Sahg - " Delusions Of Grandeur"

Wie wichtig Tom Cato Visnes aka King Ov Hell bei Sahg nun tatsächlich war - sowohl als Songwriter, als auch als prominentes Mitglied - lässt sich nur vermuten. Dass Sahg aber auch ohne den umtriebigen Bassisten gute Songs schreiben, beweisen sie nun mit "Delusions Of Grandeur".

Mit den römischen Ziffern hat es sich anscheinend auch erledigt, dieses Mal muss ein ganz normaler Titel herhalten. Was nichts daran ändert, dass sich die Norweger auch auf ihrem vierten Album am (Doom) Rock der 70er orientieren und damit nach wie vor ein ähnliches Publikum wie Orchid, Spiritual Beggars oder mittlerweile leider auch Audrey Horne bedienen.

Mít dem Opener "Slip Off The Edge Of The Universe" geht es dem Titel gemäß gleich mal recht spacig los und so bleibt es auch über weite Strecken. Dabei glänzt vor allen Sänger Olav Iversen mit seinem warmen, flexiblen Gesang, doch auch die vereinzelten Einsätze der unvermeidlichen Hammond-Orgel sind mehr als gelungen.

Olav und seinem Kollegen Thomas Tofthagen gelingt auf "Delusions Of Grandeur" das kleine Kunststück, ihre Soli immer ordentlich verquarzt, aber nie ausufernd in Szene zu setzen. Vor allem achtet die Band auf abwechslungsreiches Songwriting und schickt mit "Firechild" auch mal eine etwas treibendere Nummer ins Rennen.

Das funktioniert im Sahg-Universum genauso gut wie das darauf folgende, schleppende "Walls Of Delusion", wo vor allem die eindringliche, beschwörende Gesang von Olav überzeugt.

Mit dem abschließenden elf Minuten Epos "Sleeper's Gate To The Galaxy" präsentieren sie sich aber nur bedingt also Meister des Spannungsbogens. Zum verträumten Durchquarzen geht der Track absolut in Ordnung, aber ohne eigentlichen Höhepunkt ist der Song definitiv zu lang - trotz oder auch gerade wegen des ruhigen Zwischenparts.