Um dem Hamsterrad zu entkommen, zog es Chakuza aufs Land. Hier fand der naturverbundene Melancholiker die Ruhe, die es benötigte, um seine Trilogie zu beenden. Nach "Magnolia" und "Exit" steht mit "Noah" der letzte Teil der Albumreihe in den Schaufenstern.
Mit Chakuza ist es schon ein absonderlicher Fall. Damals im EGJ-Camp herausragend, anders, impulsgebend setzte er seinen Solo-Weg danach unter den fatalen Fittichen von Four Music fort. Der Anfang vom Ende
Der Chakuza-Spartacus von 2005, die City Cobra von 2007, der harte Junge mit der sensiblen Seite, alles ist dem kalkulierten Getöne einer immerwährenden, unspannenden Mid-Life-Crisis gewichen, die fortlaufend als total angekommen verkauft wird. Sesshaft im Morast der Ödnis. Alles ein Brei aus Emotion und Reue, zurücklehnen und einpennen
Früher mochte man ihm die Flasche reichen, damit das Gejammer endlich ein Ende findet, heute ihm sie im selben Moment drüberziehen um die Selbstzufriedenheit auszutreiben. Da ist die gesamte Energie weg, das ist langweilig und wenn dann noch die drohenden "echten" Instrumente das Soundbild verzieren, schaltet der Hörer endgültig auf Durchzug
Was erwartest du? Dass ist wie wenn Dani Fromm nen Deutsch-Rap Review macht. Wenn einem die Musikrichtung nicht liegt, dann wird man halt nichts mit der Sparkassen-Azubi Musik anfangen können. Ein McDonalds Stammkunde wird sich auch darüber wundern, warum ein richtig gutes Steak mit weniger Gewürzen und Soßen auskommt.
Jetzt ist er aber Indie-Poper, kann man mögen oder lassen. Finde Noah auch nur durchschnittlich mit 1-2 Highlights aber Exit und Magnolia waren richtig gut, ist halt sein Weg geworden. Im Deutschrap verdienst du halt nur Geld mit Billo-Texten und AKs im Wandschrank anstatt mit innovativen versierten Texten, vor allem nicht, wenn sie eine Message haben. Die Sachen mit Message leiden oft am Künstler, sprich Artikulation, Ausdruck, Rhythmik und Authentizität und musikalischem Background. Die beste Message bringt nun mal auch nichts, wenn der Artist scheiße klingt. Chakuza macht nen Spagat und ist somit sicher sehr weich gespült aber das Gesamtpaket passt noch am besten.
Den letzten Absatz gab es so oder so ähnlich bei gefühlt jedem Chakuza-Release seit "Monster in mir" zu lesen, die zwar immer relativ lahm waren, aber "nun ist er musikalisch angekommen", "hat sich gefunden", "blickt nach vorne", "auferstanden aus Ruinen" blablabla.
Einen weichgespülten Hafti mag ich mir gar nicht vorstellen... Xatar hat ja bei Chefkets "Rap & Soul" gezeigt, dass ihm dieser Four-Music-Sound durchaus steht (Rest des Songs ist natürlich mehr oder weniger Müll, sollte klar sein), aber das wäre echt nicht das, was ich mir davon erwarte.
"oh, er macht jetzt aber Indie-Musik, darum ist es voll ok, dass seine Texte versuchen, seine Musik an Kraftlosigkeit zu unterbieten, aber jetzt ist er auch voll deep blabla".
Chakuza 2006: Ich will nicht alleine gehen denn dieser Weg ist zu lang, und dieses Elend, was ich hier erleb', das quält einen Mann! Nur ein kleines bisschen Wasser das ich jetzt in meinem Rucksack habe, weil ich mit letzter Kraft die Welt auf meinen Schultern trage Es sind nur wenige, die da sind um das Glück zu teilen, und diese halten mir ab jetzt die Hand und meinen Rücken frei
Chakuza 2016: Ich kletter müde aber glücklich auf den Brunnen der verjüngt Und die Luft wird langsam dünn, wie nach fünf Runden im Gym Atme den Morgen ein, fantastisch wie das schmeckt Fast perfekt und sorgenfrei falle ich ins Bett Easy ab jetzt, denn ich nehme wieder Liebe war Endlich mal zufrieden, tja, Sieg über Caligula
Beweisführung abgeschlossen. Dann soll er "Indie" oder whatever machen und sich selbst einreden, dass das Begründung genug ist Möchtegern-artistische-Larifari-Lyrics hinzurotzen, hauptsache im Hintergrund haut mal einer aufs Schlagzeug (aber nicht zu doll bitte).
Auch ohne ein oberflächliches Abziehbild seiner selbst als Außendarstellung zu verkaufen, kann er reflektierte nicht-asi-Texte auf ruhigerer Musik produzieren und mit Instagram-Ästhetik versehen, siehe z.B. "Leaving Las Vegas", eines seiner besten, aus dem Ende einer Ära, in der er entgegen aller gegenteiliger schwarz-weiß-Retrospektive seinerseits viel gesünder, selbstbewusster und musikalisch zielgerichteter wirkte als heutzutage. https://www.youtube.com/watch?v=QIv7KFd2Ip4
Unfassbar, wie ein Künstler, der früher gute Runde Alben, die sowohl Kraft, Witz, als auch deepe Sachen stark rüberbrachten so eine kraftlose langweilige Scheiße produzieren kann.
Jetzt baut er alles um irgendwelche ach so deepen Sachen auf, und die ganze Trilogie schafft es nicht einmal, ansatzweise an Tracks wie Ich geh jetzt, gute Jungs, Schwarzer Mann, Mein Leben Lang, vergiss mich nicht oder Feiner Sand heranzukommen. Die Sachen kommen ja nichtmal an die alten Freetracks ran.
Um dem Hamsterrad zu entkommen, zog es Chakuza aufs Land. Hier fand der naturverbundene Melancholiker die Ruhe, die es benötigte, um seine Trilogie zu beenden. Nach "Magnolia" und "Exit" steht mit "Noah" der letzte Teil der Albumreihe in den Schaufenstern.
"Anno 1981" eröffnet die Platte und lässt …
Mit Chakuza ist es schon ein absonderlicher Fall. Damals im EGJ-Camp herausragend, anders, impulsgebend setzte er seinen Solo-Weg danach unter den fatalen Fittichen von Four Music fort. Der Anfang vom Ende
Der Chakuza-Spartacus von 2005, die City Cobra von 2007, der harte Junge mit der sensiblen Seite, alles ist dem kalkulierten Getöne einer immerwährenden, unspannenden Mid-Life-Crisis gewichen, die fortlaufend als total angekommen verkauft wird. Sesshaft im Morast der Ödnis. Alles ein Brei aus Emotion und Reue, zurücklehnen und einpennen
Früher mochte man ihm die Flasche reichen, damit das Gejammer endlich ein Ende findet, heute ihm sie im selben Moment drüberziehen um die Selbstzufriedenheit auszutreiben. Da ist die gesamte Energie weg, das ist langweilig und wenn dann noch die drohenden "echten" Instrumente das Soundbild verzieren, schaltet der Hörer endgültig auf Durchzug
+1
Was erwartest du?
Dass ist wie wenn Dani Fromm nen Deutsch-Rap Review macht.
Wenn einem die Musikrichtung nicht liegt, dann wird man halt nichts mit der Sparkassen-Azubi Musik anfangen können.
Ein McDonalds Stammkunde wird sich auch darüber wundern, warum ein richtig gutes Steak mit weniger Gewürzen und Soßen auskommt.
Ich erwarte wieder den Hunger und die Motivation, die er früher hatte und nicht diese Schaukelstuhlromantik mit heißem Tee und Gebäck
Jetzt ist er aber Indie-Poper, kann man mögen oder lassen. Finde Noah auch nur durchschnittlich mit 1-2 Highlights aber Exit und Magnolia waren richtig gut, ist halt sein Weg geworden.
Im Deutschrap verdienst du halt nur Geld mit Billo-Texten und AKs im Wandschrank anstatt mit innovativen versierten Texten, vor allem nicht, wenn sie eine Message haben.
Die Sachen mit Message leiden oft am Künstler, sprich Artikulation, Ausdruck, Rhythmik und Authentizität und musikalischem Background.
Die beste Message bringt nun mal auch nichts, wenn der Artist scheiße klingt.
Chakuza macht nen Spagat und ist somit sicher sehr weich gespült aber das Gesamtpaket passt noch am besten.
Den letzten Absatz gab es so oder so ähnlich bei gefühlt jedem Chakuza-Release seit "Monster in mir" zu lesen, die zwar immer relativ lahm waren, aber "nun ist er musikalisch angekommen", "hat sich gefunden", "blickt nach vorne", "auferstanden aus Ruinen" blablabla.
Am Stück anhören kann ich mir das nicht aber in einer Playlist für zwischendurch zum runterkommen schon gut geeignet.
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Um es mal diplomatisch zu formulieren: Richtige Tuntenmusik.
four music steht halt für eine gewisse "qualität" diesbezüglich...mal sehen ob sie auch beim oranje coup ihrem ruf treu bleiben...
Bitte nicht. Die Tracklist sieht mal gut aus.
Einen weichgespülten Hafti mag ich mir gar nicht vorstellen... Xatar hat ja bei Chefkets "Rap & Soul" gezeigt, dass ihm dieser Four-Music-Sound durchaus steht (Rest des Songs ist natürlich mehr oder weniger Müll, sollte klar sein), aber das wäre echt nicht das, was ich mir davon erwarte.
https://scontent-frt3-1.xx.fbcdn.net/v/t1.…
"oh, er macht jetzt aber Indie-Musik, darum ist es voll ok, dass seine Texte versuchen, seine Musik an Kraftlosigkeit zu unterbieten, aber jetzt ist er auch voll deep blabla".
Chakuza 2006:
Ich will nicht alleine gehen denn dieser Weg ist zu lang,
und dieses Elend, was ich hier erleb', das quält einen Mann!
Nur ein kleines bisschen Wasser das ich jetzt in meinem Rucksack habe,
weil ich mit letzter Kraft die Welt auf meinen Schultern trage
Es sind nur wenige, die da sind um das Glück zu teilen,
und diese halten mir ab jetzt die Hand und meinen Rücken frei
Chakuza 2016:
Ich kletter müde aber glücklich auf den Brunnen der verjüngt
Und die Luft wird langsam dünn, wie nach fünf Runden im Gym
Atme den Morgen ein, fantastisch wie das schmeckt
Fast perfekt und sorgenfrei falle ich ins Bett
Easy ab jetzt, denn ich nehme wieder Liebe war
Endlich mal zufrieden, tja, Sieg über Caligula
Beweisführung abgeschlossen. Dann soll er "Indie" oder whatever machen und sich selbst einreden, dass das Begründung genug ist Möchtegern-artistische-Larifari-Lyrics hinzurotzen, hauptsache im Hintergrund haut mal einer aufs Schlagzeug (aber nicht zu doll bitte).
Auch ohne ein oberflächliches Abziehbild seiner selbst als Außendarstellung zu verkaufen, kann er reflektierte nicht-asi-Texte auf ruhigerer Musik produzieren und mit Instagram-Ästhetik versehen, siehe z.B. "Leaving Las Vegas", eines seiner besten, aus dem Ende einer Ära, in der er entgegen aller gegenteiliger schwarz-weiß-Retrospektive seinerseits viel gesünder, selbstbewusster und musikalisch zielgerichteter wirkte als heutzutage. https://www.youtube.com/watch?v=QIv7KFd2Ip4
Unfassbar, wie ein Künstler, der früher gute Runde Alben, die sowohl Kraft, Witz, als auch deepe Sachen stark rüberbrachten so eine kraftlose langweilige Scheiße produzieren kann.
Jetzt baut er alles um irgendwelche ach so deepen Sachen auf, und die ganze Trilogie schafft es nicht einmal, ansatzweise an Tracks wie Ich geh jetzt, gute Jungs, Schwarzer Mann, Mein Leben Lang, vergiss mich nicht oder Feiner Sand heranzukommen. Die Sachen kommen ja nichtmal an die alten Freetracks ran.
Schade! Chakuza schätze ich als Rapper, aber für mich ist er kein Musiker.
Ich hör gerad die Hook von 187 - Das Gefühl und da kommt einfach was rüber.
möchte mal ins gedächtnis zurückrufen, dass chakuza früher mal "figurbetont" auf "hurensohn" gereimt hat. dafür hat er immer noch was gut.
Er hatte oft ganz gute, kurze Representer als Alben-Intros. https://youtu.be/JhlLSPLEsN0?list=PL0JiqTc…