16. Oktober 2012

"Obama repräsentiert uns!"

Interview geführt von

Die erste Schwächephase der Bandgeschichte ist passé. Gab "III" noch Anlass zur Sorge, dass sich Billy Talent mit halbherzigem Radiorock aufs Altenteil zurückziehen, gehen die Enddreißiger nun wieder zu Werke wie mit Mitte Zwanzig.Dennoch ist "Dead Silence" alles andere als eine Hauruck-Angelegenheit wie das hyperaktive Debüt. Stilistisch orientieren sich die Kanadier an "II". Die Balance zwischen Punkrock, Hardcore und facettenreichem Rock scheint den Nerv vieler Musikfans zu treffen, konnte man doch wiederholt die Pole Position der Charts ergattern. Mit dem Erfolg von vier Alben im Rücken spielen Billy Talent nun die großen Hallen wie die Festhalle in Frankfurt.

Die Setlist ist sehr ausgewogen, wenn auch vom Debüt nur drei Songs erklingen. Die überwiegend junge Fanschar hängt an den Lippen von Sänger Ben und feiert die Band ab. Leider konzertiert das kanadische Quartett in einer Lautstärke, dass man annehmen könnte, ihre Zielgruppe bestünde aus über 50-jährigen mit altersbedingter Hörschwäche. Die Lautstärke hatte auch ein wenig differenziertes Klangbild zur Folge, was die Live-Qualitäten der Band ein wenig schmälerte.

Vor der Show treffe ich mich im Backstage-Bereich mit Ian und Aaron zum gemütlichen Plausch. Beiden merkt man die Anspannung wie auch die Vorfreude an, vor rund 7000 Fans zu spielen.

Es gibt viel zu viele Eingänge in dieser Halle. Ich hatte die Promoterin zunächst dreimal verpasst.

Aaron: Oh ja, es ist ziemlich verwirrend. Ich wollte eigentlich ein paar Fotos von der Stadt machen, aber ich stand hier überall vor verschlossenen Toren.

Zum neuen Album: Warum habt ihr euch nicht für den Namen "Four" entschieden?

Ian: Weil Led Zeppelin das bereits getan haben.

Das ist der einzige Grund?

Ian: Der Einzige.

Respekt?

Ian: Absolut. Niemand sollte diesen Titel heutzutage noch wählen.

Wie seid ihr dann auf "Dead Silence" gekommen?

Ian: "Dead Silence" ist zunächst einmal ein Track auf dem Album, nämlich der letzte. Zudem passt der Song sehr gut zu dieser Unterwasser-Szenerie auf dem Artwork.

Aaron: Diese Stadt, die unter Wasser liegt, spiegelt die Totenstille wieder.

Ihr zeichnet mit dem Titel und dem Artwork eine dunkle Atmosphäre, die depressiv wirkt. Aber es gibt ein wenig Licht am Ende des Tunnels.

Ian: Genau, dies drückt die erleuchtete Telefonzelle aus.

Warum habt ihr euch diesmal dafür entschieden, alleine zu arbeiten und die Produktion in die eigene Hand zu nehmen?

Ian: Es war einfach an der Zeit, unsere Erfahrungen zu bündeln und in die Waagschale zu werfen.

War Brendan O Brien nicht gut genug?

Ian: Oh doch, er ist ein unglaublich guter Produzent. Wir wollten einfach wieder ein wenig mehr zu unseren Punkrock-Wurzeln zurück.

Aaron: Irgendwann gelangst du in deiner Karriere einfach an diesen Punkt. Am Anfang heißt es immer, dass ein bestimmter Produzent diese und jene Platte produziert hat. Wir hatten Brendan an der Hand, der für die Chili Peppers gearbeitet hat. Diesmal war es einfach an der Zeit, die Produktion in die eigene Hand zu nehmen. Ian fühlte sich ebenfalls zu diesem Schritt bereit. Außerdem konnten wir uns die Freiheit nehmen, die andere Bands vielleicht niemals bekommen.

Ian: Wir spielen seit mittlerweile 19 Jahren zusammen und haben viele Dinge von der Pieke auf gelernt.

Aaron: Ian hat auf alle Fälle einen fantastischen Job gemacht.

Ihr habt euch auch einen eigenen Studio-Komplex zugelegt, was die Band in ihrer Autonomie sicherlich nur gestärkt hat.

Ian: Es ist nicht direkt ein Studio, eher ein Gebäude, das wir zum Proben nutzen. Wir haben zunächst auch nur nach einer besseren Probemöglichkeit gesucht, da wir die letzten zehn Jahre in einem Komplex mit 50 anderen Bands verbrachten. Dort war es dreckig, es stank und es gab Mäuse. Der Raum war nicht viel größer als dieses kleine Kabuff, in dem wir hier gerade sitzen. Nach einigen Touren hatten sich einige Stage-Cases angesammelt, die einfach zu groß für die alten Räumlichkeiten waren.

Aaron (grinst): Wir mussten uns sehr klein machen, um überhaupt spielen zu können.

Ian: Ursprünglich begann alles mit der Suche nach einer komfortablen Probemöglichkeit. Wir brauchten einfach einen Ort, wo wir all unseren Kram deponieren konnten. Später richteten wir dann ein kleines Studio ein, wo wir von unseren Songs Demo-Versionen anfertigen konnten. Dort wurden auch einige Gitarrenspuren und anderen Kleinigkeiten eingespielt.

"Wir sind nicht mehr die Allerjüngsten"

Auf der letzten Platte "III" habt ihr mit einer Flöte und einem Klavier experimentiert. Alles klang sehr aufgesetzt. "Swallowed Up By The Ocean" basiert nun komplett auf einer Klavier-Passage. Wurde der Song auch auf einem Klavier geschrieben?

Ian: Die Klavier-Idee stand am Anfang. Davon ausgehend haben wir die Vocals entwickelt, uns die Gitarrenlinien ausgedacht und es ist etwas Eigenständiges daraus entstanden.

Die neue Platte klingt wesentlich aggressiver. Die Backing Vocals und Shouts sind wesentlich besser aufeinander abgestimmt sowohl in Bezug auf das Songwriting als auch den Sound.

Ian: Oh klar, die Vocals. Bei der neuen Platte haben wir uns generell viel Zeit genommen. Nachdem die Musik stand, konnten wir uns komplett dem Gesang widmen. Vom Kontrabass und dem Piano einmal abgesehen, hört man fast ausschließlich eine vierköpfige Rockband. Und der Gesang ist in diesem Zusammenhang als eine Erweiterung zu sehen.

Wir haben eine Menge Zeit dafür verwendet, ihn immer wieder eingehend geübt und viel an den Stimm-Overdubs gearbeitet. Ziel war es, die natürliche Limitierung, die eine vierköpfige Rockband mit sich bringt, durch den Fokus auf Gesang zu überwinden.

Welches Bandmitglied ist der Metalhead bei euch, da es einige Riffs dieser Stilrichtung und dissonante Passagen gibt?

Aaron: Wir alle hören gerne Metal. Aber die Riffs stammen größtenteils von Ian.

Immer wenn ich mir "Viking Death March" anhöre, springt mich vor allem die Basslinie an, die sehr stark an Maidens "The Trooper" angelehnt ist.

Ian: Das hat in der Tat etwas davon.

Aaron: The Trooper?

Ian: Heilige Scheiße, das stimmt.

Und dann kommt noch dieser stampfende Rhythmus dazu. Den Titel des Stückes erwartet man eher von einer Band wie Manowar.

Ian: "Viking Death March" mag ein paar harte Passagen haben. Für mich ist der Song nicht unbedingt Metal. Er transportiert mit diesem harten galoppierenden Rhythmus ein Punkrock-Feeling. Einzelne Teile wie die Basslinie von John und auch das Drum-Roll am Ende des Pre-Chorus, dass Aaron einflicht, erinnern entfernt an Maiden. Als wir den Song geschrieben, produziert und aufgenommen haben, dachte ich eher an einen Punkrock-Song.

Die Wurzeln der Musik auf eurer neuen Platte orientieren sich an den traditionell gewachsenen Klassikern der Rockhistorie. Warum habt ihr euch dazu entschieden, einen solch altbackenen Sound anzunehmen?

Aaron: Ich weiß nicht, ob das eine bewusste Entscheidung war. Es hat sich einfach so ergeben.

Ian: Unsere Einflüsse sind nicht aufgesetzt. Und der Bezug zu den Rock-Klassikern kommt daher, dass wir selbst nicht mehr die Allerjüngsten sind.

Auf der anderen Seite gibt es diese typischen Billy Talent-Momente wie das Two-Tone-Riff am Beginn von "Hanging By A Thread" oder die Strophe des Songs "Love Was Still Around", die sich stark an "Falling Leaves" anlehnt.

Ian: Falling Leaves?

Ja, gerade der Rhythmus.

Ian: (Summt mit) Stimmt.

War es wichtig für euch die Balance zwischen bandeigenen Trademarks und Innovationen zu halten?

Ian: Ich denke schon. Es ist halt auch so wie ich spiele. Das ist mein Stil, diese Art von Musik mag ich sehr. Gerade das Spiel auf zwei Seiten klingt sehr melodisch. Daraus ergibt sich oftmals die Gesangsmelodie. Auch die härteren Sachen gehören zu meinem Repertoire mit dazu. Wenn John, Aaron und ich gemeinsam jammen, probieren wir uns auch mal an AC/DC aus. Das ist zwar langweilig für den Drummer, aber lässt uns viel Raum zum auszuprobieren.

Die Musik ist einerseits sehr catchy, sehr melodiös, aber wenn man ins Detail geht, merkt man, dass hier Musiker am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen. Wie kann man sich eure Entwicklung an den Instrumenten vorstellen, ohne die Motivation zu verlieren?

Ian: Man kann das nicht als Arbeit bezeichnen. Wenn ich Gitarre spiele, versuche ich immer mir vorzustellen, was ich noch nicht gespielt habe oder was ich gerne einmal ausprobieren würde. Oder wenn ich mich mit anderer Musik beschäftige und mich frage, wie jemand dies und jenes hinbekommen hat. Das handhabt jeder von uns so. Und durch die vielen Tourneen wird jeder automatisch besser.

Aaron: Man sollte auch niemals davon ausgehen, alles zu wissen oder alles wissen zu können. Man ist am lernen, solange man lebt.

Ich habe gelesen, dass die ersten drei Alben als Trilogie gelten. Wir kann man das verstehen?

Ian: Ich glaube, Ben hat das gesagt. Die ersten beiden Alben gehören in einer gewissen Weise zusammen. "Dead Silence" knüpft eher an "II" an, als an die letzte Platte. "III" ist der Exot in unserer Diskographie und unterscheidet sich stark von den anderen Platten.

In euren Texten finden sich einige sozialkritische Stimmen. Wie positioniert ihr euch eigentlich im US-Wahlkampf seid ihr für Romney oder Obama?

Ian und Aaron unisono: Obama selbstverständlich.

Ian: Obama repräsentiert unsere Werte, die meiner Generation, nicht nur in Amerika. Romney tut dies nicht. Er spielt der Öffentlichkeit etwas vor. Er ist ein Bilderbuchkapitalist, der nur darauf aus ist, sein Geld zu mehren, sich aber nicht um die Menschen kümmert.

Seht ihr euch eher als Album-Band oder springt ihr über kurz oder lang auf den Digital-Download-Zug auf?

Aaron: Wir sehen uns ganz klar als Album-Band. Von unserer Sozialisation her, steckt hinter einem Album etwas Wahres. Das repräsentiert uns einfach am besten, auch wenn es sicherlich noch andere Optionen gibt, um erfolgreich zu sein. Das Album-Format entspricht unserer Art, Musik zu hören.

"Wir waren mittellose Rockstars"

Wir hatten schon über das Artwork gesprochen. Trotz düsterer Grundstimmung bewahrt ihr immer einen kleinen Hoffnungsschimmer. Könnt ihr eure Philosophie oder eure Weltsicht kurz darlegen? Wie stark repräsentiert das Artwork eure Sicht die Dinge zu sehen?

Aaron: Eins ohne das andere geht nicht. In unserer Zeit gibt es einiges an negativen Impulsen und Stimmungen. Es ist unser Stigma, mit dem wir umgehen müssen.

Ian: Das ist die Message des Album-Covers. Auch wenn es das Ende der Welt zu sein scheint, gibt es immer noch ein winzig glimmender Hoffnungsschimmer.

Ihr verwendet im Song "Don't Count On The Wicked" den Slogan von Aarons F.U.M.S.-Stiftung, die sich dem Kampf gegen Multiple Sklerose verschrieben hat, "Turn Anger Into Hope". Von der Qualität dieses Statements einmal abgesehen, funktioniert es doch in unterschiedlichen Kontexten. Warum habt ihr gerade diesen Slogan als Textzeile ausgewählt?

Ian: Das war Aarons Idee. Er machte den Vorschlag und wir dachten uns, das es ein großartiges Statement ist. Er passt einfach perfekt zu den Lyrics, nicht voreingenommen zu sein und an anderen Menschen seinen Frust auszulassen.

Aaron: Man kann über einen längeren Zeitraum wütend sein, aber man muss diesen Dreh einfach hinbekommen.

Hinzu kommt deine schwere Operation Anfang des Jahres.

Aaron: Ich wurde am offenen Herzen operiert, aber mir geht es nun besser denn je.

Seit zwanzig Jahren spielt ihr schon in derselben Besetzung zusammen. Wie stellt ihr es an, über eine solch lange Zeitspanne zusammenzubleiben?

Ian: Wir haben bereits neun Jahre zusammengespielt, bis sich der Erfolg eingestellt hat. Von da an lief es fast wie von selbst. Aber in dieser Zeit ist nicht wirklich etwas passiert. Wir spielten kleine Shows. Letztlich wissen wir diese Zeit sehr zu schätzen, hat sie uns doch gelehrt, hart für etwas zu arbeiten und uns zusammengeschweißt.

Habt ihr eigentlich einen "normalen" Job gelernt oder einfach nebenbei gejobt?

Aaron: Wir hatten alle Dayjobs über einen langen Zeitraum hinweg. Bei mir war es etwas mit Autos.

Ian: Wir alle sind irgendwelchen Gelegenheitsjobs nachgegangen, auch in der ersten Zeit unmittelbar nach dem Plattenvertrag. Erst bevor wir auf unsere erste richtige Tour gegangen sind, haben wir unsere Jobs gekündigt. Selbst nach den ersten zwei Jahren war es richtig hart. Erst nach vier Jahren konnten wir wirklich davon leben.

Aaron: Du kannst zwar um die halbe Welt touren, aber am Anfang musst du dafür bezahlen. Wir hatten eine Plattenfirma, die sich sehr um uns gekümmert und es uns ermöglicht hat, nach Europa zu kommen. Gerade in punkto Logistik und Finanzierung haben wir viel in dieser Zeit gelernt.

Ian: Als wir in Deutschland waren und uns auf MTV im Fernsehen sahen, hatten wir kein bisschen Geld mehr in der Tasche. Wir waren mittellose Rockstars.

Aaron: Wir hatten eine goldene Schallplatte, aber kein Geld (lacht).

Habt ihr jemals daran gedacht, in Zeiten des Misserfolges die Band aufzulösen?

Ian: Bevor sich der Erfolg eingestellt hat, gab es solche Gedanken auf jeden Fall. 1999 war ein hartes Jahr für uns. Wir waren schon ein wenig älter, viele Freunde waren schon verheiratet und gut situiert und wir spielten in einer Band. Für unsere Familien war es sehr hart, dass wir nicht einer Ausbildung nachgegangen sind. Du kannst natürlich auch nicht entgegnen, dass du eine seriöse Karriere als Rockstar anstrebst. In dieser Zeit standen wir durchaus vor der Entscheidung, die Band aufzulösen.

Aaron: Wie oft habe ich von meiner Mutter den Satz gehört: Warum verlässt du nicht die Band und suchst dir einen anständigen Job.

Ian: Ich liebe es Musik zu machen, das ist der Grund.

Aaron: Ich dachte mir auch, natürlich habe ich einen Scheiß-Job, aber ich liebe diese Band einfach über alles. Das ist für Außenstehende schwer zu verstehen.

Ian: Und wenn sich der Erfolg einstellt ist jeder stolz auf dich.

Aaron: Meine Mutter fragt mittlerweile auch wirklich jeden, ob er Billy Talent kennt und erzählt dann, dass ihr Sohn in dieser megaerfolgreichen Band spielt.

Stellt euch mal folgende Situation vor: Ihr steht unter der Dusche, euch fällt eine Idee für einen Song rein, ihr springt heraus, rennt ins Wohnzimmer und steht vor offenen Fenstern und jeder von außen kann euch zusehen.

Ian (lacht): Klar, passiert ständig. Na ja nicht ganz. Ich habe meine Ex-Freundin damit zur Weißglut gebracht, dass ich nachts ständig aufgestanden bin, um irgendwelche Ideen aufzunehmen.

Ihr spielt heute in dieser großen Halle, die Fans in Deutschland sind sehr enthusiastisch und loyal. Kommt ihr nicht manchmal in Versuchung, euch dieses Big-Star-Image anzuheften?

Aaron: Heute hier zu sein und die ganze Atmosphäre einzusaugen ist in der Tat ein richtig gutes Gefühl. Gerade auch vor einer solch großen Anzahl an Menschen zu spielen. Mit 7000 Fans in einem Raum zu sein, fühlt sich ziemlich cool an.

Ian: Das ist in der Tat eine ziemlich außergewöhnliche Situation.

In den Staaten habt ihr nicht diesen Status.

Aaron: Wir spielen da in Clubs, die so groß sind, wie dieser Backstagebereich (Gelächter). Vielleicht ein wenig größer.

Ian: In Kanada sind wir wesentlich bekannter, aber auch in den Staaten läuft es immer besser. Es ist eine gänzlich unterschiedliche Szene in Nordamerika. Hier sind die Fans wesentlich loyaler und hören uns schon seit zehn Jahren. In Amerika sind alle nur auf das nächste große Ding aus.

Aaron: Hier erinnern sich die Leute an einen Künstler, selbst wenn er sich zwanzig Jahre lang nicht hat blicken lassen. In Amerika bewegt sich alles in Zyklen. Mal ist man niemand, mal der Größte der Welt.

Ian: Der Musikgeschmack ist wesentlich trendorientierter und alles geht schneller. Es geht nicht um die Musik an sich, sondern darum, welche Musik man bevorzugt.

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