laut.de-Biographie
Amaseffer
Amaseffer bezeichnet im Hebräischen die Gesamtheit aller Völker Israels, das Volk des Heiligen Buches. Reichlich ungewöhnlich für eine Progressive Metal-Band, könnte man meinen. Die 2004 gegründete Truppe um den israelischen Drummer Erez Yohanan wählt diesen Namen jedoch bewusst und sehr passend. Sie wollen den Menschen nach und nach mit Konzeptalben die Geschichte des Alten Testaments näher bringen.
Hierbei geht es ihnen zum Glück nicht um religiöse Missionierung oder gar den erhobenen Zeigefinger. Vielmehr gilt es, die Menschheit historisch aufzuklären. "Die Entmystifizierung der Weltreligionen und Vermittlung des Glaubens an sich selbst sowie daran, auch in unseren Zeiten Großes leisten zu können", darin besteht das Ziel Amaseffers. Was liegt da näher, als mit dem Auszug der Juden aus Ägypten zu beginnen?
Neben Yuval Kramer und Hanan Avramovitch, dem Gitarristen, scharen sich noch ein knappes Dutzend weiterer Künstler als Gäste um das Kerntrio. Die Pläne sind ehrgeizig: Neben diversen komplexen Spielarten der gemeinsamen Lieblingsmusik Heavy Metal soll die Kunst der Auserwählten mehr verkörpern, als die bloße Aneinanderreihung von Songs. Erzählende Hörspielelemente, filmische Soundeffekte, eine echte Dramaturgie und exotische Folk-Elemente avancieren so zu Bestandteilen ihrer Musik.
Als geeigneten Vokalisten holt man sich nach ausgiebiger Suche schließlich den Vanden Plas-Fronter Andy Kuntz ins Boot. Der klassisch geschulte Komponist, Librettist und Sänger aus der Pfalz ist sofort Feuer und Flamme. Nach mehreren Engagements an deutschen Theatern erweist er sich zunächst als ideale Ergänzung für das opulente Vorhaben der Israelis. Erex, Yuval und Hanan fliegen also nach Deutschland und kommen ihrem Ziel scheinbar ein gutes Stück näher.
Scheinbar nur, denn dank Andys vollem Terminkalender kommt der nicht richtig in die Gänge. Letztendlich einigen sich alle Beteiligten darauf, dass es das Beste wäre, wenn sich die Metaller nach einem anderen Sänger umsehen, um endlich mit den Aufnahmen zu beginnen. Nach einigen Fehlschlägen landen sie schließlich bei Mats Levén (Therion/Ex-Yngwie Malmsteen), der sofort Interesse signalisiert.
Drei Wochen später ist alles im Kasten. Das fertige Album überzeugt Inside Out Records, Amaseffer unter Vertrag zu nehmen. Zuvor erhält die Band aber noch den Zuschlag für den Soundtrack zum israelischen Film "Altalena". Das Debüt "Slaves For Life" erscheint schließlich Anfang Juni. Mit Arch Enemy-Shouterin Angela Gossow und dem Orphaned Land-Fronter Kobi Farhi haben sie prominente Gäste mit dabei.
Der Erstling entpuppt sich als genau der große konzeptionelle Wurf, den Yohanan und Co beabsichtigen. Das mediale Echo in der nahöstlichen Heimat ist beeindruckend. Auch in Europa - besonders in Deutschland - zeigen sich Metalfans und Presse gleichermaßen angetan.
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