschlag haben (wo auch immer ich das heraushören mag).

  • Vor 17 Jahren

    Und noch ein letztes:

    (jetzt sehe ich nämlich den Zusammenhang)

    Try Again - das Video von Aaliyah
    (da hört man das "riggidiggi", Timbaland ist präsent, am Ende tanzt sie mit dem Spazierstock, dass ich an Moloko ergo diese üble Gang im Kubrick-Film denke, die mit den Melonen)

    Nelly Furtado (die gut aussieht und mit "Folklore" eins meiner Lieblings-Alben aufgenommen hat) hat zur Zeit auch viel "riggidiggi" und auch Timabaland hör- und seh-mässig mit sich dabei.

    Und Rihanna macht in Video und bei Live-Auftritten ähnliche Bewegungen mit ihrem Umbrella wie die erstgenannte mit dem Spazierstock, was wohl aus dem Kubrick-Film stammt.

    Das "riggidiggi" am Anfang hat Jay Z. also von Timbaland kopiert bzw. wohl als eine offensichtliche Referenz - ob aus Spott oder Bewunderung, k.A. - eingebaut.
    Es wirkt jedenfalls eher albern.

    Bei Nelly Furtado stört es mich, weil es einfach zu oft verwendet wird und so gut nun wirklich nicht ist.

    Ausserdem kann die Frau viel mehr als das letzte Timbaland-produzierte Album vermuten lassen würde.

    Aber sie wollte ja mal ein Album mit mehr HipHop machen.
    Okay.
    Hoffen wir, dass solche Sachen Ausnahmen bleiben und sie sich weiterentwickelt.

    Das ist jetzt offtopic,
    was ins Thema gehört, ist dass Rihanna halt mit
    ihrem Können und dem Ausdruck noch spielt und ausprobiert.
    Auch das Lied, was "Blue-Monday"-Anklänge hat, ist nicht schlecht gelungen.

    "SOS" oder "Pon de Replay",
    und ebenso "Umbrella" haben wirklich Klasse.

    Wer so etwas mit 19 Jahren schon vorweisen kann, kann sich wirklich glücklich schätzen.

  • Vor 17 Jahren

    "hab gerade ihren live earth auftritt gesehen. da hatte der song ja auch irgendwie ne unfreiwillige komik."

    Das habe ich mir jetzt auch mal angesehen.
    Jo, kann man so sagen.
    Der Auftritt ist eher weniger gelungen.
    Da passen einige Dinge nicht zusammen.
    Vor allem die grosse, hohe Wand, vor der die Leute auf der Bühne versuchen eine Show abzuliefern.

    Aber das ist trotzdem noch solide Arbeit, was Rihanna und ihre Mitstreiter abliefern.

    Ich will jetzt auch nicht so sehr eine Popkünstlerin verteidigen, die noch am Anfang einer erfolgsversprechenden Karriere steht.
    Mir geht es eigentlich vor allem darum, dass man solche "zarten" Pflanzen nicht mit dummer Kritik kaputtmacht.
    Es gibt Wichtigeres.
    Da haben andere Leute aber vergleichsweise viel mehr Schimpfe verdient.
    Vor allem hier in Deutschland.

    Nun lasst das coole Mädel aus Barbados doch einfach ihr Ding machen, erfreut euch an den Songs oder switcht auf eine andere Frequenz.
    Die Auswahl ist riesig.

    Rihanna ist halt (noch) Pop, nicht schlecht und variiert ihren Stil schon in jungen Jahren.

    Klar sind Mädels oder Jungs in dem Alter irgendwie vorzuziehen, die ihre eigenen Sachen schreiben.
    Ob die Arctic Monkeys nun origineller und besser sind, darüber könnte man nun wirklich lange streiten.

    Ich selbst bevorzuge seit langen Jahren schon Leute, die sich das selbst ausdenken, was sie einem Publikum darbieten.

    Trotzdem kann ich an Mädels wie Kylie Minogue oder Rihanna und so weiter auch nichts wirklich Schlechtes finden.
    Da wird halt auf andere Aspekte mehr Wert gelegt - in beiden letzteren Fällen halt auch die optische Darstellung unter Zuhilfenahme der eigenen körperlichen Reize.

    PJ Harvey macht das auch - allerdings viel spröder.

    Sicher versteht PJ Harvey auch wesentlich mehr von Musik als Rihanna.

    Und damit beende ich nun meine vielen Rihanna-Blocks.
    Ich finde sie süss, sie hat ein paar Songs, die fast schon Klassiker sind - aber andere Künstler verdienen es mindestens ebenso, dass ich meinen Senf zu derem Output der deutschsprachigen Öffentlichkeit darbiete,
    die es im Übrigen verdient hat, dass solche Leute wie ich hier so viel zu relativ unwichtigen Dingen schreiben.

    Und ich höre erst auf, wenn das Niveau hier innerhalb der nächsten 10 Jahre deutlich über Plus 25% gestiegen ist!
    (das wäre zu schön, um wahr zu sein ... ;-))

  • Vor 17 Jahren

    Umbrella ist nicht von Timbaland produziert Dummi.

  • Vor 17 Jahren

    @DerDummeDumdi (« "hab gerade ihren live earth auftritt gesehen. da hatte der song ja auch irgendwie ne unfreiwillige komik."

    Das habe ich mir jetzt auch mal angesehen.
    Jo, kann man so sagen.
    Der Auftritt ist eher weniger gelungen.
    Da passen einige Dinge nicht zusammen.
    Vor allem die grosse, hohe Wand, vor der die Leute auf der Bühne versuchen eine Show abzuliefern. »):

    ich meinte natürlich nicht ihren auftritt an sich, sondern den text des songs bei dieser speziellen veranstaltung, aber na ja... auch egal. :rayed:

  • Vor 17 Jahren

    Mhm wurde hier tatsächlich Miss Withers mit rihanna verglichen!? Am Kopf kratz* Die beiden haben doch so viel miteinander zu tun wie Die Onkels mit Metallica...seltsam. Grundsätzlich: ich bin ein großer Fan dieser Musikrichtung..ich liebe das Robin Thicke-Album "The Evolution" (das hier unverständlicherweise nie getestet wurde, obwohl eine der besten Platten dieses Genres der letzten 5 jahre). Rihanna ist nun ganz klar Pop...Pop-RnB...und da sollte man das Ganze auch ansiedeln. Wenn man sich jetzt also einen passenden Vergleich nimmt, wird trotzdem klar wie schwach die Rihanna-Platte ist. Nehmen wir Brandy´s Fullmoon! Über 5 jahre alt und die beatz und melodien von Herrn Jerkins schlagen Rihanna immer noch um Längen. 2 Bälkchen kann Rihanna haben..mehr nicht. Umbrella isn Ohrwurm trotz seltsam (unrund wirkender) Produktion in meinen Ohren...dieses "dont stop the music" klingt dann schon fast wieder nach Euro-Dance der 90er...Michael Jackson´s Wanna be startin somethin sei Dank erträgt man auch dieses Teil...der Rest..nun ja...warten wir die Single-Charts ab.

  • Vor 17 Jahren

    Scheisse, es widerstrebt mir echt das zuzugeben, aber "Don't stop the Music" ist mal ziemlich geil.
    Ein richtiger Dancefloor-Füller! :)

  • Vor 17 Jahren

    HA!! Ich musste es auch zugeben, ey. :D Der Beat, die Michael Jackson Samples, die Claps... es ist FETT.

  • Vor 17 Jahren

    ALTER GIB DIR DAS DOCH MAL!! :D Ich kann einfach nicht wegschalten, wenn es läuft!!

  • Vor 17 Jahren

    @.ashitaka (« ALTER GIB DIR DAS DOCH MAL!! :D Ich kann einfach nicht wegschalten, wenn es läuft!! »):

    wat

    Gleich ma kucken :koks:

  • Vor 17 Jahren

    Nach eingängigem Studium: Die allererste Single von der bleibt weiterhin die erträglichste :>.

  • Vor 17 Jahren

    "DJ-Gedöns" (oder so ähnlich) war die ALLERerste. Die war ganz nett. Der Rest einfach niveaulos.

  • Vor 17 Jahren

    Ich find es ist das beste Album was sie bis jetzt raus gebracht hat man kann sich super drauf feiern, mal was schnelles und dann wider voll slow, singen kann sie, Timbo Justin Ne-Yo auch am
    Start alles wunderbar!!!

  • Vor 17 Jahren

    Als Rihanna-Verteidiger der ersten Stunde - hä, hä, hä - ne, Quatsch!

    Als Rihanna-Verteidiger im Juni
    stelle ich nun im November fest, dass sich das Mädel mit ihrem Album prächtig entwickelt hat.

    Das freut mich.

    Sie singt gut, hat eine gute Stimme und die Songs sind okay.
    Wer ihren Gesang nicht mag oder ihre Stimme oder ihre Songs, muss sich das ja nicht anhören.
    Gibt ja mehr als genug Musik!

    Schön und geil auch die Fotos auf laut.de von ihrem Köln-Gig!

    Bei allem Gemeckere bitte ich auch mal zu beachten, dass das Mädel selbst singt und ihre Performance hauptsächlich selbst gestaltet.

    Das ist doch mal Längen besser als zum Beispiel Modern Talking - wo weder Dieter noch Cora-Lover vollständig selbst singen bzw. vorgegeben haben zu singen (is ja nun schon fast sehr lang her ... ;-) )

    Und auch die Sugababes klingen live recht dünn, da macht die süsse Rihanna doch stimmlich und performancemässig wesentlich mehr her.

    Tja, aber Meckern muss hier in G wohl sein.

  • Vor 17 Jahren

    kann man hören, aber zu einen lieblings alben wird das nie gehörn.