VÖ: 14. Juni 2013 (XL / Beggars Group) Alternative
Schnipps! Hallo, wach. All ihr Sigur Rós-Hörer, die ihr euch seit den letzten Tönen des Wiegenlieds "Fjögur Píanó" von "Valtari" im Dornröschenschlaf befunden habt und trantütig durch die Großstadtstraßen getaumelt seid: Es wird Zeit, aufzuwachen. Husch, Husch, die ersten giftigen Bassschläge …
"Die oft zur Beschreibung ihres Sounds herangezogenen Elfen, Feen und Trolle spießt die Band auf die Spitzen rostiger Gitterzäune und schaut ihnen genüsslich beim Ausbluten zu." Sehr gut! Besser kann man nicht beschreiben, wie es einem geht, wenn man die ersten paar Töne von 'Brennistein' hört. Habs jetzt zwei Mal durchgehört und bin mit dem Rezensenten einer Meinung: Sie haben die Kurve gekriegt! 'Valtari' ist ja schon fast in die Gleichgültigkeit abgedriftet, mit 'Kveikur' sind sie wieder voll da. Gerade die ersten drei Songs, sowie der Titeltrack sind wunderschön und voller Energie. Zusammen mit Yo La Tengo's 'Fade' und der neuen Boards of Canada in der persönlichen Top 3 des Jahres bisher.
Seit "Untitled 8" ist mir bewusst geworden, dass Sigur-Rós nicht nur eine der besten Bands auf diesem Planeten sind, sondern auch definitiv die lauteste und härteste.
Hast mich ganz schön geschickt, Morpho! Durfte natürlich doch schon heute meine kalten, eisigen Finger um das begehrte Doppel-Vinyl klammern, stürmte mit manischem Lachen aus dem Laden und bin nach zwei Durchläufen nicht nur im Wochenende, sondern gleich in anderen Dimensionen gelandet... Ich sach ma mindestens Treppchen 2013, und mit Brennistein auch bei den Songs des Jahres ganz vorn dabei. Mucke aus Island, egal welcher Stilistik, bietet oft irgendwie eine völlig eigenwillige Perspektive auf, wenn überhaupt aufgegriffen, ansonsten eher konventionell beleuchtete Genres. Neulich zerfetzten wir uns das Maul über Emiliana Torrinis Video zu Jungle Drum. Dann ergoogelten wir, dass sie Isländerin ist. Plötzlich wirkte das Video überhaupt nicht mehr aufgesetzt und bemüht, sondern es kehrte ein kollektives "Die ist halt Isländerin. Die dürfen sowas..."-Gefühl in die Runde ein. Zumal sie mit Songs wie "Lifesaver" ja zeigt, dass sie auch ganz anders kann, wenn ihr danach ist. Jedenfalls scheinen viele Isländer ein eigenartiges, magisches Charisma in ihrer Musik unterzubringen. Auch toll wie viel unterschiedliche, großartige Musik von der Insel kommt, da leben doch gerade mal roundabout 350000 Leute...
Island hat musikalisch 10mal soviel zu bieten wie Deutschland. Entweder sind die sehr begabt, fördern ihre Kinder richtig oder wir sind total untalentiert oder fördern Nachwuchsmusiker nicht richtig.
@keine_Ahnung (« Island hat musikalisch 10mal soviel zu bieten wie Deutschland. Entweder sind die sehr begabt, fördern ihre Kinder richtig oder wir sind total untalentiert oder fördern Nachwuchsmusiker nicht richtig. »):
liegt wohl am geographischen isolationsstatus, auf so einer insel kann man sich kulturell noch besser schön eigenartig entwickeln und es scheint wirklich, dass insbes. die musikszene dort glücklicherweise (!) auf anglo-amerikanisch-europäische mainstream-charts-qualitäts-runter-nivellierung scheißt
Geile Musik kommt oft aus Gegenden, in denen es nicht viel Ablenkung gibt. Kein Wunder, daß in Großbritannien die geilste Mucke stets aus armen Arbeiterkäffern kam. Der skandinavische Raum ist auch ein ganz ähnlicher Fall. Die originellste Kreativität entsteht eben NICHT unbedingt am Puls der Zeit
@soulburn (« Hast mich ganz schön geschickt, Morpho! Durfte natürlich doch schon heute meine kalten, eisigen Finger um das begehrte Doppel-Vinyl klammern, stürmte mit manischem Lachen aus dem Laden und bin nach zwei Durchläufen nicht nur im Wochenende, sondern gleich in anderen Dimensionen gelandet... Ich sach ma mindestens Treppchen 2013, und mit Brennistein auch bei den Songs des Jahres ganz vorn dabei. Mucke aus Island, egal welcher Stilistik, bietet oft irgendwie eine völlig eigenwillige Perspektive auf, wenn überhaupt aufgegriffen, ansonsten eher konventionell beleuchtete Genres. Neulich zerfetzten wir uns das Maul über Emiliana Torrinis Video zu Jungle Drum. Dann ergoogelten wir, dass sie Isländerin ist. Plötzlich wirkte das Video überhaupt nicht mehr aufgesetzt und bemüht, sondern es kehrte ein kollektives "Die ist halt Isländerin. Die dürfen sowas..."-Gefühl in die Runde ein. Zumal sie mit Songs wie "Lifesaver" ja zeigt, dass sie auch ganz anders kann, wenn ihr danach ist. Jedenfalls scheinen viele Isländer ein eigenartiges, magisches Charisma in ihrer Musik unterzubringen. Auch toll wie viel unterschiedliche, großartige Musik von der Insel kommt, da leben doch gerade mal roundabout 350000 Leute... »):
hi souli, ich bin etwas irritert. warum wird ein schrecklicher track wie jungle drum plötzlich besser, weil die sängerin aus island stammt? den gedankengang verstehe ich nicht. bei der bewertung der musik sollte herkunft doch keine rolle spielen, oder? kveikur würde ich genauso klasse finden, wenn das album musiker aus großbadegast aufgenommen hätten. jungle drum genauso schlecht, wenn es aus new york, fischbeck oder maiduguri stammen würde.
hehe, ja das ist ein wenig verworren. Ich gebe zu, da habe ich im Laufe der Zeit Zusammenhänge geknüpft, wo laut Oberstübchenordnung keine sein sollten Der Track und das Video wurden durch die Erkenntnis auch nicht besser - nur "für einen selbst nachvollziehbar". Insofern als das man in besagter Runde dieses quietschbunte, kindlich-naive und unbeschwert bis gedankenlose Video zum Ohrwurm plötzlich weniger als "100% mit scharfem Kalkül für den Euromarkt hinproduziert" wahrnahm, sondern (wahrscheinlich ebenso fälschlich) über die auch hier genannte Isolationshypothese ("Die kriegen da gar nicht so viel von Europa mit. Die ist wahrscheinlich ECHT so sanguinisch und naiv drauf!") zu dem Schluss kam, "sie ist immerhin authentisch, auch wenn das bei der Musik/dem Video erst mal schwer fällt zu glauben". Authenzität, wenn auch kaum vernünftig objektiv messbar, ist für mich selbst ein Kriterium bei der Bewertung von Musik. Dafür kann der persönliche Hintergrund, Erfahrungen und Herkunft von Künstlern durchaus eine Rolle spielen. Daraus ergeben sich Fragen: "Wollte jemand noch irgendwas, was ihn/sie bewegt, zum Ausdruck bringen oder wurde das ganze Produkt von vorneherein mit Blick auf mediacontrol etc. entworfen?", "Hätten Sigur Rós "Kveikur" aufnehmen können, wenn sie ihr ganzes Leben noch nie aus Offebach drausse gewese wärn und Jonsi halt einfach gern beim Singen isst?" etc. Natürlich wird man an diesen Stellen auch unangenehm auf die eigene Irrationalität und Subjektivität bei der Bewertung von Musik/Kunst gestoßen. Klar ist allein diese Island-Iso-Hypothese löchrig as fuck, aber sie klebt so fest, dass ich bei Emiliana nun eben eine "echte, verspulte, philantropische Island-Elfe, die ihre bunte Welt besingt" sehe/höre, und nicht mehr zwei schmierige Alex C.-Fressen in nem verqualmten Hafenstudio und der Idee, ne unbedachte Kindfrau mit dem nächsten Sommerhit in den Charts zu installieren. Die Musik selbst wird also nicht besser, bin auch nicht los und hab mir sofort Torrini-LPs bestellt - aber das gesamte Phänomen einfach innerhalb der eigenen Wahrnehmung erträglicher. Nein, nicht auf Basis logischer Schlussfolgerungen - das passiert uns Menschen eh viel seltener, als uns lieb wäre. Ganz ähnliche Mechanismen bewirken bei mir z.B., bewusst seit Ende der 90er keinen Tom Cruise-Film mehr gesehen zu haben. Tja, in einer Rezension sollte man einen solchen Bias bei der Bewertung von Musik natürlich tunlichst vermeiden. Zudem zehre ich ausschließlich aus der Empörung und dem Entsetzen Anderer... Aber deswegen schreibst du ja auch für laut und nicht ich... (Shoutouts gehen raus an die Fans von Marillion bis Black Pony)!
Schade das die gute Emiliana scheinbar von vielen nur auf Jungle Drum reduziert wird. Me and Armini ist mMn ein großartiges und sehr verspieltes Album und Jungle Drum leider der einzige Ausfall und für mich ein typischer Skip-Track. Aber zum Thema: Bin ja bei jeder neuen Veröffentlichung seitens Sigur Rós immer ein wenig skeptisch und jetzt nach zweimaligen hören gefällt es mir schon recht gut. Nur kann ich mich noch nicht den ganzen Lobeshymnen anschließen. Aber meiner Erfahrung nach brauche ich eh immer eine Weile bis ich mich voll und ganz in ein Sigur Rós Album verliebt habe und wenn dies passiert dann so richtig Und am Mittwoch sehe ich sie LIVE!
sigur ros haben sich die mühe gemacht, ihre insel mal anderen näherzubringen. mit heima. eine schöne doku mit tollen landschaftsaufnahmen und einiger livemusik(nicht nur von sigur ros) auch soundtechnisch ein highlight. sehr zu empfehlen.
Stimmt, gewagte These... Allerdings könnte man dann die ganzen Post-Rock-Bands mit dazunehmen. Aber: es klingt wie es klingt und warum soll man nicht nutzen, was zur Verfügung steht?!
Und sowas wie "Glosoli" klingt wahrscheinlich auch mit weniger Equipment noch ganz fein.
Schnipps! Hallo, wach. All ihr Sigur Rós-Hörer, die ihr euch seit den letzten Tönen des Wiegenlieds "Fjögur Píanó" von "Valtari" im Dornröschenschlaf befunden habt und trantütig durch die Großstadtstraßen getaumelt seid: Es wird Zeit, aufzuwachen. Husch, Husch, die ersten giftigen Bassschläge …
JETZT darf ich's streamen.
"Die oft zur Beschreibung ihres Sounds herangezogenen Elfen, Feen und Trolle spießt die Band auf die Spitzen rostiger Gitterzäune und schaut ihnen genüsslich beim Ausbluten zu." Sehr gut! Besser kann man nicht beschreiben, wie es einem geht, wenn man die ersten paar Töne von 'Brennistein' hört. Habs jetzt zwei Mal durchgehört und bin mit dem Rezensenten einer Meinung: Sie haben die Kurve gekriegt! 'Valtari' ist ja schon fast in die Gleichgültigkeit abgedriftet, mit 'Kveikur' sind sie wieder voll da. Gerade die ersten drei Songs, sowie der Titeltrack sind wunderschön und voller Energie. Zusammen mit Yo La Tengo's 'Fade' und der neuen Boards of Canada in der persönlichen Top 3 des Jahres bisher.
Seit "Untitled 8" ist mir bewusst geworden, dass Sigur-Rós nicht nur eine der besten Bands auf diesem Planeten sind, sondern auch definitiv die lauteste und härteste.
Hast mich ganz schön geschickt, Morpho!
Durfte natürlich doch schon heute meine kalten, eisigen Finger um das begehrte Doppel-Vinyl klammern, stürmte mit manischem Lachen aus dem Laden und bin nach zwei Durchläufen nicht nur im Wochenende, sondern gleich in anderen Dimensionen gelandet... Ich sach ma mindestens Treppchen 2013, und mit Brennistein auch bei den Songs des Jahres ganz vorn dabei.
Mucke aus Island, egal welcher Stilistik, bietet oft irgendwie eine völlig eigenwillige Perspektive auf, wenn überhaupt aufgegriffen, ansonsten eher konventionell beleuchtete Genres.
Neulich zerfetzten wir uns das Maul über Emiliana Torrinis Video zu Jungle Drum. Dann ergoogelten wir, dass sie Isländerin ist. Plötzlich wirkte das Video überhaupt nicht mehr aufgesetzt und bemüht, sondern es kehrte ein kollektives "Die ist halt Isländerin. Die dürfen sowas..."-Gefühl in die Runde ein. Zumal sie mit Songs wie "Lifesaver" ja zeigt, dass sie auch ganz anders kann, wenn ihr danach ist.
Jedenfalls scheinen viele Isländer ein eigenartiges, magisches Charisma in ihrer Musik unterzubringen. Auch toll wie viel unterschiedliche, großartige Musik von der Insel kommt, da leben doch gerade mal roundabout 350000 Leute...
Island hat musikalisch 10mal soviel zu bieten wie Deutschland. Entweder sind die sehr begabt, fördern ihre Kinder richtig oder wir sind total untalentiert oder fördern Nachwuchsmusiker nicht richtig.
björki ist auch so eine....
@keine_Ahnung (« Island hat musikalisch 10mal soviel zu bieten wie Deutschland. Entweder sind die sehr begabt, fördern ihre Kinder richtig oder wir sind total untalentiert oder fördern Nachwuchsmusiker nicht richtig. »):
liegt wohl am geographischen isolationsstatus, auf so einer insel kann man sich kulturell noch besser schön eigenartig entwickeln und es scheint wirklich, dass insbes. die musikszene dort glücklicherweise (!) auf anglo-amerikanisch-europäische mainstream-charts-qualitäts-runter-nivellierung scheißt
Hallo soulburn,
ich finde es etwas befremdlich wenn die Musik, ein video oder sonstiges nicht für sich alleine stehen kann.
Geile Musik kommt oft aus Gegenden, in denen es nicht viel Ablenkung gibt. Kein Wunder, daß in Großbritannien die geilste Mucke stets aus armen Arbeiterkäffern kam. Der skandinavische Raum ist auch ein ganz ähnlicher Fall. Die originellste Kreativität entsteht eben NICHT unbedingt am Puls der Zeit
@soulburn (« Hast mich ganz schön geschickt, Morpho!
Durfte natürlich doch schon heute meine kalten, eisigen Finger um das begehrte Doppel-Vinyl klammern, stürmte mit manischem Lachen aus dem Laden und bin nach zwei Durchläufen nicht nur im Wochenende, sondern gleich in anderen Dimensionen gelandet... Ich sach ma mindestens Treppchen 2013, und mit Brennistein auch bei den Songs des Jahres ganz vorn dabei.
Mucke aus Island, egal welcher Stilistik, bietet oft irgendwie eine völlig eigenwillige Perspektive auf, wenn überhaupt aufgegriffen, ansonsten eher konventionell beleuchtete Genres.
Neulich zerfetzten wir uns das Maul über Emiliana Torrinis Video zu Jungle Drum. Dann ergoogelten wir, dass sie Isländerin ist. Plötzlich wirkte das Video überhaupt nicht mehr aufgesetzt und bemüht, sondern es kehrte ein kollektives "Die ist halt Isländerin. Die dürfen sowas..."-Gefühl in die Runde ein. Zumal sie mit Songs wie "Lifesaver" ja zeigt, dass sie auch ganz anders kann, wenn ihr danach ist.
Jedenfalls scheinen viele Isländer ein eigenartiges, magisches Charisma in ihrer Musik unterzubringen. Auch toll wie viel unterschiedliche, großartige Musik von der Insel kommt, da leben doch gerade mal roundabout 350000 Leute... »):
hi souli,
ich bin etwas irritert. warum wird ein schrecklicher track wie jungle drum plötzlich besser, weil die sängerin aus island stammt? den gedankengang verstehe ich nicht. bei der bewertung der musik sollte herkunft doch keine rolle spielen, oder? kveikur würde ich genauso klasse finden, wenn das album musiker aus großbadegast aufgenommen hätten. jungle drum genauso schlecht, wenn es aus new york, fischbeck oder maiduguri stammen würde.
hehe, ja das ist ein wenig verworren. Ich gebe zu, da habe ich im Laufe der Zeit Zusammenhänge geknüpft, wo laut Oberstübchenordnung keine sein sollten
Der Track und das Video wurden durch die Erkenntnis auch nicht besser - nur "für einen selbst nachvollziehbar".
Insofern als das man in besagter Runde dieses quietschbunte, kindlich-naive und unbeschwert bis gedankenlose Video zum Ohrwurm plötzlich weniger als "100% mit scharfem Kalkül für den Euromarkt hinproduziert" wahrnahm, sondern (wahrscheinlich ebenso fälschlich) über die auch hier genannte Isolationshypothese ("Die kriegen da gar nicht so viel von Europa mit. Die ist wahrscheinlich ECHT so sanguinisch und naiv drauf!") zu dem Schluss kam, "sie ist immerhin authentisch, auch wenn das bei der Musik/dem Video erst mal schwer fällt zu glauben".
Authenzität, wenn auch kaum vernünftig objektiv messbar, ist für mich selbst ein Kriterium bei der Bewertung von Musik. Dafür kann der persönliche Hintergrund, Erfahrungen und Herkunft von Künstlern durchaus eine Rolle spielen. Daraus ergeben sich Fragen: "Wollte jemand noch irgendwas, was ihn/sie bewegt, zum Ausdruck bringen oder wurde das ganze Produkt von vorneherein mit Blick auf mediacontrol etc. entworfen?", "Hätten Sigur Rós "Kveikur" aufnehmen können, wenn sie ihr ganzes Leben noch nie aus Offebach drausse gewese wärn und Jonsi halt einfach gern beim Singen isst?" etc.
Natürlich wird man an diesen Stellen auch unangenehm auf die eigene Irrationalität und Subjektivität bei der Bewertung von Musik/Kunst gestoßen. Klar ist allein diese Island-Iso-Hypothese löchrig as fuck, aber sie klebt so fest, dass ich bei Emiliana nun eben eine "echte, verspulte, philantropische Island-Elfe, die ihre bunte Welt besingt" sehe/höre, und nicht mehr zwei schmierige Alex C.-Fressen in nem verqualmten Hafenstudio und der Idee, ne unbedachte Kindfrau mit dem nächsten Sommerhit in den Charts zu installieren.
Die Musik selbst wird also nicht besser, bin auch nicht los und hab mir sofort Torrini-LPs bestellt - aber das gesamte Phänomen einfach innerhalb der eigenen Wahrnehmung erträglicher. Nein, nicht auf Basis logischer Schlussfolgerungen - das passiert uns Menschen eh viel seltener, als uns lieb wäre. Ganz ähnliche Mechanismen bewirken bei mir z.B., bewusst seit Ende der 90er keinen Tom Cruise-Film mehr gesehen zu haben.
Tja, in einer Rezension sollte man einen solchen Bias bei der Bewertung von Musik natürlich tunlichst vermeiden. Zudem zehre ich ausschließlich aus der Empörung und dem Entsetzen Anderer... Aber deswegen schreibst du ja auch für laut und nicht ich... (Shoutouts gehen raus an die Fans von Marillion bis Black Pony)!
jungle drum ist super! guilty pleasure das video kenne ich nicht, halte von dem konzept auch nicht so viel..
Schade das die gute Emiliana scheinbar von vielen nur auf Jungle Drum reduziert wird. Me and Armini ist mMn ein großartiges und sehr verspieltes Album und Jungle Drum leider der einzige Ausfall und für mich ein typischer Skip-Track. Aber zum Thema: Bin ja bei jeder neuen Veröffentlichung seitens Sigur Rós immer ein wenig skeptisch und jetzt nach zweimaligen hören gefällt es mir schon recht gut. Nur kann ich mich noch nicht den ganzen Lobeshymnen anschließen. Aber meiner Erfahrung nach brauche ich eh immer eine Weile bis ich mich voll und ganz in ein Sigur Rós Album verliebt habe und wenn dies passiert dann so richtig Und am Mittwoch sehe ich sie LIVE!
Emiliana Trorrini hat sehr gute Sachen gemacht.
Das Akustik Album "Fisherman´s Woman" ist großartig. Auch der "Gollum´s Song", der Abschluss Song von lotr - die zwei Türme, ist ein Kleinod für sich.
Noch ein Tip: Wer Sigur-Rós mag, MUSS Múm hören. Anspieltip: Green Grass of Tunnel.
@ keine Ahnung:
Grundsätzlich gilt, dass man gar nichts hören MUSS.
Im übrigen klingen Múm ganz ordentlich, vorausgesetzt man mag Sängerinnen mit Pieps-Stimmchen.
I.ü. gebe ich offen zu, dass ich bisher von Múm noch nie gehört haben.
laut.de bildet also
sigur ros haben sich die mühe gemacht, ihre insel mal anderen näherzubringen. mit heima.
eine schöne doku mit tollen landschaftsaufnahmen und einiger livemusik(nicht nur von sigur ros)
auch soundtechnisch ein highlight.
sehr zu empfehlen.
@KidA (« Und am Mittwoch sehe ich sie LIVE! »):
Dito, wink mir mal.
Gewagte These: Nimm Sigur Rós ihr Reverb-Pedal und es bleibt nicht viel übrig.
Stimmt, gewagte These...
Allerdings könnte man dann die ganzen Post-Rock-Bands mit dazunehmen. Aber: es klingt wie es klingt und warum soll man nicht nutzen, was zur Verfügung steht?!
Und sowas wie "Glosoli" klingt wahrscheinlich auch mit weniger Equipment noch ganz fein.
Bin etwas enttaeuscht, dass ausser 'Brennisteinn' und dem Titelstueck eigentlich nichts so dunkel klingt wie man ueberall hoert und liest.