Various Artists - " Evolution/Revolution"

Im Grunde sind "Evolution" und "Revolution" zwei unterschiedliche Alben, die aber wegen zeitgleicher Veröffentlichung und identischer Musiker in einem engen Zusammenhang stehen. Beide Platten sind zum zehnjährigen Jubiläum des Moses Pelham-Labels 3P erschienen und in eine Art Best Of und Neuerscheinungen aufgeteilt.

"Evolution" ist hierbei die weitaus interessantere CD, außer "Bonnie & Clyde" mit Cora E und "Seine Strassen" von Xavier Naidoo ist bis jetzt noch keiner der 18 Songs veröffentlicht worden. Die Scheibe gibt einen Ausblick auf zukünftige Projekte und frisch gesignte Künstler. Besonders sticht Linda Carriere mit ihrer souligen Stimme hervor und auch der Frankfurter Rapper Azad kann mit seinen sehr simpel gehaltenen Skills durchaus überzeugen.

Gewöhnungsbedürftig sind in jedem Fall Udo Lindenbergs Beiträge zum 3P-Sampler, seine verrauchte Stimme ist gleich in zwei Songs präsent. Wobei das Duett mit Moses Pelham sehr viel eingängiger ist, als sein Solostück "Atemlos", welches irgendwie fehl am Platz wirkt. Ähnlich ergeht es auch Pelham Sr., der als letztes seinen Senf zur LP geben darf und dessen Song den Hörer gleich um einige Jahre zurück versetzt.

"Revolution" ist für 3P-Fans hingegen eine sichere Sache. Alle Titel wurden schon einmal veröffentlicht und bilden einen Querschnitt aller 3P-Produktionen: Von Schwester S mit "Ja klar" (welches auch mit der Zeit nicht besser wird) über "Höha, Schnella, Weita" vom Rödelheim Hartreim Projekt ist alles vertreten. Ohne Frage darf auch Chefjodler Xavier Naidoo nicht fehlen, der mit seinen größten Hits "20.000 Meilen", "Nicht von dieser Welt" und "Sie sieht mich nicht" ebenso wie Sabrina Setlur nur die schon sehr durchgenoddelten Songs zum Besten gibt.

Deshalb sind die Namen der beiden Platten in meinen Augen auch falsch gewählt; eine Revolution ist diese Scheibe nun wirklich nicht, wenn überhaupt, könnte dieser Name auf das oben besprochene Pendant zutreffen.