Porträt

laut.de-Biographie

Vasco Rossi

"Voglio una vita che non è mai tardi, di quelle che non dormi mai. Voglio una vita, la voglio piena di guai". "Ich will ein Leben, in dem es nie zu spät ist. Ich will ein Leben voller Ärger" singt Vasco Rossi 1983 in Sanremo beim wichtigsten italienischen Musikfestival. Mit dem Lied "Vita Spericolata" landet er nicht nur einen großen Hit, sondern stellt auch die Lebensbegründungshymne aller heranwachsenden italienischen Teenies vor. Obwohl international weniger bekannt als Eros Ramazzotti oder Zucchero, ist er seitdem in Italien der unter Jugendlichen beliebteste Musiker.

Vasco Rossi - Buoni O Cattivi
Vasco Rossi Buoni O Cattivi
Italiens Rocker Nummer eins kehrt zu seinen Wurzeln zurück.
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Blasco, so sein Spitzname, kommt 1952 in Zocca bei Modena zur Welt. Seine ersten musikalischen Schritte finden in den 70ern statt, als er mit einigen Freunden den Lokalsender "Punto Radio" gründet. Mit seiner rauhen Stimme und seinem herben Humor arbeitet er sich zu seinem zentralen Moderator empor.

Nebenbei schreibt er Lieder und gründet die Steve Rogers Band, mit der er 1978 sein erstes Album "Ma Cosa Vuoi Che Sia Una Canzone" veröffentlicht. "Non Siamo Mica Gli Americani" enthält ein Jahr später "Albachiara", das Lied, das neben Lucio Battistis "Acqua Azzurra, Acqua Chiara" zum italienischen Lagerfeuerpflichtprogramm gehört. Zwar stößt das Album zunächst auf wenig Interesse, der Titel "Wir Sind Doch Keine Amerikaner" klingt aber programmatisch und greift ein Phänomen vor, das in den 90er Jahren in Italien zu einem riesigen Publikumserfolg einheimischer Musik führt.

Der Durchbruch erfolgt 1982, als Rossi in Sanremo "Vado Al Massimo" ("Ich Gebe Alles") vorstellt. Ein Jahr später verhält er sich wie ein Elefant in einer Porzellankiste, als er verspätet auf die Bühne torkelt, sich damit die Sympathien der Jury verscherzt und bei der eher konservativen Veranstaltung den letzten Platz belegt. "Vita Spericolata" ist aber ein Riesenhit und führt das Album "Bollicine" in die höchsten Regionen der Hitparade.

Der Auftritt ist symptomatisch für Rossis Lebenswandel. In den folgenden Jahren verkörpert er die Figur des exzessiven Rockers: Frauen, Ferraris, Vokuhila-Frisur, Alkohol, Drogen. 1985 muss er wegen Kokainbesitzes für einen Monat in den Knast, seine Heroinabhängigkeit ist ein offenes Geheimnis, Mitglieder seiner Band sterben an Überdosen. Viele seiner Lieder sind Lobpreisungen an das schnelle Leben.

Dennoch gilt er als sensibler und einfühlender Mensch. Vor allem in seinen Balladen, die sich mit dem Thema des Heranwachsens oder der Einsamkeit beschäftigen. Die Mischung kommt gut an; trotz einer erfolgreichen Entziehungskur und einer Wende zu eher introspektiven Liedern in den 90er Jahren, zeigt er sich bei seinen Konzerte nach wie vor von seiner energischen Seite. Kein Künstler ist in Italien annähernd so erfolgreich wie er. Müssen sich Madonna und die Rolling Stones im Sommer 1990 vor halbleeren Rängen bemühen, tritt Rossi im ausverkauften San Siro-Stadion in Mailand auf. 1998 besuchen 130.000 Zuschauer sein Konzert auf der Rennstrecke in Imola. Mit dem abgeleiteten Album "Rewind" (1999) räumt er die wichtigsten italienischen Musikpreise ab.

Seine Aktivitäten führt Rossi auch im neuen Jahrtausend munter weiter. 2000 veröffentlicht er ein Band mit Gedichten und nimmt mit seinem "Vasco Rossi Racing" Team bei der Motorrad-WM in der 125cc-Klasse teil. Auf "Stupido Hotel" (2001) folgt 2002 das Best Of-Album "Tracks". Drei Konzerte am 4., 5. und 8. Juli 2003 im San Siro-Stadion in Mailand sind nach kurzer Zeit ausverkauft und werden von über 200.000 Leuten besucht.

Rekordverdächtig fällt auch die Veröffentlichung von "Buoni O Cattivi" (2004) aus: Trotz der Flaute in der Musikbranche verkauft sich das Album im Heimatland bereits vor seiner Veröffentlichung 500.000 mal. Ein Erfolg, den die angekündigte italienische Sommertour bestätigt: Elf Konzerte, die in den größten Fußballstadien Italiens stattfinden.

Alben

Vasco Rossi - Tracks: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2003 Tracks

Kritik von Judith Geppert

Italienische Rockmusik jenseits von Eros Ramazzotti. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Flashig, etwas mühsam, auf italienisch.

    http://www.vascorossi.net

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