laut.de-Biographie
Dizzy Wright
Es dürfte Dizzy Wright gar nicht so leicht gefallen sein, sich ein Standing in der Hip Hop-Community aufzubauen. Denn wenngleich der 1990 in Flint in Michigan geborene La'Reonte Wright schon mit acht Jahren zum Mic greift und damit wie ein von der Passion Getriebener wirkt, erscheinen die Begleitumstände eher amüsant.
Es ist nämlich seine Mutter, die dem Sohnemann die Zeilen auf den Leib dichtet. In der Rapcombo DaFuture darf La'Reonte sich gemeinsam mit seinem Bruder und einem engen Freund zu den Positivity-Botschaften seiner Mom austoben. Die ist zu jener Zeit Konzertpromoterin und fördert auch des Zöglings Karriere als Kinder-Eventreporter. Ja, ja, deine Mudda!
Sein Onkel Layzie Bone besitzt unterdessen den Mitgliederausweis bei Bone Thugs-n-Harmony. Bis heute nennt Wright die Grammy-Gewinner als großes Vorbild neben Nas und vor allem neben Tupac Shakur. Wie die Westcoast-Legende möchte auch der in Las Vegas lebende Rapper einerseits tighten Sound mit gutem Flow, andererseits Texte mit Botschaft verbinden.
Nach dem Highschool-Abschluss macht er sich zunächst als Dizzy D Flashy einen Namen. Er veröffentlicht von 2010 bis 2011 fünf Mixtapes und nimmt einige Rap-Nachwuchs-Wettbewerbe mit. Hopsin und sein Label Funk Volume werden im Zuge dessen auf ihn aufmerksam. Als Dizzy, inzwischen Vater, im November 2011 den Plattenvertrag unterzeichnet, wird der Publikumsliebling lokal bereits als der beste Newcomer aus der Sin City gefeiert.
Im April 2012 erscheint das Premierenalbum "SmokeOut Conversations". Der Titel stamme aus der Zeit, als er seinen Vater kennenlernte, erklärt Wright. Den trifft der Sohn einer alleinerziehenden Mutter erst mit 20, backstage auf Tour. Gemeinsam reden sie über die Vergangenheit, die vielen Jahre, die der Vater im Gefängnis verbracht hat … und rauchen Gras.
Auch wenn sich das Thema Marihuana wie ein roter Faden durch das Debüt (Top50 in den US- Hip Hop-Charts) zieht, möchte La'Reonte sich nicht aufs Weed-Rap-Image beschränken. Dezidiert Anti-Majorlabel und wider Rapper, die ausschließlich über materialistische Dinge texten, macht Dizzy Wright "music not for everybody".
Er rappt, weil er mit Inhalten Leute erreichen, im Idealfall Wissen vermitteln möchte. "Ich muss auch nicht schrill aussehen oder sowas", sagt Wright, und man fragt sich schon, ob da nicht etwa ein versteckter Seitenhieb auf Labelboss/Kontaktlinsenfan Hopsin dahintersteckt.
Von der Zukunft erhofft Dizzy sich Features mit André 3000 und Juicy J. Als ihn die Fans im Frühjahr 2013 auf das "Freshmen"-Cover des XXL Magazines hieven, kommt er diesem Traum so nah wie nie zuvor. Obwohl er mit über einer Dekade Raperfahrung in der "Freshmen"-Klasse fast ein wenig deplatziert erscheint.