Trüby Trio - " Dj Kicks"

Es ist ganz schön traurig, den qualitativen Abstieg der DJ-Kicks Reihe mit ansehen zu müssen. Vorbei die Zeiten, in denen die Tage zum Release des neuesten DJ-Kicks Werkes schmerzlich langsam verstrichen und man ohne zu zögern alles, worauf der Name DJ Kicks zu lesen war, kaufen konnte. Vorbei die Zeiten, in denen jedes Mix-Album aus dem Hause !K7 die Elektro-Szene zu endlosen Lobeshymnen inspirierte und jede DJ Kicks noch am Tag ihres Release zum Klassiker erkoren wurde. Schade, schade, es war eine gute Zeit.

Jetzt schmeißt K7 alle Nase lang eine neue Mix-Kompilation auf den Tisch und schafft es, mit jeder noch ein Stückchen mehr zu langweilen. Gerade ist der Herr Trüby mal an der Reihe. Gewiss kein Unbekannter in !K7/Compost-Kreisen. Dieser Mann hat zu DJ-Kicks inzwischen doch schon den ganzen Senf abgegeben, den er in seiner Tube hatte. Mit im traurigen Boot sitzen die zwei Fauna Flasher, die zusammen mit Rainer Trüby das Trüby Trio bilden. Auch diese beiden haben schon alles zu der Reihe gesagt, was gesagt werden muss und in ihrem musikalischen Output genau wie eben DJ Kicks, doch stark nachgelassen.

Ihr Song "Tel Aviv" kann im direkten Vergleichswettkampf mit dem Burner "Kiss" vom '96er Album "Aquarius", der damals dafür sorgte, dass ich jedes mal opferbereit vor den Boxen lag, wenn ich diesen Song hörte, sofort seine Sportsachen packen und nach Hause laufen. Schließlich taucht hier auch noch der Peter Kruder auf, der mit Fauna Flash das Projekt Voom:Voom bildet, das hier natürlich auch durch die Remix-Waschmaschine geschleudert wird. Wer kann da noch erwarten, auf dieser Platte etwas Neues zu entdecken?

Vor drei Jahren klangen jegliche Rainer Trüby Sachen exakt wie diese DJ Kicks: ganz "ach ja...", aber meilenweit von "wow!" entfernt. Eine Platte, bei der man während des Anhörens vergisst, dass gerade Musik läuft.