Fünf Jahre lang lässt David Bowie seine Fans mittlerweile darben. 2003 erschient mit "Reality" das letzte Studioalbum, seither herrscht mehr oder weniger Funkstille. So nimmt es nicht Wunder, dass die Plattenfirma mit der "David Bowie Box" eine gebündelte Retrospektive der letzten Schaffensphase …
"Fünf Jahre lang lässt David Bowie seine Fans mittlerweile darben."
Könnte was mit seinem Herzinfarkt zu tun haben.
Mal schauen ob noch mal was kommt. Aber - um auf die Box zurück zu kommen. So interresant wie ich das eine oder andere Album zu der Zeit als es rauskam auch fand - mit dem "Spätwerk" Bowies, ab "Outside", kann ich mit einigem Abstand immer weniger anfangen. Vorallem empfinde ich die Alben ab Hours doch extremst austauschbar. Am Ende muss ich leider sagen, das mir nur die 70er Alben wirklich gefallen. Und ja, sogar einige Popsongs der 80er gefallen mir besser als das was seit 1995 kam.
klar hat das mit dem herzinfarkt zu tun, aber sicher nicht nur. das war ja auch nicht anklagend gemeint. meine meinung: das spätwerk ist zum teil ziemlich hart, vor allem outside und earthling, aber heathen ist ein toppalbum. dass bowie in den siebzigern könig war, darüber brauchen wir ja nicht wirklich reden, oder?
das war schon großes kino, sieht man mal von seinem mitt90er fauxpas ab, "the man who sold..." so gewollt klinisch-kalt klingen zu lassen.
zu heathen/reality:
da kommt doch der ganz große pathos-theater-balladenbowie zurück!
diese düster verzweifelte bilanz eines verpfuschten lebens in "slip away" oder "loneliest guy", die vollkommen patriotismusfreie (aber noch verzweifeltere) zutiefst mitfühlende litanei eines von jedermann beglückwünschten 9/11 überlebenden, der ohne seine toten leute aber auch kein' bock mehr hat(grandios: "...but i'm the luckiest guy....not the loneliest guy).
beides kann jeder mixtapemäßig direkt hinter lady stardust, warshawa, we are the dead oder time schneiden, ohne jeglichen qualitätsverlust zu hören.
für ein musikalisch wie textlich echtes und niveauvolles spottlied auf g.w.bush (fall dog bombs the moon) braucht es auch die eleganz eines british gentleman a la bowie, um nicht in typisch amerikanischer hemdsärmeligkeit und uninspiriertheit zu punkrockbierernst (green day), collegerockig (rem), oder holzhammerfolkrockend (neil young) zu erstarren.
ein lagerfeuerfreundschaftskuschelsong wie "days" hätte in den 70ern wohl auch gleichberechtigt neben "wish you were here" und konsorten seinen platz gefunden.
"bring me the head of the disco king!" rechnet bowie selbstironisch mit seiner las-vegas-pop-let's-dance-phase ab.
Ich war in Zürich - habe viel erwartet, wenn der Mann ein Konzeptalbum rausgibt, das dann noch so genial und modern klang. Dann hat er einfach alles zerstückelt und ein paar alte Songs und nicht mal die Besten reingeschnippelt. Die Stimme war auch ziemlich weg und von Show keine Spur. Kam sah und ging wieder - so nach dem Prinzip. Schade...
Anwalt: ich finde schon bei hours kam der grosse Alte wieder zurück - die beste Platte seit Scary, mal von obiger abgesehen. Thursday's Child, Seven, What's really happening... das sind doch ganz geniale Artpopsongs.
was mich an den neuern alben oftmals stört ist die produktion. die songs können groß sein, irgendwie gehen sie zu sehr an mir vorbei, scheinen mir zu steril.
@dein_boeser_Anwalt (« ps: weiß jemand, ob "lieb dich bis mittwoch" jemals auf cd erschienen ist? »):
Hm. Ich hab' hier "Lieb dich bis Dienstag" rumliegen, wenn Du das meinst. Das wurde damals für eine deutsche TV-Sendung aufgenommen, die allerdings dann doch nicht entstand. Allerdings gab es eine Acetat-Single von diesem Titel und von "Mit mir in deinem Traum" ("When I Live My Dream"), die 1988 versteigert und kurze Zeit später als Bootleg aufgelegt wurde ("TV Rebell"). Die hätte ich hier. Keine besonders gute Tonqualität, aber immerhin. Eine offizielle Veröffentlichung gab es aber wohl nicht.
Fünf Jahre lang lässt David Bowie seine Fans mittlerweile darben. 2003 erschient mit "Reality" das letzte Studioalbum, seither herrscht mehr oder weniger Funkstille. So nimmt es nicht Wunder, dass die Plattenfirma mit der "David Bowie Box" eine gebündelte Retrospektive der letzten Schaffensphase …
"Fünf Jahre lang lässt David Bowie seine Fans mittlerweile darben."
Könnte was mit seinem Herzinfarkt zu tun haben.
Mal schauen ob noch mal was kommt.
Aber - um auf die Box zurück zu kommen.
So interresant wie ich das eine oder andere Album zu der Zeit als es rauskam auch fand - mit dem "Spätwerk" Bowies, ab "Outside", kann ich mit einigem Abstand immer weniger anfangen. Vorallem empfinde ich die Alben ab Hours doch extremst austauschbar.
Am Ende muss ich leider sagen, das mir nur die 70er Alben wirklich gefallen. Und ja, sogar einige Popsongs der 80er gefallen mir besser als das was seit 1995 kam.
voll gut.. heathen und outside sind imo bowies stärkste alben der letzten 13 jahre.. die bonus songs klingen wirklich interessant =D
Five Years...
Nach Outside kam eigentlich nix mehr, das mich wirklich bewegte - mal von hours abgesehen, da dies sozusagen ein Back-to-the-Roots Album ist.
klar hat das mit dem herzinfarkt zu tun, aber sicher nicht nur. das war ja auch nicht anklagend gemeint. meine meinung: das spätwerk ist zum teil ziemlich hart, vor allem outside und earthling, aber heathen ist ein toppalbum. dass bowie in den siebzigern könig war, darüber brauchen wir ja nicht wirklich reden, oder?
ne brauchen wir wirklich nich
aus den 70ern liebe ich so ziemlich jede einzelne platte.
heathen hat mich nich so begeistert, insgesamt finde ich eh das ab hours jeder song auf jedem album sein könnte.
reality fand ich im nachinein absolut schwach, aber immerhin hab ich ihn da nochmals live gesehen.
vielleicht hat er auch momentan einfach keine lust auf musik und lässt es diesmal, im gegensatz zu vergangenen zeiten, einfach mal ruhen.
Ich habe ihn mit Outside live gesehen... leider nicht gerade ein Topkonzert
bei welchem konzert warst du?
berlin?
hamburg, mit morrissey im vorprogramm
das war schon großes kino, sieht man mal von seinem mitt90er fauxpas ab, "the man who sold..." so gewollt klinisch-kalt klingen zu lassen.
zu heathen/reality:
da kommt doch der ganz große pathos-theater-balladenbowie zurück!
diese düster verzweifelte bilanz eines verpfuschten lebens in "slip away" oder
"loneliest guy", die vollkommen patriotismusfreie (aber noch verzweifeltere) zutiefst mitfühlende litanei eines von jedermann beglückwünschten 9/11 überlebenden, der ohne seine toten leute aber auch kein' bock mehr hat(grandios: "...but i'm the luckiest guy....not the loneliest guy).
beides kann jeder mixtapemäßig direkt hinter lady stardust, warshawa, we are the dead oder time schneiden, ohne jeglichen qualitätsverlust zu hören.
für ein musikalisch wie textlich echtes und niveauvolles spottlied auf g.w.bush (fall dog bombs the moon) braucht es auch die eleganz eines british gentleman a la bowie, um nicht in typisch amerikanischer hemdsärmeligkeit und uninspiriertheit zu punkrockbierernst (green day), collegerockig (rem), oder holzhammerfolkrockend (neil young) zu erstarren.
ein lagerfeuerfreundschaftskuschelsong wie "days" hätte in den 70ern wohl auch gleichberechtigt neben "wish you were here" und konsorten seinen platz gefunden.
"bring me the head of the disco king!" rechnet bowie selbstironisch mit seiner las-vegas-pop-let's-dance-phase ab.
letzteres hat er doch ganz gut gemacht, oder?
Ich war in Zürich - habe viel erwartet, wenn der Mann ein Konzeptalbum rausgibt, das dann noch so genial und modern klang. Dann hat er einfach alles zerstückelt und ein paar alte Songs und nicht mal die Besten reingeschnippelt. Die Stimme war auch ziemlich weg und von Show keine Spur. Kam sah und ging wieder - so nach dem Prinzip. Schade...
Anwalt: ich finde schon bei hours kam der grosse Alte wieder zurück - die beste Platte seit Scary, mal von obiger abgesehen. Thursday's Child, Seven, What's really happening... das sind doch ganz geniale Artpopsongs.
ja, die hours is schon ok, "dreaming my life".....gänsehaut.
wobei ich persönlich "thursday's child" für den langweiligsten bowie song ever halte.
aber das empfindert ja jeder anders.
mir fällt nur allgemein bei vielen bowie-fans auf, daß sie dazu neigen, die ,obig angesprochenen songwriterischen großtaten zu übersehen.
zumindest dem lord of war scheint das ja glücklicherweise nicht passiert zu sein.
ps: weiß jemand, ob "lieb dich bis mittwoch" jemals auf cd erschienen ist?
jepp
hab ich irgendwo noch rumliegen, glaube ich
was mich an den neuern alben oftmals stört ist die produktion. die songs können groß sein, irgendwie gehen sie zu sehr an mir vorbei, scheinen mir zu steril.
ja, versteh ich schon.
gerade slip away und loneliest guy kommen live jedoch unglaublich intensiv. sind auch beide auf der "live in dublin" dvd
@dein_boeser_Anwalt (« ps: weiß jemand, ob "lieb dich bis mittwoch" jemals auf cd erschienen ist? »):
Hm. Ich hab' hier "Lieb dich bis Dienstag" rumliegen, wenn Du das meinst. Das wurde damals für eine deutsche TV-Sendung aufgenommen, die allerdings dann doch nicht entstand. Allerdings gab es eine Acetat-Single von diesem Titel und von "Mit mir in deinem Traum" ("When I Live My Dream"), die 1988 versteigert und kurze Zeit später als Bootleg aufgelegt wurde ("TV Rebell").
Die hätte ich hier. Keine besonders gute Tonqualität, aber immerhin.
Eine offizielle Veröffentlichung gab es aber wohl nicht.
Gruß
Skywise
ja, danke sky.
ein boot habe ich davon auch, ist nur qualitativ eher banane