laut.de-Biographie
C-Rayz Walz
Jedes Rap-Label hat so seine Eigenheiten. Definitve Jux, das Projekt von El-P, das sich seit vielen Jahren als das Label des innovativen Undergrounds behauptet, hat von diesen Eigenheiten einen ganzen Keller voll. Beziehungsweise eine ganze Reihe von Veröffentlichungen in der Pipeline. Denn jedes neue Werk, von dessen Cover das Definitive Jux-Trademark prangt, erweitert den aktuellen Rapkosmos um eine neue Dimension.
Ein Teil der großen Jukie-Familie aus New York City ist der Rapper C-Rayz Walz, der seine ersten Auftritt in der weiten Welt des Hip Hops mit seiner Combo Stronghold hat. Rayz tritt bei etlichen Rapshows als Host auf. Außerdem lehrt er die Teilnehmer zahlreicher Freestylebattles in New York das Fürchten. Sein Talent beschert ihm die musikalischen Skalps von Vorzeige-Freestylern wie Supernatural, Immortal Technique oder Jin sowie die Titel des dreimaligen EOW Freestyle Champions und ungeschlagenen Blaze Battles Gewinners. Wir sprechen hier nicht von irgendeinem verbalen Hinterhofschlagabtausch in den Straßen eines Vorortes. Auf diesen Veranstaltungen messen sich die größten Talente der Straßen New Yorks, die Walz nach und nach auseinander nimmt.
Das Bühnentalent ist aber auch auf Platte dokumentiert. Den Anfang macht 2001 das Debüt "The Prelude", das auf dem eigenen Label Sun Cycle Records erscheint. Es folgen in Jahresschritten zwei weitere Alben, auf denen Rayz sein Talent weiter ausbaut. "Singular Plurals" fasst alle bisherigen Singles auf einer Compilation zusammen und zeigt Rayz bei herausragenden Kollaboration mit Aesop Rock, Cannibal Ox oder Akrobatik. Auch der Nachfolger "Limelight" wartet mit einem bekannten Namen auf: Adrian Brody. Ganz richtig, der Oscar-Gewinner von 2003 ist nicht nur ein hervorragender "Klavierspieler", sondern auch ein respektabler Rapper.
Im gleichen Jahr kommt es zum folgenreichen Treffen mit Def Jux-Chef El-P, der Rayz kurzerhand in die Familie aufnimmt. Motiviert durch die Unterstützung des Kultlabels veröffentlicht Rayz im gleichen Jahr sein Album "Ravipops" und freut sich über mehr als 20.000 verkaufte Einheiten. Auf diesem Werk manifestiert der Rapper schließlich seinen eigenen Stil: Politikbehaftete Raps, vorgetragen mit einer ordentlichen Portion Style, die besonders auf Def Jux'schen Beat-Spinnereien zur vollen Blüte reifen.
Das enorme Talent des Arbeitstiers zeigt sich erneut auf der EP "We Live: The Black Samurai". Wobei der Stempel EP das Werk ein wenig unter Wert verkauft. Auf 40 Minuten zeigt er sich als versatiler Styler. Für Verwirrung könnte, zumindest hierzulande, das Cover sorgen. Auf dem trägt der schwarze Samurai nämlich eine Totenkopfmaske, deren Duplikat im deutschen Fernsehen im gleichen Jahr sein Unwesen treibt ...
Im hochqualitativen Veröffentlichungsstrom des Hauses Def Jux folgt auf Vasta Aires Soloalbum "Look Mom ... No Hands" und Aesop Rocks "Fast Cars ..."-EP schließlich im Frühsommer 2005 ein weiterer Longplayer von C-Rayz Walz. "Year Of The Beast" erfreut als Gesamtkonzept und ist eines der wenigen Rapalben, die ohne Füllmaterial auskommen. Jeder Track sitzt, und fast jeder dieser Tracks zeigt eine andere Facette des Rappers. Experimentierfreudigkeit und Weitsicht des Def Jux-Masterminds El-P haben sich einmal mehr als richtig erwiesen, und der Stall der New Yorker-Plattenfirma hat sich ein neues Vorzeigeross herangezüchtet.
Noch keine Kommentare