"Wir sind die Größten" wussten Surrogat schon bei ihrem abgefeierten Vorgänger "Rock" zu berichten. Dass sie jetzt noch eine Spur krasser sind als früher und nicht einfach ohne lautes Tam Tam auf die Bildfläche zurückkehren können, ist also Ehrensache. Egal ob die halbe Welt sich gegen sie stellt, …

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  • Vor 6 Jahren

    Neulich berichtete ein Patient von seinen Erfahrungen auf einer der Berliner "FuckUp Nights" vor einigen Jahren. Irgendwas funkte zwar bei Patrick Wagner, Berlin-Mitte, musste dennoch erst googeln, bevor es "Klick!" gemacht hat und hab dann die letzten Tage nochmal intensiv "Rock" und "Hell in Hell" gehört, leider die einzigen beiden Scheiben, die ich von der Truppe besitze.

    Dabei fiel mir mal wieder auf, dass bei euch auch noch nie wirklich helmet-Hörer in der Red. saßen, oder zumindest nicht zu Surrogats Glanzzeiten. Das hatte das von mir damals noch abonnierte Printerzeugnis der "visionären" Konkurrenz euch in dieser Zeit noch voraus. Shellac zu nennen ist schon klar, aber eben auch das naheliegendste, da von Surrogat selbst zu Beginn ihrer Karriere immer mal wieder eingestreut.
    Knackiger, schnörkelloser Noise-Rock mit um die Ecke gedachten Takt-Experimenten und Aggro-Attitüde, für mich schon immer eindeutig "die deutschen helmet". Würde mir sicher einiges vom Wagner erzählen lassen, ganz sicher aber nicht, dass er vor "Rock" oder der "Hobby"-EP noch nie "Meantime" oder "betty" gehört hat...

    Damals auch schon unverständlich für mich, wie einige Schreiber*innen die mit den Tocos und/oder Blumfeld in einen Topf warfen. Auch den hier wie damals beinahe überall in deutschen Medien zu lesenden Einwurf von wegen AC/DC-Riffs - zum Schluss ja, aber eben weiterhin auf Rhythmen, die du von den Australiern nie erwarten brauchtest und die durch diese Melange mit der unorthodoxen Rhythmik der Drummerin zu etwas völlig neuem, eigenen, im deutschsprachigen Raum gar einzigartigem wurden. Gut, gab noch Delbo oder wie die hießen, aber die hatten mehr so schrammelige Indie-Gitarren, weniger das Knüppel-aus-dem-Sack-Riffing von Surrogat.

    Textlich größtenteils so aktuell, dringend und schneidend wie zur Zeit der Veröffentlichung (bezieht sich mehr auf "Rock" und davor als auf "Hell in Hell", sollte klar sein). Musikalisch nach wie vor ziemlich einzigartig für deutschsprachige Musik (wer mich korrigieren kann, der oder die schmeiße bitte entsprechende Tipps in meine Richtung...) und vergleichbare Newcomer bleiben seit 15 Jahren aus. Werden - zumindest von mir - sträflich vermisst, gerade auch wegen des jahrelangen uneindeutigen und inspirierenden Spiels mit dem Größenwahn.

    15 Jahre nach Auflösung: Surrogat on top.

  • Vor 6 Jahren

    rené weller, bester mann!! ♥ ♥ ♥