VÖ: 13. Februar 2015 (Sme Media (Sony Music)) Pop, Comedy/Spoken
Groß sind die Fußstapfen, die seine Schwammheit SpongeBob vorgelegt hat, in schwindelerregende Höhen geschraubt die Erwartungen an den Anti-Helden unserer Pop-Landschaft. Diese flutet der gelbe Schwamm auf seinem "Superbob-Album" mal wieder mit Texten, Beats und überbordenden Hooks, die unterschwellig …
Man kann Mr. Square Pants einiges vorwerfen, doch sell out mag ich beim besten Willen nicht erkennen. Ob dieses Album an Klassiker wie das "Blaue Album" herankommt, mag dahingestellt bleiben. Dafür ist der der Schwamm auf seinem jüngsten Elaborat musikalisch so sehr bei sich und seinen Wurzeln, wie schon lange nicht mehr. Progrock at its best.
Ich finde, schnöde Coversongs sind Talentverschwendung beim Bobbele. Ja, teilweise gewitzt interpretiert und von der Komposition her recht vorzüglich, aber man kann ihm schon Geldmacherei vorwerfen. Ich meine, es ist ja kein Geheimnis, dass sein heftiger Konsum und die anschließende einjährige Entzugstherapie ihn fast in den Ruin getrieben haben, dazu ist "Mein Gedudel" (leider!) heftig gefloppt, weil insgesamt zu sperrig für die Massen. Naja, immerhin hat er das alles schön selbstironisch in "Bargeldlos" verarbeitet.
Bin umso mehr gespannt auf seine Filmbiografie und den persönlichen Soundtrack dazu!
Irgendwie orientiert er sich an Frank Zappa, aber ohne dessen Wahnwitz. Auch fehlen mir die freejazzigen Momente früherer Alben. Etwas Kalkül steckt da doch dahinter, aber "der Schatten des Schwamms, der ich wahr" ist ein herzzerreißend, ehrlicher Song. Das hätte nicht mal Neil Young so hinbekommen. In der Hinsicht und der bitterbösen Helene Fischer-Satire 3 1/2 von 5 Schwämmen.
Andreas Bourani zu covern, zeigt mal wieder, dass Sponge sich nicht scheut, auch mal Risiken einzugehen. Typisch für ihn. Außerdem füllt er Kreuzfahrtschiffe und seine letzte Tournee war nach fünf Minuten ausverkauft. Da sieht man auch mal darüber hinweg, dass er im Suff letzten Sommer Sandy böse vermöbelt hat. Er ist halt auch nur ein Schwamm.
Ja was bekommen wir hier? Was soll ich sagen? Schon das Album-Cover verrät viel - wusste Sponge auf den vorherigen Platten nie so ganz genau wo er eigentlich hinwollte, zeigt er sich auf dem Coverbild der neuen Scheibe aggressiv, vor Kraft strotzend und die Richtung vorgebend - nach oben soll es gehen!
Im Vorfeld meinten ja schon einige, dass Sponge es nicht mehr bringt. In dem kurzen Intro "Bibabo", welches ruhig etwas länger hätte dauern können, kündigt der Schwamm seinen Kritikern direkt an "Nein, das ist nicht das Ende, niemals, dann nehmen wir unser Schicksal selbst in die Hand!"
Danach steigen direkt Mr. Krabs, Sandy und natürlich Sponge's größter Homie, Patrick, mit ein und zeigen - wie es sich für einen Titelsong gehört - wo die Reise hingeht.
"Flüdelüdel" holt erneut Patrick mit ins Boot und walzt mit Megabass alles platt, gezielte Stiche zur aktuellen HipHop-Szene inklusive ("Mannomann irgendwas läuft verkehrt … irgendwo müssen doch die Töne sein…")
Es folgt die Vorabsingle "Ich bin Happy" welche einen wieder durchatmen lässt.
Dann wird's melancholisch - "Am Meeresgrund", "Ich lieg noch wach", "Bargeldlos" - auch Sponge ist nur ein Typ, der mit dem gleichen Shit zu kämpfen hat wie jeder andere, Star hin oder her.
Es wird aber wieder positiver im weiteren Verlauf des Albums… "du kannst durch die Wände gehen, dich verlieben, Farben sehen" - ob Bob's Schokolade weißes Pulver ist, oder planzlichen Ursprunges bleibt eher Nebensache. Er findet jedenfalls einen Weg mit sich und der Welt irgendwie klar zu kommen.
Dann irgendwann der dirty-mind Song "Schneckentanz": "Schlanke Körper strecken sich im Glanz, voller Eleganz…" "…das quitscht und flutscht … und rutscht", hier hätte wohl auch ohne Probleme Peaches als featuring guest auftreten können.
Am Ende heißt es dann "Für uns soll der Rest dieses Abends ein Feierabend sein" und man muss erstmal dieses epochale Werk verarbeiten.
So richtig ankommen tut das Album aber erst nach dem achten bis neunten Durchlauf. Dann mach es irgendwann Klick, und man fängt an die vielschichtigen Texte und Melodien richtig zu verstehen.
Ganz oben ist Bob mit dieser Scheibe meiner Meinung noch nicht angekommen, aber er hat sich nochmal immens gesteigert und ist dem Thron verdammt nahe gekommen.
Bereits jetzt die Platte des Jahres. Was soll den danach noch kommen? Der Spongemeister verteilt Nackenklatscher und hinterlässt verbrannte Erde und Gehirne. Wahnsinnstrip. Man kann sich nur verneigen.
Groß sind die Fußstapfen, die seine Schwammheit SpongeBob vorgelegt hat, in schwindelerregende Höhen geschraubt die Erwartungen an den Anti-Helden unserer Pop-Landschaft. Diese flutet der gelbe Schwamm auf seinem "Superbob-Album" mal wieder mit Texten, Beats und überbordenden Hooks, die unterschwellig …
Sein 5. Album zu veröffentlichen kurz vorm Movie Soundtrack riecht stark nach Kommerz. Ausverkauf im Hause Schwammkopf?
die vorwürfe sind haltlos.
sponge ist ein ehrenschwamm.
Bullshit, der Mann strebt nicht nach Muscheln sondern nach Transzendenz.
Zitat: "sponge ist ein ehrenschwamm."
Inschallah, eindeutig ein ehrenwerter Poriferus!
dani rüttelt stark am schwert der rechtgläubigen.
Man kann Mr. Square Pants einiges vorwerfen, doch sell out mag ich beim besten Willen nicht erkennen. Ob dieses Album an Klassiker wie das "Blaue Album" herankommt, mag dahingestellt bleiben. Dafür ist der der Schwamm auf seinem jüngsten Elaborat musikalisch so sehr bei sich und seinen Wurzeln, wie schon lange nicht mehr. Progrock at its best.
Bitte mehr davon. Von mir gibt es klare 5/5.
Ich finde, schnöde Coversongs sind Talentverschwendung beim Bobbele.
Ja, teilweise gewitzt interpretiert und von der Komposition her recht vorzüglich, aber man kann ihm schon Geldmacherei vorwerfen. Ich meine, es ist ja kein Geheimnis, dass sein heftiger Konsum und die anschließende einjährige Entzugstherapie ihn fast in den Ruin getrieben haben, dazu ist "Mein Gedudel" (leider!) heftig gefloppt, weil insgesamt zu sperrig für die Massen. Naja, immerhin hat er das alles schön selbstironisch in "Bargeldlos" verarbeitet.
Bin umso mehr gespannt auf seine Filmbiografie und den persönlichen Soundtrack dazu!
Irgendwie orientiert er sich an Frank Zappa, aber ohne dessen Wahnwitz. Auch fehlen mir die freejazzigen Momente früherer Alben. Etwas Kalkül steckt da doch dahinter, aber "der Schatten des Schwamms, der ich wahr" ist ein herzzerreißend, ehrlicher Song. Das hätte nicht mal Neil Young so hinbekommen. In der Hinsicht und der bitterbösen Helene Fischer-Satire 3 1/2 von 5 Schwämmen.
Schlage eine Kollabo mit Bernd dem Brot vor! Der hat auch ne Großsippe im Rücken.
Andreas Bourani zu covern, zeigt mal wieder, dass Sponge sich nicht scheut, auch mal Risiken einzugehen. Typisch für ihn. Außerdem füllt er Kreuzfahrtschiffe und seine letzte Tournee war nach fünf Minuten ausverkauft. Da sieht man auch mal darüber hinweg, dass er im Suff letzten Sommer Sandy böse vermöbelt hat. Er ist halt auch nur ein Schwamm.
Ja was bekommen wir hier? Was soll ich sagen?
Schon das Album-Cover verrät viel - wusste Sponge auf den vorherigen Platten nie so ganz genau wo er eigentlich hinwollte, zeigt er sich auf dem Coverbild der neuen Scheibe aggressiv, vor Kraft strotzend und die Richtung vorgebend - nach oben soll es gehen!
Im Vorfeld meinten ja schon einige, dass Sponge es nicht mehr bringt.
In dem kurzen Intro "Bibabo", welches ruhig etwas länger hätte dauern können, kündigt der Schwamm seinen Kritikern direkt an "Nein, das ist nicht das Ende, niemals, dann nehmen wir unser Schicksal selbst in die Hand!"
Danach steigen direkt Mr. Krabs, Sandy und natürlich Sponge's größter Homie, Patrick, mit ein und zeigen - wie es sich für einen Titelsong gehört - wo die Reise hingeht.
"Flüdelüdel" holt erneut Patrick mit ins Boot und walzt mit Megabass alles platt, gezielte Stiche zur aktuellen HipHop-Szene inklusive ("Mannomann irgendwas läuft verkehrt … irgendwo müssen doch die Töne sein…")
Es folgt die Vorabsingle "Ich bin Happy" welche einen wieder durchatmen lässt.
Dann wird's melancholisch - "Am Meeresgrund", "Ich lieg noch wach", "Bargeldlos" - auch Sponge ist nur ein Typ, der mit dem gleichen Shit zu kämpfen hat wie jeder andere, Star hin oder her.
Es wird aber wieder positiver im weiteren Verlauf des Albums… "du kannst durch die Wände gehen, dich verlieben, Farben sehen" - ob Bob's Schokolade weißes Pulver ist, oder planzlichen Ursprunges bleibt eher Nebensache. Er findet jedenfalls einen Weg mit sich und der Welt irgendwie klar zu kommen.
Dann irgendwann der dirty-mind Song "Schneckentanz": "Schlanke Körper strecken sich im Glanz, voller Eleganz…" "…das quitscht und flutscht … und rutscht", hier hätte wohl auch ohne Probleme Peaches als featuring guest auftreten können.
Am Ende heißt es dann "Für uns soll der Rest dieses Abends ein Feierabend sein" und man muss erstmal dieses epochale Werk verarbeiten.
So richtig ankommen tut das Album aber erst nach dem achten bis neunten Durchlauf. Dann mach es irgendwann Klick, und man fängt an die vielschichtigen Texte und Melodien richtig zu verstehen.
Ganz oben ist Bob mit dieser Scheibe meiner Meinung noch nicht angekommen, aber er hat sich nochmal immens gesteigert und ist dem Thron verdammt nahe gekommen.
Bereits jetzt die Platte des Jahres. Was soll den danach noch kommen? Der Spongemeister verteilt Nackenklatscher und hinterlässt verbrannte Erde und Gehirne. Wahnsinnstrip. Man kann sich nur verneigen.