laut.de-Biographie
The MFA
Zwei wie Hund und Katz'. Der Waliser Rhys Evans und der Engländer Alastair Douglas laufen sich das erste Mal an der Universität über den Weg. Im Jahr 2000, wobei die gegenseitigen Meinungen voneinander nicht unbedingt ins Schwarze treffen. Douglas denkt Evans sei schwul, während dieser Douglas für einen Idioten hält. Aber letztlich scheinen die Gemeinsamkeiten durchaus zu überwiegen, wenngleich Evans für Britpop à la Super Furry Animals schwärmt und Douglas dagegen komplett auf Dancemusic abfährt. Sie raufen sich zusammen. Statt in der Uni die Bank zu drücken und das Leben eines ordentlichen und gewissenhaften Studenten zu führen, wagen die beiden weitaus lieber den Versuch, an Dance-Tracks zu arbeiten.
Durch ihre ersten Stücke ergattert das Duo 2002 diverse Live-Auftritte im Londoner Underground-Club The Foundry. Sie schaffen es sogar bis ins Radio, DJ John Digweed spielt einen ihrer Tracks in seiner Show beim Londoner Sender Kiss FM. 2003 geben sich Evans und Douglas dann für ihre musikalischen Aktivitäten den Namen The MFA. James Holden nimmt sie für sein Label Border Community unter Vertrag. Hier erscheint Anfang 2004 zunächst "The Difference It Makes", dessen schwelgerische Tranceklänge mit unüberhörbaren Popappeal kaum jemanden unberührt lassen.
Und auch in Deutschland, speziell in Köln, findet der Track seine Fans: als erste Lizenzierung überhaupt veröffentlicht Kompakt gegen Ende 2004 das Stück nochmals auf dem Unterlabel Kompakt Pop. Im selben Jahr erscheinen von ihnen außerdem "Two Billion Year Journey" beim Australischen Houselabel EQ, die Acid-Trance-Produktion "Motherload/The Sphinx" auf Precinct sowie The MFA-Remixe von DJ Yoshis "Dreamer" und "Do You Need Help" von Dextro.
2005 geht es munter weiter, so kommen bei Ellen Alliens BPitch Control zunächst eine MFA-Bearbeitung von Frau Alliens Stück "Magma" aus ihrem "Thrills"-Album, dann die mit Electro-Breaks gespickte EP "Zone Day" heraus. Außerdem remixen The MFA unter anderen "Into Everything" der Franzosen von Télépopmusik. Ihre größte Leidenschaft gilt dagegen den Live-Auftritten, bei denen sie das Publikum in den Bann ziehen. So verwundert es kaum, dass sie in bekannten Clubs wie dem Pariser Rex, Nitsa und The Loft in Barcelona oder in den Berliner Institutionen WMF und Maria auftreten.
Abseits der Bühne treten nicht selten latent schwelende Animositäten zwischen Evans und Douglas offen zutage. Was sich mitunter in bizarren Wettstreiten äußert, beispielsweise, wer am meisten Bier verträgt oder wer aus dem größten Hotelzimmer auscheckt. Evans und Douglas reisen entsprechend nicht gemeinsam und treffen sich sonst nur zum Arbeiten an neuen Stücken. Dabei haben die Jungs in der Vergangenheit schon unter einem Dach gelebt. Solange jedoch unterm Strich ein kreative Musik wie ihre entsteht, kann es nur recht sein.
Noch keine Kommentare