laut.de-Biographie
Bakkushan
"Eine Frau, die von hinten besser aussieht als von vorne" bezeichnet man im Japanischen als "Bakkushan". Doch seit 2007 steht das exotische Wort in erster Linie für ein bodenständiges Indie-Rock-Quartett aus Mannheim. Auf die Musik könne man die Bedeutung des Bandnamens allerdings nicht projizieren. "Dafür findest du tatsächlich nur uns, wenn du den Namen auf Google eingibt. Das ist natürlich ein sehr schöner Nebeneffekt", erklärt Sänger Daniel stolz beim Happiness Festival 2011.
Die nicht überall beliebte Popakademie Baden-Württemberg darf den Aufstieg der Band durchaus als Erfolg verbuchen. Dort genießen die vier Jungs nämlich ihre professionelle Ausbildung. Daniel Schmidt (Gesang, Gitarre, Songwriter), Robert Kerner (Gitarre), Christian Kalle (Bass) und Jan Siekmann (Schlagzeug) formieren sich bereits im Laufe des Studiums. Nach Get Well Soon oder The Intersphere handelt es sich bei Bakkushan um einen weiteren Act, dem der Sprung von der Mannheimer Privathochschule auf die breite Bildfläche gelingt.
Entschieden räumt Daniel mit dem verbreiteten Vorurteil auf, die ach so elitäre Popakademie zöge junge Musiker ohne vorherige Banderfahrung zu geformten Stars heran. "Überraschenderweise waren die meisten Leute, die wir kennengelernt haben, auch eher in Richtung Punk und Rock unterwegs. Da hat sicher jeder schon mal in seiner Garagenband gespielt." Außerdem gewähre einem das Studium genug Freiheiten und Zeit für eigene Projekte.
Gleich im Jahr nach der Gründung unterschreiben Bakkushan bei Majorlabel Virgin Music (EMI) und nehmen mit Moritz Enders (Donots, Revolverheld, Blackmail) die Arbeit am ersten Album auf. Zwei Wochen nach der Vorabsingle "Alles War Aus Gold" erscheint Ende März 2010 mit sechs Monaten Verspätung das selbstbetitelte Debüt.
Hinsichtlich Bekanntheitsgrad bedeutet das Album mit Auskoppelungen wie "Baby, Du Siehst Gut Aus", "Lass Die Sonne Und Mich Allein" und "Springwut" einen deutlichen Schritt nach vorne. Mehr als Platz 96 in den Charts springt aber trotzdem nicht heraus, auf den endgültigen Durchbruch müssen die Mannheimer weiterhin warten. Und so zählen der neunte Platz bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest, ein Auftritt in "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" (beides 2010) oder die Echo-Nominierung in der Kategorie "Bestes Video national" (2011) durchaus als Erfolgserlebnisse.
Neben Supportauftritten für Luxuslärm, zahlreichen eigenen Club- sowie Festivalgigs spielen Bakkushan auch in einem hoch über Berlin fliegenden Rosinenbomber vor 30 Zuschauern. Ende 2011 kehren sie dann endgültig ins Studio zurück, um ihr zweites Album "Kopf Im Sturm" einzuspielen. Dieses erscheint im Juli des darauffolgenden Jahres wiederum über EMI, mit "Nur Die Nacht" steigt die Band kurz zuvor erstmals in die Singlecharts ein. "Melancholischer, erwachsener und größer" seien die Songs geraten, verspricht Daniel Schmidt bei Das Ding.
Kometenaufstiege wie den von Kraftklub beneidet der Sänger nach eigenen Angaben nicht. "Es gibt einfach Projekte, die aus dem Nichts auftauchen und gehypt werden." Den Weg seiner eigenen Band finde er ganz gesund und nebenbei auch viel romantischer. "Wir entwickeln uns in aller Ruhe weiter und im Gegenzug hält das Ganze hoffentlich auch noch eine Weile an."