Die Marke "Anthology" genießt unter Beatles-Fans einen exzellenten Ruf. Spätgeborene dürften sich nur schwer vorstellen können, welch fundamentalen Einschnitt diese Serie im Jahr 1995 bedeutete. Unveröffentlichte Demos der besten Band der Welt, von offizieller Seite ausgewählt und freigegeben, …
Wir dürfen sie nie vergessen. Sie bedeuten nicht, sie sind. Sie sind die Ursache von allem. Ohne sie gäbe es keine moderne Rockmusik. Hab die alten Platten von meinem Bruder bekommen, bevor er in die Punkszene abgetaucht ist. Meine Eltern mussten sich immer rechtfertigen, warum ihr Junge auf Tellern trommelt - direkt unterm Ringo Starr-Poster - und keine Klemmbausteine sortiert. Man kann nicht genug würdigen, was diese erstklassige Band geleistet hat, soziokulturell auch. Man kann England hier nur beglückwünschen. Während andere die Königinnen sind, sind sie die Könige.
Gerade der Satz "Sie sind die Ursache von allem" zeigt immer wieder das Problem, das ich bei (nicht mit) den Beatles habe. Denn auch die Beatles hatten ihre Vorbilder, ihre Einflüsse etc. Viel zu oft wird dies Übersehen und somit diese Vorbilder mit Füßen getreten. Sie waren wichtig, sie haben viel neues gewagt, in dem sie andere Einflüsse in die Popmusik brachte, aber die Musik der Beatles kam nicht aus dem Nichts. Auch wenn viele Fans das leider so sehen.
SK: Das sehe ich ähnlich. Daneben gab es natürlich auch Zeitgenossen, die ebenfalls ihre Akzente setzten. Da wäre zum Beispiel Bob Dylan zu nennen. Die Beach Boys insbesondere mit Pet Sounds. Den Beatles gebührt großer Anteil, aber deren Alleinstellung hat eher was von Religion. Die ganz großen Momente der Beatles fanden überdies zu einer Zeit statt, als auch schon andere Bands und Künstler auf ähnlich beachtlichen Niveau neue Wege gingen. Nicht alle davon waren von den Beatles direkt beeinflusst.
Ohne den Wettbewerb mit Brian Wilson hätte es die Beatles in der Art wie wir sie kennen wahrscheinlich nie gegeben. Dazu ist der Blick auf die Beatles schon ein sehr von der weißen Popkultur geprägter Blick, der die musikalische Entwicklung bei Motown, Stax etc außen vor lässt.
Als extremer Beatles-Stan stimme ich sehr zu. Die Pilzköppe selber haben ja nie behauptet, sie hätten das Rad komplett neu erfunden. Sie waren immer sehr offen mit ihrer Liebe für ihre Einflüsse, auch für Brian Wilson und insbesondere zu Motown und den nicht-weißen Inspirationen. Sie haben mit diesen Einflüssen gespielt - und das auf eine extrem kreative, wilde, bereichernde Art und Weise. Diese Art und Weise hat Ihresgleichen gesucht, und bis heute gibt es kaum Künstler*innen und Bands, die so vielfältig, verspielt, mutig und genial mit ihren Einflüssen umgegangen sind.
Die überhypten Erzählungen von wegen "Der erste Heavy Metal der Geschichte" usw. sind Mumpitz. Bei den Beatles kam nix aus dem Nichts - wie auch allgemein Musik nicht aus dem Nichts kommt.
Als Beatles Fan kann ich mir diese Anthologies nur bedingt geben. Wenn man nur die unveröffentlichten Songs und die Takes mit echtem Mehrwert zusammengestellt hätte ohne die ganzen Instrumentals und nur leicht abgewandelten Versionen - das wäre der heilige Gral. So langweilt mich das ganze leider nur.
Die Marke "Anthology" genießt unter Beatles-Fans einen exzellenten Ruf. Spätgeborene dürften sich nur schwer vorstellen können, welch fundamentalen Einschnitt diese Serie im Jahr 1995 bedeutete. Unveröffentlichte Demos der besten Band der Welt, von offizieller Seite ausgewählt und freigegeben, …
Ich überlege seit Wochen, mir die Vinyl-Box zu kaufen. Aber 320€, puh!
Wir dürfen sie nie vergessen. Sie bedeuten nicht, sie sind. Sie sind die Ursache von allem. Ohne sie gäbe es keine moderne Rockmusik. Hab die alten Platten von meinem Bruder bekommen, bevor er in die Punkszene abgetaucht ist. Meine Eltern mussten sich immer rechtfertigen, warum ihr Junge auf Tellern trommelt - direkt unterm Ringo Starr-Poster - und keine Klemmbausteine sortiert. Man kann nicht genug würdigen, was diese erstklassige Band geleistet hat, soziokulturell auch. Man kann England hier nur beglückwünschen. Während andere die Königinnen sind, sind sie die Könige.
Genau so ist es. Unerreicht, egal was so mancher auch sagen mag und das ist auch gut so.
Gerade der Satz "Sie sind die Ursache von allem" zeigt immer wieder das Problem, das ich bei (nicht mit) den Beatles habe. Denn auch die Beatles hatten ihre Vorbilder, ihre Einflüsse etc. Viel zu oft wird dies Übersehen und somit diese Vorbilder mit Füßen getreten. Sie waren wichtig, sie haben viel neues gewagt, in dem sie andere Einflüsse in die Popmusik brachte, aber die Musik der Beatles kam nicht aus dem Nichts. Auch wenn viele Fans das leider so sehen.
SK: Das sehe ich ähnlich. Daneben gab es natürlich auch Zeitgenossen, die ebenfalls ihre Akzente setzten. Da wäre zum Beispiel Bob Dylan zu nennen. Die Beach Boys insbesondere mit Pet Sounds. Den Beatles gebührt großer Anteil, aber deren Alleinstellung hat eher was von Religion. Die ganz großen Momente der Beatles fanden überdies zu einer Zeit statt, als auch schon andere Bands und Künstler auf ähnlich beachtlichen Niveau neue Wege gingen. Nicht alle davon waren von den Beatles direkt beeinflusst.
Nur ♥️ für Euch.
Ohne den Wettbewerb mit Brian Wilson hätte es die Beatles in der Art wie wir sie kennen wahrscheinlich nie gegeben. Dazu ist der Blick auf die Beatles schon ein sehr von der weißen Popkultur geprägter Blick, der die musikalische Entwicklung bei Motown, Stax etc außen vor lässt.
Dieser Kommentar wurde vor 17 Tagen durch den Autor entfernt.
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Als extremer Beatles-Stan stimme ich sehr zu. Die Pilzköppe selber haben ja nie behauptet, sie hätten das Rad komplett neu erfunden. Sie waren immer sehr offen mit ihrer Liebe für ihre Einflüsse, auch für Brian Wilson und insbesondere zu Motown und den nicht-weißen Inspirationen. Sie haben mit diesen Einflüssen gespielt - und das auf eine extrem kreative, wilde, bereichernde Art und Weise. Diese Art und Weise hat Ihresgleichen gesucht, und bis heute gibt es kaum Künstler*innen und Bands, die so vielfältig, verspielt, mutig und genial mit ihren Einflüssen umgegangen sind.
Die überhypten Erzählungen von wegen "Der erste Heavy Metal der Geschichte" usw. sind Mumpitz. Bei den Beatles kam nix aus dem Nichts - wie auch allgemein Musik nicht aus dem Nichts kommt.
Ich beatle mich jetzt in meinen Juice. Cheers
Als Beatles Fan kann ich mir diese Anthologies nur bedingt geben. Wenn man nur die unveröffentlichten Songs und die Takes mit echtem Mehrwert zusammengestellt hätte ohne die ganzen Instrumentals und nur leicht abgewandelten Versionen - das wäre der heilige Gral. So langweilt mich das ganze leider nur.