laut.de-Biographie
Septic Flesh
Als träumerischen, emotionalen Death Metal bezeichnen die Griechen Septic Flesh ihren Sound. Doch als Basser/Shouter Spiros Antoniou, Drummer Kostas Savvidi und die beiden Gitarristen Chris Antoniou und Sotiris Vayenas die Band 1990 gründen, geben sie noch ziemlich derbes Geknüppel von sich.
Nachzuhören ist dieses auf dem '91 erscheinenden Demo "Forgotten Path", bei dem zum Träumen nicht viel Gelegenheit bleibt. Erst auf der EP "Temple Of The Lost Race", die Anfang des nächsten Jahres erscheint, beginnen sie auch leichte Gothic-Anleihen in ihre Musik zu integrieren. Nach einem weiteren Demo kommen sie beim französischen Label Holy unter und veröffentlichen dort im April 1994 das Debüt "Mystic Places Of Dawn", das sich passend zu musikalischen Darbietung mit alten Mythen und Sagen befasst.
Sowohl das Debüt als auch das ein Jahr später folgende "Esoptron" nehmen sie unter der Regie von Magus Wampyr Daoloth (Necromantia) auf, der mit Sotiris und Gunnar Theys (Ancient Rites) zusammen Danse Macabre gründet. Das zweite Album der Hellenen klingt in Sachen Gothic Metal schon deutlich ausgereifter als das Debüt und versucht auch folklorische Elemente des alten Griechenlands in den Sound zu integrieren.
Den musikalisch größten Sprung machen sie aber mit "Ophidian Wheel", das 1997 erscheint. Zwar sucht man die Band vergeblich auf Tour, doch mit Natalie Rassoulis haben sie zum ersten Mal eine Sängerin im Line-Up. Das rückt sie zwar in die Nähe zu Bands wie Theatre Of Tragedy und Konsorten, doch im Gegensatz zu denen, verlieren Septic Flesh nie ihre Death Metal-Wurzeln aus den Augen. Da Gitarrist Chris inzwischen auch an einer englischen Musikschule studiert, kommen die neoklassischen Einflüsse ebenfalls deutlich zum Tragen.
Zwar erscheint schon im nächsten Jahr "A Fallen Temple", doch dabei handelt es sich um die Songs der "Temple Of The Lost Race"-EP und fünf neue Tracks. Allerdings gehen sie tatsächlich in Europa auf Headlinertour mit Support von Misanthrope und Natron. Nachdem Chris und Natalie (die inzwischen nicht mehr zum Line-Up gehört) noch das Projekt Chaostar aus dem Boden stampfen, gehen 1999 die Arbeiten an "Revolution DNA" los.
Im Laufe der Zeit sind bei Chaostar sämtliche Septic Flesh-Mitglieder vertreten und mehr und mehr zeichnet sich ab, dass es sich dabei wohl um das Nachfolgeprojekt der Band handelt, denn Septic Flesh liegen erst mal auf Eis. Beim 2000 noch erscheinenden "Forgotten Paths"-Album handelt es sich lediglich um die frühen Demos und ein paar Livenummern. Allerdings haben sie es sich 2002 schon wieder anders überlegt und legen über Hammerheart die nächste Scheibe namens "Sumerain Daemons" nach. Inzwischen sind sie bekannt genug, um in Polen im Oktober mit Vomitory und Malevolent Creation zu touren und anschließend mit Dismember, Sinister und Thyrfing durch Europa zu reisen.
Nachdem sie auch Teil der 'Generation Armageddon'-Tour waren, fliegen erst mal Drummer Akis und der zwischenzeitlich eingestiegene Keyboarder George Zaharopoulos aus der Band. Hinter den Drums nimmt Fotis Giannakopoulos Platz und in die Tasten greift Bob Katsionis. Die haben nicht all zu viel zu tun, denn im November 2003 lösen sich Septic Flesh erst mal auf. Fotis schließt sich daraufhin Nightrage an, und Bob greift wenig später bei Firewind in die Tasten.
Im Frühjahr 2005 macht die Meldung die Runde, dass Spiros, Chris und Fotis gemeinsam ein neues Projekt namens The Devilworx anschieben. Sie nehmen ein Demo auf und supporten im selben Jahr Slipknot bei deren ersten Gig in Griechenland. Viel mehr kommt aber nicht raus, allerdings sind Chaostar nach wie vor aktiv und veröffentlichen 2004 und 2007 neue Alben. In diesem Jahr raufen sich auch Septic Flesh noch mal zusammen und wollen einen Reuniongig auf dem Metal Healing Festival spielen, bei dem auch Orphaned Land, Rage und Aborted auftreten.
Doch die Proben verlaufen anscheinend so gut, dass sie sich entschließen, in der letzten Besetzung ein neues Album aufzunehmen. Dabei sollen laut Chris 80 Musiker und 32 Sänger in einem Chor zum Einsatz kommen. An manchen Stellen entsprechend bombastisch präsentiert sich das Mitte März 2008 erscheinende Album "Communion", das über das französische Season Of Mist-Label erscheint. Ab Ende April geht es auf ausgiebige Tour durch ganz Europa.
Und scheinbar sind sie wieder auf den Geschmack gekommen, denn drei Jahre später legen sie mit "The Great Mass" nach, auf dem sie mit dem Prager Philharmonischen Orchesters zu Werke gehen. Während sie darauf so bombastisch und orchestral wie nie zuvor arbeiten, remastern sie im Anschluss ihr Debüt und die "Temple Of The Lost Race"-EP und Season Of Mist veröffentlicht beides auf einer Scheibe Anfang 2013.
Noch keine Kommentare