Porträt

laut.de-Biographie

Th' Legendary Shack Shakers

In Nashville, Tennessee gibt es zwei große Hobbys: Entweder man schnitzt an einem Stock, oder man reibt sich das Genick. Klingt nicht übermäßig spannend - isses auch nicht. Bevor er sich aber in die Sonne setzt und zuhört, wie sein Gehirn langsam vertrocknet, greift sich J.D. Wilkes die Mundharmonika und singt seinen Blues hin und wieder in ein Mikrophon.

Irgendwann stößt er dabei auf Mark Robertson, der mit seinem Kontrabass in diversen Punkrock-Bands durch die Gegend groovt. Gemeinsam entdecken sie ihre Vorliebe für Bluegrass, Polka, Blues, Ska, Punk, Rock und alles, was sich musikalisch irgendwie umsetzen lässt. Was jetzt noch fehlt, sind Gitarrist und Drummer. Beides finden sie in Joe Buck, dem sie eine Gibson umhängen, und Pauly Simmons, den sie hinters Drumset setzen. Zusammen rocken, swingen, jazzen und grooven sie durch die Gegend und landen schließlich bei Bloodshot Records, die 2003 "Cockadoodledon't" veröffentlichen.

Vor allem live macht das Quartett alles dem Erdboden gleich, was sogar den ehemaligen Dead Kennedys-Sänger Jello Biafra überzeugt. Sein Kommentar dazu: "J.D. ist der letzte, große Rock'n'Roll-Frontmann." Auch Hank Williams III ist von den Jungs beeindruckt: "Es war, als ob jeden Abend Slayer für dich eröffnen", so der Kommentar des Musikers nach einer gemeinsamen Tour. Joe Buck bleibt mit Zeit auf der Strecke und schließt sich Hank Williams III an. Auf "Believe" ist zum ersten Mal David Lee an der Gitarre zu hören. Mit ihm geht es auf eine quasi permanente Tour durch die USA und Europa.

Kein Geringerer als Robert Plant (Ex-Led Zeppelin) lässt sich vom Th' Legendary Shack Shakers-Virus infizieren, und nachdem er sie bei SXSW Music Festival in Austin, Texas, live gesehen hat, verpflichtet er sie sogar als Opener für seine Europa-Tour im Herbst 2005. Anfang Februar des nächsten Jahres erscheint endlich das dritte Album der Rednecks unter dem Titel "Pandelirium". Neben allen möglichen und unmöglichen verrückten Musikstilen sind als Gäste noch Jello Biafra und Reverend Horton Heat dabei.

Gitarrist David, den zwischenzeitlich ein Auto vom Fahrrad holt, hat sich bis dahin wieder erholt, und wie nicht anders zu erwarten war, sind die Shack Shakers bald wieder kreuz und quer durch Amerika unterwegs. Inzwischen ist Drummer Paul aus persönlichen Gründen bei den Shack Shakers ausgestiegen, der Band aber immer noch freundschaftlich verbunden.

Seine Nachfolge tritt Brett Whitacre an und gibt seinen Einstand auf "Swampblood". Die Scheibe erscheint Anfang Oktober 2007 und fällt nicht ganz so verrückt aus wie der Vorgänger. Wilkes beruft sich eher auf Hillbilly-Sounds und beschließt die "Tentshow Trilogy" damit leider nicht mit dem nach "Pandelirium" erwarteten Höhepunkt. Allerdings betätigt er sich nebenbei auch noch als Regisseur und pünktlich zu Halloween erscheint sein Debüt "Seven Signs".

Alben

Th' Legendary Shack Shakers - Pandelirium: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2006 Pandelirium

Kritik von Michael Edele

Gothic-Country mit irrem Gelächter und Psycho-Polka. (0 Kommentare)

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